Eigentlich war der örtliche Verein der Gemeinde Pullach im Isartal als Organisator der Bayerischen Meisterschaft vorgesehen gewesen. Da die Pullacher aber nicht in der Lage waren, dieses Turnier durchzuziehen, wurde nach einem neuen Ausrichter gesucht. Den Zuschlag erhielt dann der Taekwondoverein Pfeffenhausen, der die „Bayerische“ in die neue Escara-Arena in Essenbach legen konnte.
Was das Team unter der Leitung von Sezai Bulut auf die Beine stellte, war wirklich beachtenswert. In eine Ecke der Halle hatte die Rockband „The Weeeds“ ihre Instrumente aufgebaut. Die Band aus Weihmichl bei Landshut unterhielt die Zuschauer immer dann, wenn nicht gekämpft wurde. Es gab aber noch zwei weitere Showblöcke, und zwar von den türkischen Kulturtänzern „Ötüken Rüzgari“. Während die Mädchen türkische Folklore vorführten, zeigten die Jungs eine Art Parodie auf Musikklassiker. Nochmals ein Riesenlob an den Veranstalter für die wirklich tolle Organisation. Nach dem Turnier bekamen die Pfeffenhauser die Zusage, dass sie die Bayerische Meisterschaft auch im nächsten Jahr ausrichten dürfen.
Im Vergleich zum Vorjahr gingen in Essenbach zwanzig Prozent mehr Teilnehmer an den Start, in Zahlen ausgedrückt waren es 277 Wettkämpfer aus 31 Vereinen. Aus der Sicht von Vizepräsident Georg Streif war besonders erfreulich, „dass in diesem Jahr besonders viele namhafte Nationalkämpfer bei der bayerischen Meisterschaft antraten. Das war in den letzten Jahren keine Selbstverständlichkeit.“
Die Zuschauer konnten die Kämpfe von Sümeyye Gülec (Damen bis 47 kg) und Servet Tazegül (Herren bis 67 kg) nur in den Vorkämpfen beobachten, zum erhofften Finale kam es bei beiden aber nicht, da die Gegner nicht antraten.
Dafür standen sich in der Abendveranstaltung im Finale der Herrenklasse bis 84 kg mit Robert Hofmann (TKD Özer Nürnberg) und Osman Karaman (TSV Dachau 1865) zwei deutsche Spitzenkämpfer gegenüber. Der Sieg ging an diesem Tag mit relativ deutlichem Vorsprung an den Dachauer.
Im zweiten Finalkampf der Abendveranstaltung standen sich Melda Akcan (KSC Leopard Nürnberg) und Carina Nitschke (Post-SV München) in der Damenklasse bis 67 kg gegenüber. Nach drei Runden setzte sich die Nürnbergerin durch und gewann den bayerischen Meistertitel.
In der Vereinswertung, die in den letzten Jahren immer mit deutlichem Vorsprung vom TKD Özer Nürnberg gewonnen werden konnte, ging dieses Mal mit 95 Punkten an den TSV Dachau 1865, gefolgt vom TKD Özer Nürnberg (63 Punkte) und dem Post-SV München (54 Punkte).
BM Teilnehmer nach Gewichtsklassen.pdf
Vereinswertung BM manuell ausgezählt.xls