Mit fast genau 300 Teilnehmern war der zum zweiten Mal ausgetragen BTU-Lehrgang fast doppelt so stark besucht wie im letzten Jahr. Wilfried Pixner, der den Lehrgang zusammen mit Gerd Kohlhofer und Jürgen Leitner organisierte, war von dem positiven Feedback aus der Basis angenehm überrascht. „Wenn man mitbekommt, dass sich die Leute auf den Lehrgang freuen, macht die Arbeit einfach viel mehr Spaß.“
Im letzten Jahr wurde der BTU zum ersten Mal vom bayerischen Landessportverband das komplette Areal der Sportschule in Oberhaching für ein ganzes Wochenende zur Verfügung gestellt. Da der Lehrgang bei den Teilnehmern großen Anklang fand, wollte Bayern auch in diesem Jahr einen anbieten. Für Präsident Reiner Hofer war es deshalb besonders erfreulich, dass die BTU wieder das komplette Areal der Sportschule für ein Wochenende ganz alleine nutzen konnte. „Nur durch das Entgegenkommen des bayerischen Landessportverbandes konnten wir den Lehrgang so preisgünstig anbieten.“
Auch heuer meldeten sich etliche Teilnehmer aus dem Münchener Umkreis für den Lehrgang ohne Übernachtung an und nahmen die Gelegenheit wahr, drei Tage bei voller Verpflegung bei absoluten Topreferenten zu trainieren – und das zu einem wirklichen Schnäppchenpreis.
Was die Auswahl der Referenten betraf, stellten Jürgen Leitner und Wilfried Pixner auch dieses Mal wieder ihr glückliches Händchen unter Beweis. Für den Formenbereich konnte auch in diesem Jahr das bayerische Weltmeisterpaar, Elvira Fuhrmann und Michael Bußmann, gewonnen werden.
Für den Wettkampfbereich konnten gleich vier Bundestrainer mit einem unglaublich großen Erfahrensschatz engagiert werden. Henk Meijer, Weltmeister und Bundestrainer von Holland, Frankreich und Griechenland teilte sich die Trainingseinheiten mit Nuno Damaso, Vizeeuropameister und schweizerischer Bundestrainer und Carlos Esteves, dem deutschen Bundestrainer, der eine Woche vor dem Lehrgang mit Helena Fromm bei den Olympischen Spielen in London die Bronzemedaille gewann. Wenn man weiß, dass Carlos zwischen London und Oberhaching nur zwei Stunden bei seiner Familie war, verdient sein Engagement den vollen Respekt. Philippe Pinerd, ehemaliger Bundestrainer von Frankreich und Belgien, teilte sich am Samstag die letzte Trainingseinheit mit Henk Meijer.
In die Feinheiten der Grundtechniken und des Ilbo-Taryon wurden die Lehrgangsteilnehmer von Abdullah Ünlübay, dem bayerischen Kampfrichterreferent, und Nuno Damaso eingewiesen. Auch beim Hap Ki Do, der koreanischen Selbstverteidigung, begeisterten der Schweizer und der Franzose Philipp Pinerd die Lehrgangsteilnehmer mit einfachen aber dennoch effektiven Hebeltechniken und Würfen.
Robert Schmeling, der mittlerweile bestens bekannte Spezialist für Selbstverteidigungstechniken und Bundesbreitensport-Referenten, bot den Lehrgangsteilnehmern am Samstag in zwei Einheiten verschiedene Möglichkeiten beim Stockangriff und bei der Abwehr an.
Auch in diesem Jahr übernahm Lisa Rucker, die Schul- und Frauenbeauftragte während des gesamten Lehrgangs das Kindertraining. Da sich dieses Mal deutlich mehr Kinder als letztes Jahr anmeldeten, konnte sie ein größeres Sportangebot anbieten. „Vor allem bei den Gruppenspielen waren die Kinder immer mit vollem Einsatz bei der Sache.“ Nachdem am Sonntag bei fast allen der Akku auf Null stand, wurde die letzte Einheit von Lisa Rucker ins Hallenbad verlegt.
Am Samstag nach dem Training gab es noch eine kleine Vorführung, bei sich alle erholen auf den bevorstehenden Grillabend vorbereiten konnten. Eine Kindergruppe der Taekwondoabteilung des KSG 04 Fürth präsentierte unter der Leitung von Lisa Rucker eine fetzige Musikform. Danach gaben Nuno Damaso und Philippe Pinerd sehr anspruchsvolle Kombinationstechniken zum Besten. Zum Schluss demonstrierte Abdullah Ünlübay sein akrobatisches Können – und schoss einen in drei Meter Höhe frei gehaltenen Fußball in Richtung Zuschauer.
Aus der Sicht von Wilfried Pixner lief bei dem Lehrgang alles nach Plan. „Im Vorstand waren wir uns einig, dass wir so einen Lehrgang auch im nächsten Jahr im August durchführen wollen.“ Die ersten Gespräche und Reservierungen wurden von ihm noch vorgenommen. „Da ich Ende des Jahres in Bayern als Vizepräsident zurücktrete, wird mein Nachfolger in das Orga-Team einsteigen.“
