Über die Lehrgänge zum Formenlauf

 

Als Qualifikationsturniere für die Bayerische Meisterschaft wurden in diesem Jahr zum ersten Mal die Nord- und Südbayerische Poomsae-Meisterschaft ausgerichtet. Der Zulauf an Formenläufern übertraf alle Erwartungen: für beide Turniere gingen fast 700 Meldungen ein. Im Gespräch mit BTU-Vizepräsident Siegmund Land sucht Peter Bolz nach Gründen für diese unerwartete Euphorie.

Weshalb wurden denn die Nord- und die Südbayerische Meisterschaft ins Leben gerufen?

Beide Turniere vergleichbar mit den früheren Regionalmeisterschaften. Es handelt sich um Qualifikationsturniere für die Bayerische Meisterschaft. Wer sich unter die ersten fünf platzieren kann, darf bei der Bayerischen an den Start gehen. Die Umbenennung ist so etwas wie eine psychologische Aufwertung dieser Turniere, da Städte und Gemeinden z.B. diese Meistertitel ehren und finanziell fördern.

Bei beiden Turnieren waren jedes Mal fast 350 Teilnehmer am Start. Haben Sie mit so einem starken Zulauf gerechnet?

Nein, das kam vollkommen überraschend. Seit ungefähr zwei Jahren geht der Trend beim bayerischen Formenlauf zwar nach oben, die fast 700 Meldungen für die beiden Qualifikationsturnieren haben mich aber total überrascht. Allerdings hat sich aus dem Interesse an den Breitensportveranstaltungen diese Entwicklung früher oder später abgezeichnet.

Die von Ihnen organisierten Breitensportlehrgänge sind ebenfalls immer stark besucht. Woran liegt das denn?

Die Zeiten, in denen die Leute automatisch zu den Lehrgängen gekommen sind, sind schon lange vorbei. Heute sind hohe Teilnehmerzahlen bei einem Lehrgang immer das Ergebnis von intensiven Vorbereitungen.
Für meinen ersten Lehrgang habe ich unzählige viele Schreiben an die Vereine rausgelassen und bin tagelang nicht vom Telefon weg gekommen. Wenn man dann aber bei der Wahl der Referenten ein glückliches Händchen hat und der Lehrgang gut ankommt, hat man es beim nächsten Lehrgang natürlich leichter. Wichtig ist, dass man ein interessantes und ehrliches Taekwondo anbietet. Außerdem sollte das Verbandsangebot nicht mit dem der Vereine konkurrieren, sondern deren Engagement ergänzen.

Wo bestehen denn die Berührungspunkte zwischen einem Breitensportlehrgang mit einer Formenmeisterschaft?

Bei diesen Lehrgängen trifft man auch Vereine, die noch nie bei einer Formenmeisterschaft mitgemacht haben. Im Gespräch kann man den einen oder anderen Trainer dazu motivieren, mit seinen Leuten an einem Nachwuchsturnier mitzumachen. Mittlerweile machen auch reine Wettkampfvereine beim Formenlauf mit. Durch die Entwicklung des bayerischen Formenlaufs hat sich auch deren Stellenwert wesentlich verändert.

Mittlerweile sieht man auch etliche Formenläufer mit sehr durchschnittlichen Leistungen. Hat sich die Art der Vorbereitung geändert?

Viele neue Gesichter sind zu vermelden. Wichtig ist das Interesse der Vereine an den Veranstaltungen, welche sie mit ihrer Teilnahme zum Ausdruck bringen. Durch die Erweiterung des Trainerteams um Jens Bolduan und Reinhold Gruber, durch die beiden Assistenten Elvira Fuhrmann und Michael Bussmann sorgt sich die BTU darum, dass die Ausbildung der Vereinstrainer gesteigert wird, was letztendlich der Qualität der Wettkämpfer zugute kommt.

Vielen Dank für das Gespräch.