Bruchtest als Knackpunkt

 

Mit 81 Prüflingen war auch die letzte Danprüfung des Jahres 2007, die in Pfaffenhofen a.d. Ilm durchgeführt wurde, relativ stark besetzt. Um die Prüfung relativ zügig durchziehen zu können, wurden die insgesamt 81 Prüflinge auf zwei Gruppen aufgeteilt. Als Prüfer kümmerten sich Reinhold Gruber, Susanne Mittenhuber und Torsten Pistor um die Anwärter für den ersten bis dritten Dan. Loris Landi, Willi Hobel und Siegmund Lang konzentrierten sich auf die Leistungen der Aspiranten zum 1. Poom und um einige Anwärter zum 1. Dan.

Aus der Sicht von Reinhold Gruber war das Niveau in Pfaffenhofen etwas höher als bei den letzten Danprüfungen. „Offensichtlich besuchen die Leute öfter mal einen der angebotenen Lehrgänge.“ Der Leistungsanstieg könnte aber auch damit zusammenhängen, dass in dieser Gruppe größtenteils Anwärter für den zweiten und dritten Dan geprüft wurden. „Mit der Prüfung zum ersten Dan tun sich die meisten recht schwer, da sie nicht genau wissen, was auf sie zukommt.“

Nicht ganz nachvollziehbar ist für Reinhold Gruber, dass die Selbstverteidigung nicht genug trainiert wird und sich viele dann auch nicht optimal auf den Bruchtest vorbereiten. „Mit dem Bruchtest könnte man am Schluss noch den einen oder anderen Fehler ausmerzen. Wenn die Vorbereitung aber nicht optimal war und dann auch noch der Prüfungsdruck dazu kommt, dann kann das mit dem Bruchtest ganz schnell daneben gehen.“

Ähnliche Erfahrung hat auch Siegmund Lang in seiner Funktion als Prüfer gemacht. „Die Atmosphäre bei einer Danprüfung hat mit einem lockeren Training in der heimischen Turnhalle nichts zu tun.“

Da bei Danprüfungen immer relativ viele Zuschauer anwesend sind, liegen bei einigen Prüflingen von Anfang an die Nerven blank. Während daheim im Training alles wie am Schnürchen läuft, schleichen sich auf einmal einige Fehler ein, die zu Punktabzügen führen. „Wenn jemand derart unter Druck steht, hat er eigentlich nur dann gute Karten, wenn er einen relativ soliden Bruchtest vorbereitet hat. Der Bruchtest ist so etwas wie der Knackpunkt, mit dem man ganz schnell alles verlieren kann.“

Die besten Prüfungsnoten bekamen Tobias Stadtmüller (TSV Waldtrudering) und die erst 12 Jahre alte Spohia Scherer (SG Krumbach). Mit 62 Jahren war Brigitte Schäpermeier die älteste Teilnehmerin. Sie bestand die Prüfung zum ersten Dan.