Danprüfung in Schondorf

 

Es wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben, weshalb sich gleich 106 Prüflinge den 17. Dezember als den optimalen Termin für ihre Danprüfung ausgesucht haben.

In seiner Eigenschaft als BTU-Prüfungsreferent stellte sich für Heinz Gruber die Frage, wie er den Ansturm auf die Dreifachturnhalle in Schondorf am Ammersee in eine für alle akzeptable Weise in den Griff bekommen kann. Die Lösung dieses Problems war einfach, aber sehr effektiv-. Heinz Gruber setzte drei Prüfungskommissionen ein, die in der gleichen Halle nebeneinander die Prüfungen abhielten. „Zum Schluss der Prüfung mussten die wartenden Prüflinge und die Zuschauer ein Mal eindringlich um Ruhe gebeten werden, davon abgesehen lief die Veranstaltung absolut problemlos ab.“

Besonders erfreulich war für Heinz Gruber, dass das Niveau der Danprüfung dieses Mal deutlich besser als bei der letzten Prüfung war. „Die Teilnehmer waren dieses Mal wesentlich besser vorbereitet.“ Diese zeigte sich dann auch an der Durchfallquote, die bei 23 durchgefallenen Sportlern bei gerade mal 23 Prozent lag - eine deutliche Verbesserung im Gegensatz zu den vierzig Prozent bei der letzten Danprüfung.  

Trotz des enormen Ansturms bekamen auch in Schondorf alle Teilnehmer, die ihre Prüfung bestanden hatten, sofort ihre Danurkunde ausgehändigt. „Seit wir vor zwei Jahren diesen Service eingeführt haben, muss niemand mehr wochen- oder monatelang auf seine Danurkunde warten.“

In Schondorf wurde für die Mitglieder des bayerischen Kaders eine Wettkampfprüfung durchgeführt. „Das ausgearbeitete Konzept für die Prüfungskriterien, das ich zusammen mit Georg Streif ausgearbeitet habe, lag  schon seit einiger Zeit fertig in der Schublade und wurde in Schondorf zum ersten Mal umgesetzt.“ Dass von den Wettkämpfern kein einziger durchfiel, lag aber nicht daran, dass diese Prüfung leichter zu bestehen war, wie Heinz Gruber bestätigte. „Während eines Kaderlehrgangs habe ich einen Vorbereitungslehrgang abgehalten. Deshalb weiß ich auch, dass die schwachen Kandidaten nicht zur Danprüfung angetreten sind.“

Im Gegensatz zur „normalen“ Danprüfung gibt es bei der Wettkämpferprüfung keine Ein- und Zweischritttechniken. Dort werden Wettkampftechniken für den Angriff und für die Verteidigung verlangt, und zwar sowohl auf Ansage als auch in der freien Wahl.

Angesichts der annähernd 300 Zuschauer, die von der Tribüne aus die Danprüfung verfolgten, dürfte sich die Organisation für den SV Raisting, der sich unter der Leitung von Herbert Andre als ein aufmerksamer Gastgeber präsentierte, in finanzieller Hinsicht gelohnt haben.

Welchen Stellenwert die Danprüfungen in Bayern mittlerweile einnehmen, wird unter anderem auch daran deutlich, dass in Schondorf die komplette BTU-Vorstandschaft vertreten war.

Auffallend war dieses Mal das breite Altersspektrum unter den Prüflingen. Der jüngste Teilnehmer war zehn Jahre alt, die älteren Teilnehmer so um die 50 Jahre. „Beide Altersgruppen wurden, wie es in der Prüfungsordnung auch vorgesehen ist, ihrem Alter entsprechend bewertet;“ erklärte Heinz Gruber. Große Zugeständnisse waren aber eigentlich nicht erforderlich.

In Schondorf legte Kathrin Scherer vom Taekwondo-Club Donau-Lech-Iller die beste Danprüfung ab, gefolgt von Kusthrim Sefa von der SG Krumbach.