Formenläufer in Alicante erfolgreich

Das Wettkampfjahr hatte kaum begonnen, schon stand für die bayerischen Formenläufer nach der Internationalen Deutschen Meisterschaft das nächste Highlight an: unter Leitung von Landestrainer Michael Bussmann startete ein bayerisches Team auf der Spanish Open in Alicante, die Ende März mit starker internationaler Beteiligung, unter anderem den Nationalteams aus Dänemark, Norwegen, Finnland und Holland, stattgefunden hat.

Dank der intensiven Vorbereitung auf dem Trainingswochenende in Oberhaching kurz vor der Meisterschaft waren die bayerischen Athleten sehr gut auf dieses Turnier vorbereitet und hoch motiviert. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatten, waren die organisatorischen Bedingungen vor Ort, die an einigen Stellen zu wünschen übrig ließen: Drei verkleinerte Wettkampfflächen in mittelmäßigem Zustand, eine sehr begrenzte Aufwärmfläche, schwer nachverfolgbare und sich verschiebende Zeitpläne sowie fehlende Starterlisten an den Wettkampfflächen erforderten von den Sportlern ein hohes Maß an Flexibilität. Doch das BTU-Team bewies mit guter Laune und dank der Erfahrung der "alten Hasen" im Team, sich auch auf solche Umstände einstellen zu können und das Beste daraus zu machen. Drei Bronzemedaillen konnten die Bayern schließlich mit nach Hause nehmen. In der einen oder anderen Klasse wäre sicherlich auch "mehr drin gewesen", doch kam man nicht umhin, einen starken Heimvorteil für die Spanier festzustellen, die jede Klasse gewonnen haben.

Den ersten großen Einsatz im Ausland hatten die jugendlichen Starterinnen Samira Stetter, Sophie Scherer, Lisa Schimmer und Lucy Wittek in Spanien vor sich. In der Klasse mit 40 Starterinnen waren sie stark gefordert. Samira Stetter gelang es, ihr Talent unter Beweis zu stellen: Vor den Augen des deutschen Bundestrainers, der ebenfalls nach Alicante gereist war, verpasst Samira mit einer sehr überzeugenden Leistung nur knapp die Medaillenränge und erkämpfte sich einen überaus respektablen 5. Platz. Auch ihre Synchronpartnerin Sophia zeigte ihr Potential und konnte sich bis auf Platz 11 vorkämpfen. Die beiden Youngsters in dieser Klasse, Lucy-Marie und Lisa, verkauften sich bei ihrem ersten großen Auslandseinsatz sehr gut, leider reichte es noch nicht für die Finalrunde.

In der männlichen Jugend hielt Michael Engeser als einziger BTU-Starter die bayerischen Fahnen hoch und errang mit einer respektablen Leistung Platz 20 in einem stark besetzten Feld.

Bei den Senioren trat Bärbel Reiner gegen 42 Konkurrentinnen an und konnte ihren Aufwärtstrend mit stark vorgetragenen Poomsae weiter bestätigen. Leider reichte es am Ende wegen sehr knapp beieinander liegenden Wertungen nur für Platz 10. Ihr Paarlaufpartner Tobias Stadtmüller sah sich bei den männlichen Senioren 51 Konkurrenten gegenüber und kämpfte sich mit sehr überzeugenden Formen ebenfalls bis auf Platz 10 vor.

Im Paarbewerb traten Bärbel und Tobias gegen nicht weniger als 36 gegnerische Paare an und konnten sich auch hier unter die Top Ten vorarbeiten. Sie belegten Platz 9, die beiden weiteren bayerischen Paare mit Kerstin Stöhr/Stefan Brummer und Sophia Scherer/Michael Engeser kamen unter die besten 30 Paare.

Im Synchron der männlichen Senioren 1 erreichten ein neu zusammen gestelltes Team aus Tobias Stadtmüller, Stefan Brummer und Michael Engeser trotz kurzer Vorbereitungszeit einen respektablen 7. Platz, ihre bayerischen Kolleginnen in der Klasse der weiblichen Senioren mit Bärbel Reiner, Samira Stetter und Sophia Scherer, die ebenfalls nur einmal gemeinsam trainieren konnten, erkämpften sich Platz 8. 

Bei den Senioren 2 weiblich ging Raffaella Delli Santi für das BTU-Team an den Start, und auch sie hatte mit 20 Gegnerinnen eine große Klasse zu bewältigen. Sie präsentierte in allen drei Durchgängen starke Poomsae und gewann am Ende eine Bronze-Medaille für Bayern. Landestrainer Michael Bussmann konnte sich in der Senioren 2 männlich-Klasse zwar nicht unter die Top Ten vorkämpfen, holte dafür aber mit seinen Synchronpartnern Oliver Friske und Kai Müller die zweite bronzene Medaille nach Bayern. Im Paarbewerb mit seiner Partnerin Elvira Fuhrmann zeigte er eine ebenfalls sehr gute Leistung, die allerdings von den Kampfrichtern nicht im gleichen Maße honoriert wurde, weshalb sich die beiden mit Platz 6 zufrieden geben mussten.

Das Bronze-Trio komplettierte schließlich Manfred Stadtmüller, der in der Klasse Herren Master 2 starke Poomsae zeigte und sich nach dem Finaldurchgang über den 3. Rang freuen durfte.

Das bayerische Team zeigte sich nach der Meisterschaft in sehr guter Laune und freute sich über die Medaillen und wertvolle Erfahrungen. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Landestrainer Michael Bussmann, der den Einsatz des Teams organisiert hatte, und an Physiotherapeut Markus "Joey" Wittek, der die Bayern in Alicante hervorragend betreut hat.