Bundes-Danprüfung 2011

Mit 19 Prüflingen war das Teilnehmerfeld, das bei der Bundes-Danprüfung in Krumbach sein Können unter Beweis stellte, relativ groß. Drei Prüflinge, die ihre Meistergurte bei einem anderen  Verband verliehen bekamen, ließen sich ihre Dan-Graduierungen nach dem Regelwerk der DTU überprüfen. Einer von ihnen war Sandi Bilas (TSV 1861 Dachau), der seine Überprüfung zum 5. Dan problemlos bestand.

Nachdem Heinrich Magosch (TC Donau-Lech-Iller) seine Prüfung zum 8. Dan ablegen wollte, musste natürlich auch die Prüferkommission mit hochgraduierten Danträgern besetzt werden. Den Vorsitz übernahm DTU-Präsident Heinz Gruber, Inhaber des 8. Dan. Unterstützt wurde er von Wolfgang Brückel, ebenfalls Träger des 8. Dan, und von Park Soo-Nam, 9. Dan und derzeit der höchstgraduierte Danträger in Deutschland.

Aus der Sicht von Heinz Gruber hatte die Danprüfung ein sehr hohes Niveau. „Dies lag vor allem daran, dass dort sehr viele Spitzensportler am Start waren.“

Was die Erfolge angeht, kann Elvira Fuhrmann (AAC Augsburg) neben den zwei Goldmedaillen bei den letzten beiden Weltmeisterschaften noch einiges mehr vorweisen. In Krumbach glänzte sie bei ihren Vorführungen in – fast – allen Prüfungsbereichen und bekam dafür von den Prüfern die Höchstnoten. Zum Entsetzen der Anwesenden patzte sie dann aber beim Bruchtest. Auf einem Kreisel stehend wollte sie ohne abzusetzen drei Bretter mit Ap-Chagi, Dwit-chagi und Dollyo-chagi durchschlagen. Da auch bei der Wiederholung keines der Bretter zu Bruch ging, bekam sie für diesen Prüfungsteil nur die Mindestnote. Dank der enorm guten Bewertungen aus den vorherigen Prüfungsteilen bestand Elvira Fuhrmann trotz dieses Malheurs ihre Prüfung zum 6. Dan mit einem deutlichen Punktepolster.

Prüfungsbeste wurde Sandra Stenzel-Gruber (SG Krumbach), die für ihre Prüfung zum 6. Dan am Ende die höchste Wertung auf dem Zettel stehen hatte. Obwohl die mittlerweile zweifache Mutter längst nicht mehr so viel trainieren kann, demonstrierte sie bei allen geforderten Prüfungselementen einen durchwegs hohen Level.

Problemlos konnten auch Hermann Betz (TC Donau-Lech-Iller), Jürgen Zettler (SG Krumbach) und Andreas Fischer (Aichacher Taekwondo Studio) ihre Prüfungen durchziehen. Am Ende bekam Hermann Betz die Urkunde zum 6. Dan überreicht, Jürgen Zettler die Urkunde zum 5. Dan und Andreas Fischer die Urkunde zum 6. Dan. Dass man sich auch bei so einer schweren Prüfung trotz des ganzen Hektik auch mal selbst ein bisschen auf den Arm nehmen kann, bewies der „langhaarige“ Andreas Fischer. Seine Selbstverteidigung gegen drei Gegner stellte er als: „Älterer Mann wird wegen seinen langen Haaren von Jugendlichen angepöbelt“, vor.

Obwohl sich Heinrich Magosch zu einer in dieser Form noch nie dagewesenen Prüfung zum 8. Dan stellte, wirkte er selbstbewusst und locker wie immer. In der von ihm gewohnten Manier bestach er in allen Prüfungselementen mit der ihm eigenen Mischung aus Technik und purer Kraft. Auch er ging beim Bruchtest ein Risiko ein, das eigentlich nicht zur Nachahmung empfohlen werden kann. Auf vier frei gehaltene Bretter legte er auf die Oberkante einen Apfel. Anschließend zerschlug er die Bretter hintereinander mit der rechten und linken Faust - und fing danach mit der gleichen Hand immer den Apfel auf! Unglaublich! Nach dieser Prüfung gehört Heinrich Magosch neben Heinz Gruber und Wolfgang Brückel zum kleinen und erlauchten Kreis der Großmeister nichtkoreanischer Herkunft.

Die BTU gratuliert den neuen Danträgerinnen und Danträgern.

Text und Fotos:
Peter Bolz

 

 

 

 

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