Bayerische Meisterschaft 2006 in Nürnberg

 

Vor 16 Jahren fand mit der Internationalen Deutschen Meisterschaft 1990 das letzte größere Taekwondo-Event in Nürnberg statt. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass die mittelfränkische Metropole schon seit langem zu den Hochburgen des bayerischen Taekwondo zählt. Dieses Jahr war Nürnberg der Gastgeber für die Bayerische Meisterschaft, an der über 230 Teilnehmer aus vierzig Vereinen an den Start gingen.

Die TKD Elite Nürnberg hat sich als Ausrichter alle Mühe gegeben, um die Meisterschaft mit einem ansprechenden Rahmen zu versehen. Die Bewirtung der Kampfrichter und Zuschauer lief reibungslos. Als kleines Schmankerl wurde unter dem zahlenden Publikum eine PlayStation verlost.
 
Für die Geschwister Rabia, Tahir und Sümeyye, alle drei von der Nürnberger „Taekwondo“Familie Gülec, hat sich die kurze Reise zum Berliner Platz in Form von drei Goldmedaillen bezahlt gemacht. Für Landestrainer Marco Scheiterbauer waren die Erfolge des Gülec-Trios keine große Überraschung. „Obwohl Rabia erst 12 Jahre alt ist, wurde sie dieses Jahr deutsche Vizemeisterin, ihr ein Jahr älterer Bruder wurde letztes Jahr sogar Europameister.“

Im Damenfinale bis 47 kg stand Sümeyye Gülec, Drittplatzierte bei der WM 2005, eine ebenbürdige Gegnerin gegenüber. Denn auch Ioanna Koutsou (TKD Elite Nürnberg) hat mit einem dritten Platz bei der diesjährigen Europameisterschaft bewiesen, dass mit ihr nicht zu spaßen ist. In Nürnberg erlebte sie aber eine Sümeyye Gülec, die nach ihrem Formtief eindrucksvoll ganz offensichtlich wieder Freude am Kämpfen hat. Eine Minute vor dem regulären Ende des Kampfes ging Sümeyye mit 12 zu 10 Punkten in Führung und holte sich den bayerischen Meistertitel.

Auch für den 10-jährigen Christos Pragalos, der Neffen des griechischen ETU-Präsidenten Athanasios Pragalos, ging an diesem Tag ein Traum in Erfüllung. In seinen drei Kämpfen ließ er seinen Gegnern keine Chance und gewann ebenfalls bayerisches Gold.

Florian Osterried von der TG Allgäu konnte sich vermutlich sehr genau ausmalen, was im Finale der Herren bis 72 kg auf ihn zukommen dürfte. Schließlich konnte er Servet Tazegül, seinen Gegner vom KSC Leopard, in der Vorrunde beobachten. Dort zeigte der amtierende türkische Jugendweltmeister, was er unter einen druckvollen Kampf versteht. Im Finalkampf, der in die Abendveranstaltung gelegt wurde, ging alles noch schneller als vorher. Gerade mal eine Minute dauerte das Angriffsfeuerwerk, das der Allgäuer über sich ergehen lassen musste. Danach lag Servet Tazegül mit 9 zu 0 Punkten in Führung und gewann den bayerischen Meistertitel in rekordverdächtiger Zeit.

Von der Wettkampfleitung wurde Abdullah Ünlübay einstimmig für die Auszeichnung „Bester Kampfrichter“ vorgeschlagen. Den dafür vorgesehenen Pokal bekam er von Kampfrichter-Obmann Werner Schuldes überreicht. Bei der Wahl zur besten Technikerin im Seniorenbereich entschied sich die Jury für Ioanna Koutsou von der TKD Elite Nürnberg. Im Jugendbereich ging der Technikerpokal an Orcun Öztürk von der TKD Özer Nürnberg.  

In der Vereinswertung belegte der TKD Özer Nürnberg mit deutlichem Abstand (78 Punkte) den ersten Platz, gefolgt vom Post-SV München (44 Punkte) und dem FC Grün-Weiss Ingolstadt (32 Punkte).

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