Weltmeisterschaft in Peking

 

Die Weltmeisterschaft in Beijing wird mit Sicherheit bei allen Zuschauern, Sportlern und Funktionären als ein besonderes Erlebnis in Erinnerung bleiben. Die Organisatoren brillierten nicht nur mit dem Outfit der riesigen Sporthalle, sondern auch mit vielen kleinen Details.

Ein riesiges Kompliment gebührt den in Peking eingesetzten Kampfrichtern, die während der Weltmeisterschaft eine vorbildliche Arbeit ablieferten. Zwei von ihnen wurden allerdings für mehrere Jahre suspendiert. Man darf gespannt sein, ob man vom Weltverband die Gründe für diese Bestrafung erfährt.

Sportlich betrachtet lief es bei der Weltmeisterschaft – zumindest aus bayerischer Sicht – nicht ganz so gut. Sümeyye Gülec, die am ersten Wettkampftag bei den Damen bis 47 kg antreten musste, gewann ihren ersten Kampf gegen Marcela Mikova (Tschechei) deutlich mit 8 zu 1 Punkten. In der nächsten Begegnung musste die Nürnbergerin gegen Dalia Contreras, die WM-Dritte 2003 aus Venezuela antreten. Bis Anfang der dritten Runde lag die Deutsche mit 4 zu 3 Punkten in Führung, verlor den Kampf am Ende aber mit 4 zu 6. „Nachträglich ärgert es mich, dass ich trotz der Führung angegriffen habe“, äußerte sich Sümeyye einige Tage nach der Niederlage. „Die Venezuelanerin hat während der drei Runden kein einziges Mal angegriffen.“

Auch für Sergej Kolb, der bei den Herren bis 54 kg startete, war mit sich selbst nicht ganz zufrieden. Im ersten Kampf musste er gegen Serhy Mostipaka, den Vizeeuropameister 2005 aus der Ukraine, antreten. Sergej Kolb: „Die erste Runde habe ich zu verhalten gekämpft. Mit der zweiten Runde war ich dann aber ganz zufrieden. In der letzten Runde habe ich zwei Dwit-cahgis angebracht, dafür aber nur einen Punkt bekommen. Zehn Sekunden vor dem Kampfende bekam ich beim Stand von 7 zu7 meine zweite Verwarnung und einen Punkt abgezogen. Ich bin sehr enttäuscht, da der Ukrainer eigentlich zu schlagen war.“   

Ähnlich knapp lief es auch bei Robert Hofmann ab, der in der Herrenklasse bis 84 kg startete. Nach einem Freilos traf er auf den Polen Lukasz Smigaj. Auch der Nürnberger kommentierte seinen Kampf in der Nachschau durchaus kritisch. „Die erste Runde war ganz gut. In der zweiten lief es dann nicht so optimal, allerdings konnte ich dann in der letzten Runde zum 7-zu-7 ausgleichen. Beim anschließenden Sudden Death habe ich bei meiner ersten Aktion einen Punkt für mich gesehen, den Punkt habe ich aber nicht bekommen. Ich habe dann auch bei der zweiten Aktion angegriffen, wurde aber vom Polen ausgekontert und verlor den Kampf.“

Schwergewichtler Volker Wodzich konnte sich im ersten Kampf gegen Aladhami Abdelqader, den Vize-Asienmeister aus Qatar mit 2 zu 1 Punkten durchsetzen. Als nächster Gegner wartete auf ihn der Vize-Weltmeister Abdelkader Zrouri. Dass der bullige Kämpfer aus Marokko, der in China zum sechsten Mal bei einer Weltmeisterschaft auf der Matte stand, für den Wahl-Allgäuer einfach noch eine Nummer zu groß ist, zeigte sich während im Laufe der nächsten drei Runden. Volker Wodzich: „Da mein Gegner mit 1 zu 0 in Führung ging, musste ich aufmachen. Es war schwer, bei dem Marokkaner zu punkten, da er sehr gut konterte.“ Am Ende verlor Volker Wodzich den Kampf mit 1 zu 6 Punkten.