Internationaler BTU-Poomsae-Cup

Drei Wochen vor der Deutschen Meisterschaft wurde in Dillingen der Internationale BTU-Poomsae-Cup ausgetragen. Dass die Meisterschaft in diesem Jahr auf einen Sonntag gelegt wurde, liegt schlicht und einfach daran, dass bei den großen Sporthallen die Samstage für lange Zeit im Voraus ausgebucht sind. Heinrich Magosch, der sich als Ausrichter zur Verfügung stellte, hatte deshalb wenig Alternativen. „Das Wochenende, an dem der BTU-Poomsae-Cup ausgetragen werden sollte, stand bereits fest. Nachdem bei dem erwarteten Teilnehmerfeld nur die große Sporthalle am Eichwaldbad in Frage kam, mussten wir das Turnier auf den Sonntag verlegen.“

Für die Teilnehmer spielte es offensichtlich keine große Rolle, dass die Meisterschaft auf einen Sonntag gelegt wurde. Anders lässt sich ansonsten nicht erklären, dass mit exakt 333 Einzelstartern der Teilnehmerrekord vom letzten Jahr um fünf Personen überboten wurde. Dieses Mal kamen die Teilnehmer allerdings aus 24 Vereinen, darunter auch ein italienischer Verein, zwei aus Baden-Württemberg und zwei aus Sachsen. Im letzten Jahr waren es übrigens 32. 

Angesichts des enorm großen Teilnehmerfeldes wirkte die gesamte Wettkampfleitung rund um Kampfrichter-Referent Christian Nuißl, der wieder vom Programmierer Demis Jahn unterstützt wurde, relativ entspannt und locker. „Die Vorarbeiten und der Aufbau in der Halle lief hervorragend. Nach unseren Berechnungen wussten wir, dass die Meisterschaft ziemlich genau bis 18 Uhr dauert. So lange wir voll im Zeitplan liegen, gibt es bei uns in der Wettkampfleitung keinen Grund zur Nervosität.“

Eigentlich waren für die Wettkämpfe, die in den Leistungsklassen 1 und 2 ausgetragen wurden, zunächst nur drei Flächen vorgesehen. Auf Grund der hohen Meldezahlen wurde aber kurzfristig beschlossen, das Turnier auf vier Wettkampfflächen auszutragen. Wegen der bereits abgeschlossenen Jahresplanung war es aber gar nicht so einfach, auf die Schnelle die Punktrichter für eine weitere Fläche aufzutreiben.

Zwei Wochen vor der Meisterschaft startete Christian Nuißl deshalb über das Internet einen Aufruf nach Punktrichtern. Mit Erfolg! Nachdem sich die benötigten fünf Kampfrichter – davon zwei aus Sachsen! - meldeten, konnten in Dillingen die Formen auf vier Flächen gelaufen werden. Für Christian Nuißl war das ein riesiger Vorteil. „Mit nur drei Flächen hätten wir die Meisterschaft natürlich nicht so locker durchziehen können. Mit der vierten Kampffläche lief alles recht locker. Wir wurden pünktlich fertig und die Teilnehmer konnten rechtzeitig ihre Heimreise antreten.“ 

Laut Auskunft von Vizepräsident Wilfried Pixner wurde die Meisterschaft in Dillingen übrigens noch nach dem alten Regelwerk durchgezogen. „Das neue Regelwerk der DTU wird momentan in das EDV-Programm eingearbeitet und wird erstmals bei der Südbayerischen Meisterschaft eingesetzt.“ Erst dann wird beispielsweise die 50-Prozent-Regelung angewandt und die Zahl der Finalteilnehmer von derzeit fünf auf acht erhöht.

Nachdem die Formenläufe auf vier Flächen in zwei Leistungsklassen ausgetragen wurden, war es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Es würde den Rahmen sprengen, wenn man auf alle Leistungen eingehen würde. Dies sollte einen aber nicht davon abhalten, auf die wirklich herausragenden sportlichen Highlights einzugehen, zu denen sicherlich auch die vier Formenläufe von Bärbel Reiner (DJK SV Kolbermoor) gehören. Bereits nach ihrem Vorlauf dürfte ihrer Konkurrenz bei den Damen A klar gewesen sein, dass Bärbel Reiner auch in diesem Jahr wieder die Goldmedaille gewinnt. Von den Punktrichtern bekam sie für jeden ihrer vier Durchgänge absolute Traumnoten von 25 plus x und 26,0 und bekam am Ende verdient die Goldmedaille um den Hals gehängt.

Auch bei den Herren A – die korrekte Bezeichnung lautet eigentlich „Senioren 1 männlich“ – konnte sich mit Tobias Stadtmüller (Polizei-SV Eichstätt) der Sieger vom Vorjahr durchsetzen. Während er allerdings im letzten Jahr seinen Titel gegen Michael Wolfsteiner (TSV Waldtrudering) verteidigen musste, hatte er es in Dillingen mit dem Bruder Stefan Wolfsteiner zu tun.

Bärbel Reiner und Tobias Stadtmüller traten auch noch gemeinsam beim Paarlauf der Senioren 1 (siehe Foto) an und holten sich auch in dieser Disziplin mit deutlichem Vorsprung die Goldmedaille.

Den Pokal für die Vereinswertung gewann die SG Krumbach mit 92 Punkten, gefolgt vom TC Donau-Lech-Iller (86 Punkte) und dem Polizei-SV Eichstätt (59 Punkte).

Text und Fotos:
Peter Bolz

 

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