Starker Einsatz bei den Dutch Open

 

Schon seit mehreren Jahren gehören die Dutch Open weltweit zu den besten Turnieren. Dass dieser Ruf zu Recht besteht, haben die holländischen Organisatoren auch in diesem Jahr wieder mit Bravour unter Beweis gestellt. Obwohl über eintausend Wettkämpfer am Start waren, lief das Turnier ruhig und gelassen ab.

Bei so einem Topturnier war natürlich auch der bayerische Kader mit einem xx-köpfigen Team vertreten. Als Trainer und Betreuer war neben Necdet Bayraktar und Marco Scheiterbauer auch noch Özer Gülec dabei. Da manche Kämpfe zeitgleich stattfanden, stellte sich auch noch Vereinstrainer Nurettin Yilmaz vom KSC Leopard zur Verfügung.

Bei der Jugend A bis 59 kg kam Fabio Tramontana (TSV Neustadt/Aisch) relativ problemlos ins Finale. Dort unterlag er dann aber gegen den druckvoller kämpfenden Tufan Demirci aus der Türkei.

Lukas Ivers (TSV Wolnzach), der in A-Jugend bis 68 kg antrat, startet gewohnt unbekümmert und sehr offensiv und gewann gegen Israel knapp mit 8 zu 7 Punkten. Auch im zweiten Kampf zeigte er einen ernormen Einsatzwillen. Obwohl er die Begegnung verlor, war Landestrainer Marco Scheiterbauer voll des Lobes. „Die Formkurve von Lukas zeigt steil nach oben. Wenn er weiter am Ball bleibt, steht ihm die Zukunft offen.“

Bei den Dutch Open ging Servet Taezgül (Leopard Nürnberg), der amtierende Jugendweltmeister, gleich in zwei (!) Gewichtsklassen an den Start. Am Samstag kämpfte er bei den Herren in der 67 kg-Klasse und am Sonntag noch einmal bei den Herren bis 72 kg. Dass der Nürnberger am Samstag drei von sechs Kämpfen vorzeitig für sich entscheiden kann, verdankt Servet aus der Sicht von Landestrainer Marco Scheiterbauer seiner Fähigkeit, in nahezu allen Situationen auf der Kampffläche richtig zu reagieren. „Servet versteht es, seine Gegner so unter Druck zu setzen, dass sie Fehler begehen, die er dann zu seinem Vorteil ausnutzen kann.“ Das 67-kg-Finale, in dem er gegen den Lokalmatador Dennis Bekkers antreten musste, erwies sich als wahrer Krimi. Obwohl der Holländer am Rande der Niederlage stand, konnte doch noch den für ihn glücklichen Treffer setzen und den Sieg holen.

Auch in der Klasse bis 72 kg machte der Nürnberger seinen Gegnern mit seiner Schnelligkeit und Wendigkeit schwer zu schaffen. Gefordert wurde er erst gegen den Argentinier Sebastian Crismanch. Am Ende konnte er sich aber auch gegen den ca. zehn Kilo schwerere Südamerikaner durchsetzen. Nach einem weiteren Sieg gegen Polen stand er im Viertelfinale und musste dort gegen Mark Lopez, den amtierenden Weltmeister und zweifachen Vizeweltmeister aus Amerika, antreten. Und der war an diesem Tag eine Nummer zu groß, der Nürnberger verlor deutlich mit 8 zu 1 Punkten. „Die Substanz, die Servet in den letzten zehn Kämpfen verbraucht hat, war einfach zu groß, um gegen so einen Topkämpfer gewinnen zu können. Wäre Servet ausgeruht und fit gewesen, hätten die Zuschauer bestimmt einen sehr interessanter Kampf zu sehen bekommen.“  

Mesut Güzeldag (TKD Özer Nürnberg), der ebenfalls bei den Herren bis 72 kg antrat, wurde gleich im ersten Kampf gegen Kasachstan voll gefordert. Erst in der Verlängerung konnte der 17-jährige Nürnberger die Begegnung mit dem Golden Point für sich entscheiden. Als nächster Gegner wartete auf ihn Alan Akoev, der amtierende Vizeweltmeister aus Russland. Mesut bot dem Russen über drei Runden zwar einen guten Kampf, dank seiner Erfahrung holte sich Alan Akoev dann aber doch den 5-zu-3-Sieg.

Dutch Open 2006.pdf

Dutch Open Sonntag 2006.pdf

Statistik Dutch Open 2006.xls