Danprüfung in Pfaffenhofen

Zur Danprüfung, die am letzten Oktober-Wochenende durchgeführt wurde, reisten insgesamt 85 Prüflinge mit ihren Trainern und Bretterhaltern nach Pfaffenhofen, um einem der drei Prüfungsgremien ihre Leistungen für die Prüfung vom 1. bis zum 4. Dan zu zeigen. 

Die Leitung im ersten Prüfungsgremium hatte Reinhold Gruber, der von den Prüfern Sergio Albanese und Sandi Bilas unterstützt wurde. Das Prüfungsgremium zwei setzte sich aus dem Leiter Jürgen Kohler sowie Jens Bolduan und Wolfgang Wassermann zusammen. Das dritte Gremium leitete Michael Wolfsteiner, der von Uwe Neumann und Susanne Mittenhuber unterstützt wurde.

Vor dem Beginn der Danprüfung begrüßte BTU-Präsident Gerd Kohlhofer die Teilnehmer und deren Begleitung und wünschte allen viel Glück. In seiner Rede bedankte er sich beim Ausrichter des TSV Pfaffenhofen für deren hervorragende Rolle als Gastgeber.

Anschließend überreichte er den drei namhaften Sportlern Uwe Neumann, Frank Düren und Jürgen Kohler, alle vom TSV Karlsfeld, für deren hervorragenden Einsatz im Sinne der Bayerischen Taekwondo Union die Ehrennadel in Silber. Herzlichen Glückwunsch!

Eigentlich waren es zwei Danprüfungen, die in Pfaffenhofen durchgeführt wurden. Von den insgesamt 85 Teilnehmern gingen nämlich 51 Prüflinge bei der Ü40-Danprüfung an den Start. Wobei, ganz korrekt ist das auch nicht, denn ein ca. 60 Jahre alter Prüfling wollte unbedingt bei den unter 40-Jährigen Teilnehmern mitmachen – und war dann prompt einer von den insgesamt sieben Teilnehmern, die am Ende die Prüfung nicht bestanden haben.

Weshalb der 60-Jährige nicht bei der Ü40-Danprüfung antreten wollte, war für BTU-Prüfungsrefertent Wilfried Pixner nicht so recht nachvollziehbar. „Ich weiß auch nicht, warum der sein Prüfungsziel nicht erreicht hat. An seinem Alter lag es mit Sicherheit nicht, denn das Alter oder aber auch körperliche Nachteile werden bei jeder Danprüfung berücksichtigt.“

Unter den „Durchfallern“ befand sich auch ein Prüfling, der – wie sich nach der Prüfung herausstellte - entgegen dem Rat seines Trainers unbedingt an dieser Danprüfung teilnehmen wollte. Für Wilfried Pixner ist so eine Einstellung auch etwas eigenwillig. „Man sollte schon auf den Ratschlag seines Trainers hören. Ich vermute mal, dass dieser Prüfling damit gerechnet hat, dass es für ihn eng werden könnte. Er hat es halt probiert - und es hat nicht geklappt.“

In Pfaffenhofen hat sich wieder einmal bestätigt, dass die Danprüfung vor allem bei den Prüflingen problematisch werden kann, bei denen der Trainer nicht beim Dan-Vorbereitungslehrgang dabei war. „Die Vorbereitungslehrgänge sind für die Trainer der Prüflinge kostenlos. Deshalb sollten die Trainer auch bereit sein, diese Zeit zu opfern.“

Beim Dan-Vorbereitungslehrgang werden die Themen besprochen, die jeder bei der Danprüfung dann eigentlich beherrschen sollte. So sollte beispielsweise jeder Prüfling wissen, was mit einer Bruchtestkombination gemeint ist. Wenn er das nicht im Training übt und bei der Danprüfung nicht vorzeigen kann, ist die Prüfung für ihn gelaufen.

Ein anderes Thema ist die Ilbo-Taeryon. Dort müssen – und auch das wird beim Dan-Vorbereitungslehrgang besprochen – von jedem Prüfling nur acht Techniken präsentiert werden. Wilfried Pixner: „Bei vielen Prüflingen klappt das wunderbar. Es sind aber immer noch viele dabei, die so lange weitermachen, bis sie von einem der Prüfer gestoppt werden. Deswegen fällt niemand durch, aber bei den Prüfern hinterlässt das ein schlechtes Bild.“

Eigentlich hätte man erwartet, dass die Prüfer bei der Ü40-Danprüfng ab und zu mal ein Auge zudrücken müssten. Wie sich zeigte, war das ganz und gar nicht notwendig. Dort waren nämlich alle Teilnehmer hoch motiviert und bestens vorbereitet und legten eine eindruckvolle Vorstellung hin. Mit 69 Jahren war Brigitte Schäpermeier vom ausrichtenden Verein TSV Pfaffenhofen die älteste Teilnehmerin bei dieser Danprüfung. Sie bestand mit Bravour ihre Prüfung zum 3. Dan.

Jörg Kohlenz, der kommissarische BTU-Vizepräsident, gehörte bei den Teilnehmern der Ü40-Danprüfung zwar zu den Jüngsten, nichts desto trotz legte er dort aber die besten Prüfung ab und bekam seine Urkunde zum 4. Dan ausgehändigt.

Für alle Breitensportler wird am 12. Dezember die letzte Danprüfung in diesem Jahr in Neubiberg abgehalten. Bereits jetzt liegen schon mehr als 60 Anmeldungen vor. Am 18. Dezember gibt es dann noch in Marktoberdorf eine Danprüfung, an der allerdings nur Wettkämpfer-Zweikampf teilnehmen dürfen.

Fotogalerie (Fotos: Peter Bolz)