Bayern gewinnt souverän die Länderwertung der Senioren

Auch in diesem Jahr wurden in der Saturn-Arena in Ingolstadt am gleichen Wochenende zwei parallel laufende Meisterschaften ausgetragen. Auf vier der insgesamt sieben Kampfflächen fand die Deutsche Meisterschaft im Zweikampf statt, bei der an den zwei Tagen über 300 Teilnehmern an den Start gingen. Auf den anderen drei Flächen gingen ungefähr 350 Formenläufer bei den - heuer zum ersten Mal so genannten – German Open an den Start.

Auch in diesem Jahr stellte sich der Polizei-SV Eichstätt unter der Federführung von Michael Bußmann wieder als Ausrichter zur Verfügung. Dank der unzähligen Helfer, die sich neben dem Auf- und Abbau auch noch um alle anfallenden Aufgaben kümmerten, gelang den Eichstättern auch dieses Mal wieder, die riesigen Saturn-Arena in ein kleines Schmuckkästchen zu verwandeln und ihr eine behagliche Atmosphäre einzuhauchen.

Leider war der Bayerische Rundfunk auch in diesem Jahr wieder nicht in der Lage, ein Kamerateam nach Ingolstadt zu schicken. Während in den letzten Jahren immer irgendein ganz wichtiges Ereignis den vollen Einsatz des bayerischen Fernsehsenders erforderte, stand dieses Mal eigentlich nichts Brisantes auf dem Terminkalender. Weshalb die Entscheidung wieder gegen sozusagen vor der Haustür von München ausgetragenen Deutschen Taekwondo-Meisterschaft ausfiel, ist leider nicht bekannt. Wenn man sich überlegt, welche mediale Aufmerksamkeit der Sender dem Wintersport und dem Fußball bis in die niedrigste Liga schenkt, dann könnten schon Zweifel aufkommen, ob sich ein öffentlich-rechtlicher Sender wirklich nur den Großen und Einflussreichen widmet. Dabei wäre fairer Weise auch den sogenannten Randsportarten eine gewisse Achtung entgegen zubringen. Wir würden uns freuen!

Auf Michael Bußmann wartete ein unglaublich großes Arbeitspensum. Nach der monatelangen Organisation der Meisterschaft half er tatkräftig beim Aufbau in der Arena mit. An den nächsten beiden Tagen stand er den bayerischen Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite, gab den Medien die gewünschten Auskünfte, gewann am Samstag mit Elvira Fuhrmann im Paarlauf Senioren 2 die Goldmedaille und holte sich dann auch noch im Einzel bei den Senioren 2 die Bronzemedaille.

Neben der Goldmedaille im Paarlauf gewann Elvira Fuhrmann auch noch Gold im Synchronlauf Damen 2 und die Silbermedaille beim Einzel der Damen 2 - unglaublich! Die dritte bayerische Goldmedaille beim Manfred Stadtmüller in der Kategorie Master 2 männlich überreicht.

In der Länderwertung konnte sich Nordrhein-Westfalen mit 31 Punkten an die Spitze setzen. Platz zwei ging mit 25 Pkt. an Bayern, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 21.

Nachdem bei etlichen Funktionären und Vereinsvertretern im Zusammenhang mit der  DTU-Mitgliederdatenbank immer wieder Fragen auftauchen, erklärte sich Marius Mühlberger bereit, diese mit einem Beamer vorzustellen. Möglicherweise konnte der eine oder andere Trainer der Vorführung nicht beiwohnen, da er als Coach unabkömmlich war. Falls Interesse besteht, könnte man solche Vorführungen an einem anderen Ort sicherlich wiederholen.  

Beim Zweikampf wurden auch in diesem Jahr am Samstag die Wettkämpfe bei den Senioren ausgetragen und am Sonntag die Kämpfe bei den Kadetten/Jugend B. An beiden Tagen wurde mit elektronischen Westen gekämpft. Während am bei den Senioren mit den Daedo-Westen gekämpft wurde, gingen die Kadetten mit den Adidas-Westen auf die Kampffläche. Bei beiden Systemen gab es keine erwähnenswerten Komplikationen.

In der Abendveranstaltung, die dieses Mal kürzer als gewohnt ausfiel, unterhielt das Taepoong Demonstration Team mit einem sehenswerten Showprogramm das Publikum. Geboten wurde wirklich alles, angefangen von Selbstverteidigungstechniken und Bruchtests aus wirklich jeder Lage bis hin zum Kopfstoß auf einen mächtig großen Stapel mit Ytong-Steinen.

