Deutsche Jugendmeisterschaft in Dortmund

 

Trotz der guten Stimmung im Vorfeld und der gemeinsamen Anreise im Bus verlief die Deutsche Meisterschaft der Jugend A für die nominierten Starter der Bayerischen Taekwondo Union (BTU) nicht optimal. Für Sportdirektor Georg Streif war das aber kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. „Mit der Medaillenausbeute können wir zwar nicht zufrieden sein, allerdings spiegeln die Ergebnisse auch nicht den momentanen Leistungsstand der bayerischen Jugend wieder. Der liegt nämlich deutlich höher.“

Im Gegensatz zum letzten Jahr fuhr die Bayerische Taekwondo Union (BTU) mit einem wesentlich kleineren Pool an nominierten Teilnehmern zur Deutschen Meisterschaft der A-Jugend. Während vor einem Jahr noch 46 bayerische Teilnehmer am Start waren, fuhren dieses Mal nur noch 36 Wettkämpfer aus 13 Vereinen zur „Deutschen“ nach Dortmund. Meistens gelang es der BTU im Laufe des Turniers, die fehlende Masse mit einer guten „Klasse“ auszugleichen. In Dortmund lief aber vieles nicht nach Plan.

Während vor einem Jahr noch vier Goldmedaillen nach Bayern gingen, konnten in Dortmund nur Max Baumann (KSC Leopard Nürnberg), Jennifer Köpf (TKD Hakan München) und Sümeyye Gülec (TKD Özer) den begehrten Titel gewinnen. Und statt der vier Silbermedaillen kamen dieses Mal nur Melda Akcan (KSC Leopard Nürnberg), Okan Caliskan (Post-SV München) und Kiyan Karambakshi (Post-SV München) auf den zweiten Platz. Lediglich bei den elf Bronzemedaillen gab es im Vergleich zu den sechs aus dem Vorjahr eine deutliche Steigerung.

Mit 36 Teilnehmern ist eine Ausbeute von 17 Medaillen durchaus akzeptabel. Allerdings sind nach Meinung der beiden Landestrainer Marco Scheiterbauer und Necdet Bayraktar drei deutsche Meistertitel einfach zu wenig. „Unser Ziel war ein zweiter Platz in der Länderwertung. Um das zu erreichen, hätten wir mindestens noch eine oder zwei Goldmedaillen gebraucht.“  

Die Suche nach den Gründen, weshalb einige Spitzenkämpfer nicht in der Lage waren, in Dortmund ihre Leistungen auf der Kampffläche umzusetzen, ist noch nicht abgeschlossen. „Einige aus dem bayerischen Kader haben in Dortmund einfach nicht zu ihrer Bestform gefunden und mussten bereits im Vorkampf eine Niederlage einstecken“, stellte Necdet Bayraktar  fest. Natürlich wurden auch die Wertungen der Kampfrichter kritisch unter die Lupe genommen, letzten Endes muss man in vielen Fällen einfach zur Kenntnis nehmen, dass die Konkurrenz einfach besser war.

Trotz allem konnten sich einige bayerische Starter so gut in Szene setzen, dass sie von der DTU zum Nominierungslehrgang für die Jugend-Europameisterschaft eingeladen wurden. Einige können sich durchaus Hoffnungen auf einen Platz im Nationalteam machen.

Was die Verbesserung der Starteranzahl angeht, müssen die ins Leben gerufenen Landesstützpunkte intensiver genutzt werden, um auf diese Weise auch die Talente der kleinen Vereine zu aktivieren. Darüber hinaus müssen aber auch die Sichtungsmaßnahmen ausgeweitet werden. Die bisherigen Talentsichtungen waren zwar sehr gut besucht, allerdings dauert es noch einige Zeit, bis diese für eine „Deutsche“ konkurrenzfähig sind. Aus der Sicht der Landestrainer wäre es aber auch noch wünschenswert, wenn die BTU als zweitgrößter Landesverband in Zukunft einfach mehr Kampfrichter bei nationalen Turnieren stellen würde.

Angesichts der weiten Entfernung wurde die gemeinsame Busanreise, an der übrigens auch BTU-Präsident Reiner Hofer teilnahm, als sehr positiv empfunden.

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