Acht Medaillen bei German Open in Hamburg

Wenn es wirklich stimmt, dass die Hamburger auch bei den größten Erfolgen immer schön bescheiden auftreten, dann würde man wohl nie von einem Mitglied des Organisationsteams erfahren, dass sich die in Hamburg ausgetragenen German Open im weltweiten Vergleich zu den absoluten Spitzenturnieren zählen dürfen. Bei so viel Bescheidenheit würde sich wohl auch niemand aus dem Orga-Team darüber auslassen, wie hart dort alle für diesen Erfolg gearbeitet haben. Respekt!

Auch in diesem Jahr wurde den Organisatoren der German Open wieder alles abverlangt. Obwohl die Onlineanmeldung bereits zwei Wochen vor dem Anmeldeschluss geschlossen wurde, gingen in der Sporthalle in Hamburg deutlich über 1.200 Wettkämpfern aus 50 Nationen an den Start.

Einen Tag vor dem Beginn der Wettkämpfe kam es in der „Turnhalle“, einem angesagten Lokal in Hamburg, zu einem Treffen zwischen Dr. Chungwon Choue, dem Präsident der WTF, und Chang Ung, dem Präsident der ITF.  In langen Gesprächen, die das ganze Wochenende fortgeführt wurden, suchten die beiden Weltpräsidenten nach Möglichkeiten für eine Zusammenlegung der beiden Weltverbände.

Aus der Sicht von BTU-Präsident Reiner Hofer, der zu diesem Treffen als Gast eingeladen wurde und sich auch intensiv mit dem WTF-Präsident über die in vielen Punkten identische Geschichte von Kora und Deutschland unterhielt, wäre es allerdings verfrüht, schon bald vorzeigbare Ergebnisse zu erwarten. „Ob eine Zusammenlegung der beiden Verbände überhaupt machbar ist, lässt sich jetzt einfach noch nicht abschätzen.“ 

Die Wettkämpfe wurden auf neun Kampfflächen, davon eine mit erhöhter Bühne, mit den elektronischen Kampfwesten von Daedo ausgetragen. Die Betreuung des elektronischen Systems wurde unter anderem von Abdullah Ünlübay und Marius Mühlberger übernommen.

In allen Gewichtsklassen wurden die besten Teilnehmer in den Pool-Listen gesetzt, und zwar bei den Seniorenklassen nach der Weltrangliste und in den Jugendklassen nach dem Ranking der TaekwondoData.

Gekämpft wurde mit den elektronischen Daedo-Kampfwesten, die systemtechnisch unter anderem vom bayerischen Kampfrichterreferent Abdullah Ünlübay und Marius Mühlberger, dem Entwickler der DTU-Datenbank, betreut wurden. Die Verantwortung als Turnierarzt lag in den Händen von Dr. Frank Düren, dem damaligen bayerischen Lehrwart.

Angesichts der neun Kampfflächen gab es wohl niemanden in der Sporthalle Hamburg, der an dem zwei Tage dauernden Turnier den Überblick behalten konnte. Egal, auf welche Kampffläche man schaute, überall gab es spannende Kämpfe mit hochklassigen Teilnehmern.

Aus Bayern gingen neben dem 34-köpfigem BTU-Team auch noch 39 Teilnehmer aus bayerischen Vereinen an den Start. Ebenfalls in Hamburg vertreten waren die beiden Landestrainer, Özer Gülec und Nurettin Yilmaz. Vom Mattenrand aus wurden die bayerischen Wettkämpfer darüber hinaus auch noch von Vizepräsident Georg Streif beobachtet, der immer dann zur Stelle war, wenn es die Situation erforderte.

Nurretin Yilmaz, Ekaterina Derev und Özer Gülec (von links)
Nurretin Yilmaz, Ekaterina Derev und Özer Gülec (von links)

Obwohl in Hamburg ein hochkarätiges Teilnehmerfeld vertreten war, bekamen am Ende acht bayerische Wettkämpfer eine Medaille um den Hals gehängt, und zwar:

1. Platz
DEREV Ekaterina (Taekwondo Özer Nürnberg)

2. Platz
FROMM Helena (Polizei-SV Eichstätt)

3. Platz
AGAY Mehmet (KSC Leopard Nürnberg)
AKCAN Melda (KSC Leopard Nürnberg)
AYDIN Ela (TSV 1865 Dachau)
GÜLEC Tahir (Taekwondo Özer Nürnberg)
YORULMAZ Mehmet-Akif (Taekwondo Özer Nürnberg)
YORULMAZ Rabia (Taekwondo Özer Nürnberg)

Fazit von BTU-Vizepräsident Georg Streif

Zum wiederholten Male konnten die Kämpfer der BTU Geschlossenheit und gute Leistungen zeigen. Die gemeinsame Busfahrt zu diesem wohl größten Turnierevent im Taekwondo in Europa, verstärkte das Teamgefühl und Zusammengehörigkeitsgefühl der mitfahrenden Vereine. 

In der Vereinswertung, in der auch die Nationalteams enthalten waren, belegte das BTU-Team mit 15 Punkten für eine Gold-, eine Silber- und sechs Bronzemedaillen, hinter den Nationalteams Türkei, Föderation Chelyabink sowie den Nationalteams aus Großbritannien, Frankreich und der Föderation St. Petersburg den sechsten Platz.

Wenn auch nicht alle Teilnehmer ihr Tagesbestform erreichten, so zeigten doch viele BTU`ler ihre starke Konkurrenzfähigkeit im internationalen Bereich. Die große Herausforderung der German Open 2013 war die notwendige sportliche Steigerung, nachdem die BTU-Athleten die Länderwertungen der Deutschen Meisterschaften 2013, den Top-Ergebnisse bei den US-Open 2013 und die Teamwertung der Slowenien Open 2013  gewinnen konnten. Somit ist die Entwicklung der Saisonplanung bisher im Soll. Ein Dank gilt hierfür allen Athleten,Trainern und Funktionären, die das unterstützen.

Sportliches Fazit von Landestrainer Özer Gülec

Am vergangenen Wochenende wurden in Hamburg die German Open ausgetragen, eines der größten und wichtigsten Taekwondo-Vollkontakt-Turniere in Europa.

Entsprechend hochkarätig war das Starterfeld mit mehreren Olympia-Medaillengewinnern. Die Sportler im Team der Bayerischen Taekwondo Union konnten mehr als die Hälfte der Medaillen für Deutschland holen:
Die 14-Jährige Ekaterina Derev (TKD Özer Nürnberg) sicherte sich eine der beiden Goldmedaillen, Olympia-Dritte Helena Fromm (PSV Eichstätt) das einzige Silber und Rabia Yorulmaz, Mehmet-Akif Yorulmaz, Tahir Gülec (alle TKD Özer), Melda Akcan, Muhammed Agay (beide KSC Leopard) und Tugba Ucak (Moo Duk Kwan Bad Windsheim) steuerten sechs der zehn Bronzemedaillen für deutsche Athleten bei.

Die bayerischen Landestrainer können also mit den Leistungen ihrer Schützlinge unter diesen sehr schwierigen Bedingungen zufrieden sein und arbeiten bereits an der Vorbereitung weiterer Erfolge bei den kommenden großen Turnieren in Holland und Belgien.