Obwohl die Deutsche Meisterschaft bereits zum dritten Mal in Folge in der Ingolstädter Saturn-Arena ausgetragen wurde, ist es den beiden ausrichtenden Vereinen, dem Polizei-SV Eichstätt und der Unicorn 2000 Ingolstadt, wieder gelungen, den besonderen Reiz der Halle in den Vordergrund zu rücken. Wie zu hören war, soll die „Deutsche“ im nächsten Jahr zum letzten Mal in Ingolstadt stattfinden. Ob es danach wieder in eine Dreifachturnhalle geht, wird sich dann zeigen.
Mit 93 Wettkämpfern bewegte sich der bayerische Kader in etwa auf dem Niveau des letzten Jahres. Mit jeweils vier Goldmedaillen bei den Senioren und den Kadetten fiel die Ausbeute um je ein Mal Gold geringer als im Vorjahr, dafür gab es aber fünf rein bayerische Finalekämpfe.
Osman Karaman (TSV 1865 Dachau), der zwei Klassen höher als im letzten Jahr kämpfte, setzte sich bei den 84-igern Herren im Viertelfinale gegen Robert Hofmann (TKD Özer Nürnberg) durch. Nach einem weiteren Sieg gegen Michael Baumgartl (Post-SV München) gewann er auch das Finale relativ deutlich mit 4 zu 1 Punkten.
Ebenfalls Gold holten sich Volker Wodzich, der Sportsoldat von der TG Allgäu, der sich in der Abendveranstaltung im Schwergewicht gegen Ulvi Kaya aus Swisthal durchsetzen konnte und Sergej Kolb (TKD Özer Nürnberg), der in Ingolstadt seinen zehnten (!) deutschen Meistertitel gewann.
Sümeyye Gülec (TKD Özer Nürnberg) wird erst bei den German Open ihr Können unter Beweis stellen können, denn in der Damenklasse bis 47 kg gibt es in Deutschland momentan keine Gegnerin, die ihr ernsthaft Paroli bieten kann. Sie gewann jeden ihrer drei Kämpfe vorzeitig mit einem 7-Punkte-Vorsprung.
Tahir Gülec machte es ihrer Schwester Sümeyye nach. Die 14-jährige Nürnbergerin musste zwar vier Mal auf die Kampffläche, gewann aber ebenfalls alle Kämpfe vor der Zeit.
Auch Nicole Fürst (TSV 04 Feucht), ebenfalls von der B-Jugend, profitierte von der 7-Punkte-Regelung. Während sie bei ihrem ersten Kampf in der Klasse bis 44 kg über die volle Distanz gehen musste, gewann sie das Halbfinale und anschließend das Finale vor der regulären Kampfzeit.
In der 57-kg-Klasse standen sich mit Antonia Katheder und Vanessa Fraas zwei Kämpferinnen vom TSV Weissenburg gegenüber. Lange Zeit konnte Vanessa mithalten, musste sich am Ende aber mit 3 zu 10 Punkten geschlagen geben.
Während es sich in den vergangenen zwei Jahren bei dem parallel durchgeführten Formenturnier um die Deutsche Meisterschaft handelte, ging das Turnier dieses Jahr als Internationale Deutsche Meisterschaft über die Bühne. Die ursprünglich für November vorgesehene Formen-IDEM wurde dafür gestrichen.
Obwohl die Formenläufer mit der ab diesem Jahr gültigen Änderung des Bewertungssystems bereits genügend Hausaufgaben zu meistern hatten, fiel zu allem Überdruss kurz nach dem Beginn des Turniers auch noch das elektronische System aus.
Ganz offensichtlich ließen sich die bayerischen Formenläufer von diesen Zwischenfällen nicht aus der Ruhe bringen, denn in der Länderwertung holte sich die BTU mit 59 Punkten einen deutlichem Vorsprung und setzte sich vor Nordrhein-Westfalen (44 Punkte) und Schleswig-Holstein (43 Punkte) nach vielen Jahren des Abstinenz wieder an die Spitze.
Auch der Pokal für die Vereinswertung ging mit der SG Krumbach an einen bayerischen Verein, die sich mit zwei Punkten vor der Eintracht Segeberg an die Spitze setzen konnten.