Bayerische Meisterschaft 2008

 

Eigentlich hätte die Bayerische Meisterschaft wie gewohnt an einem Samstag stattfinden sollen. Aus der Sicht der Organisatoren, dem Taekwondo Team Bulut, konnte eigentlich nicht schief gehen. Der Termin war für Ende September festgelegt und die Essenbacher Escara-Halle hatte man bereits vor einem Jahr reserviert. Kurz nach Beginn des neuen Schuljahres ertönte dann die Hiobsbotschaft aus dem Kultusministerium. Ein so genannter Fenstertag musste an einem Samstag wieder reingeholt werden. Und das war genau der Samstag, an dem eigentlich die „Bayerische“ stattfinden sollte.

„Für uns war das eine Katastrophe, denn alle großen Sporthallen sind auf Monate ausgebucht“, erklärte Sezai Bulut das Dilemma. Um das bayerische Turnier aber trotz allem durchziehen zu können, mieteten die Bulut-Brüder die Sparkassen-Arena in Landshut an. „Die Halle war aber nur an einem Sonntag frei. Deshalb musste wir dieses Jahr die Bayerische Meisterschaft an einem Sonntag austragen.“

Im Vergleich zum Vorjahr waren dieses Mal mit 257 Teilnehmern etwas weniger Teilnehmer am Start. Um das Turnier auf den drei Kampfflächen innerhalb einer akzeptablen Zeit durchzuziehen, hatte Kampfrichter-Referent Abdullah Ünlübay ständig die Uhr im Auge. „Am nächsten Tag war wieder ein normaler Schultag. Deshalb haben wir die Kämpfe von den Jugendklassen vorgezogen.“

Dass die Meisterschaft aber trotz aller Planungen doch erst gegen 20 Uhr zu Ende ging, lag im Showprogramm, dass die Bulut-Brüder auf die Beine gestellt hatten. Neben verschiedenen Formen des Bauchtanzes begeisterte auch noch mehrere Jongleure das Publikum. Nach einem strengen Blick auf die Uhr wurden die Showeinlagen etwas gestrafft vorgeführt.  

Was die Wettkämpfe angeht, konnten sich zwar im Großen und Ganzen die Favoriten durchsetzen, vereinzelt gab es aber doch die eine oder andere Überraschung. So zum Beispiel auch bei den Herren bis 84 kg. Eigentlich gingen alle davon aus, dass sich dort im Finale wieder Robert Hofmann (TSV 04 Feucht) und Osman Karaman (TSV Dachau) gegenüber stehen würden. Im Halbfinale machte aber Lukas Ivers (Post-SV München) dem Dachauer einen Strich durch die Rechnung und holte sich gegen den dreifachen deutschen Meister einen knappen 6-zu-5-Sieg. 
 
Auch im Finale zeigte Lukas Ivers wenig Respekt gegenüber dem Militär-Vizeweltmeister aus Feucht. Mit seinen Angriffen konnte er immer wieder punkten und schaffte zum Ende der dritten Runde den Ausgleich zum 4 zu 4. Den „Golden Point“ konnte dann aber Robert Hofmann anbringen.

In der Damenklasse bis 55 kg musste Esra Cukurlu (Post-SV München) gegen die beiden starken Köpf-Schwestern antreten. Im Halbfinale konnte sie sich relativ deutlich mit 8 zu 4 Punkten gegen Larissa Köpf (TSV Dachau) durchsetzen, musste sich dann aber im Finale gegen ihre Schwester Jennifer eine knappe 7-zu-8-Niederlage einstecken.

Dank der 20 gewonnenen Goldmedaillen ging der Pokal für die Vereinswertung mit deutlichem Vorsprung an den Taekwondo Özer Nürnberg (139 Punkte), gefolgt vom TSV 1865 Dachau (11 mal Gold und 91 Punkte) und dem Post-SV München mit 7 Goldmedaillen und 52 Punkte.