Bei den zwei ausgesuchten Finalkämpfen ging der Sieg an Bayern. In der Damenklasse bis 49 kg konnte sich Sabrina Nölp (MDK Bad Windsheim) nach einer ausgeglichenen ersten Runde mit vielen überraschenden Fußtreffern zum Kopf gegen Sümeyye Karaahmet durchsetzen und gewann deutlich mit 21 zu 10 Punkten. Auch Tayfun Yilmazer (Taekwondo Özer) hatte mit Bayram keine Probleme und gewann das Finale deutlich mit 15 zu 4 Punkten.   

Im Rahmen der Abendveranstaltung nahm DTU-Präsident Heinz Gruber die Gelegenheit wahr, um viele Sportlerinnen und Sportler – darunter auch viele aus bayerischen Vereinen – für ihre sportlichen Erfolge eine Ehrenurkunde auszuhändigen.

Gespannt warteten viele wieder darauf, ob Bayern erneut den Pokal für die Länderwertung in Empfang nehmen darf oder ob sich in diesem Jahr das Team aus Nordrhein-Westfalen an die Spitze setzen konnte. Als dann das Ergebnis bekannt gegeben wurde, rieben sich selbst die größten Optimisten aus Bayern verwundert die Augen. Mit insgesamt 92 Punkten ging der Sieg in der Länderwertung mit einem unglaublichen Vorsprung an Bayern. Von den 16 zu vergebenen deutschen Meistertiteln ging zehn an Sportlerinnen und Sportler der BTU. Das Team aus Nordrhein-Westfalen brachte am Ende nur 30 Punkte zusammen und musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. Platz drei ging an Baden-Württemberg (22 Punkte). Den Pokal nahm BTU-Präsident Reiner Hofer zusammen mit den drei Landestrainern und Vizepräsident Georg Streif wohlwollend in Empfang.

Auch In der Vereinswertung räumten dieses Mal nur bayerische Vereine die Pokale ab. Auf den ersten Platz kam der Taekwondo Özer Nürnberg mit 31 Punkten, gefolgt vom KSC Leopard Nürnberg (22 Punkte) und dem Post-SV München (17 Punkte).

Bei den Kadetten ging der Pokal für die Länderwertung an Nordrhein-Westfalen, die sich mit 68 Punkten mit einem hauchdünnen Vorsprung von drei Punkten vor dem Team aus Bayern an die Spitze setzen konnte. Baden-Württemberg belegte mit 40 Punkten den dritten Platz.

Im nächsten Jahr wird die Deutsche Meisterschaft zum achten und letzten Mal in der Saturn-Arena in Ingolstadt ausgetragen.

Text und Fotos:
Peter Bolz 

Fazit von Vizepräsident Georg Streif

Als verantwortlicher Vizepräsident für den Bereich Zweikampf freut es mich sehr, dass die BTU bei der Deutschen Meisterschaft in Ingolstadt im Seniorenbereich die Länderwertung mit einem so klaren Abstand gewinnen konnte. Als ich den Gewinn der Länderwertung vor einigen Jahren bei meinem Amtsantritt als eines unserer Ziele definiert hatte, konnte ich natürlich nicht ahnen, dass wir dieses gemeinsame Ziel gleich mehrmals hintereinander erreichen. 

Mit 52 Teilnehmern gewann unser bayerisches Team bei den Senioren 10 Gold-, 7 Silber- und 11 Bronzemedaillen und hatte mit 92 Punkten einen Abstand von 60 Punkten zum Zweitplatzierten. Dieser Erfolg war nur dank des unermüdlichen Einsatzes aller Vereinstrainer und unserer Landestrainer möglich. Einen maßgeblichen Anteil am Erfolg hat aber auch der Vorstand, der uns bei der Umsetzung unserer Konzeption unterstützte.

In diesem Jahr konnten wir auch im Kadettenbereich eine Verbesserung erzielen. Die angestrebte Teilnehmererweiterung wurde erreicht. Mit 46 Teilnehmern belegten wir mit nur einem hauchdünnen Drei-Punkte-Rückstand hinter der NWTU den 2. Platz. Angesichts der vielen hoffnungsvollen Talente, die in Ingolstadt auf der Kampffläche standen, lässt das auch für die Zukunft hoffen.

Vor allem die Zentrierung im Landesstützpunkt-Nord zeigt eine sehr hohe Dichte an guten Kämpfern und Trainern. Im regionalen Bereich kann auch der Landesstützpunkt-Süd, dem eindeutig geringere Einwohnerzahlen zugrunde liegen, inzwischen eine größere Dichte im Zweikampfbereich verzeichnen. An diesen Schwerpunkten werden wir weiterhin arbeiten.

Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden und freue mich über die positiven Ergebnisse.

Fotogalerie

Einige Fotos von der "Deutschen" kommen in Kürze...!