Bayerische Meisterschaft in Bad Tölz

 

Die bayerische Meisterschaft 2004 fand Ende November im schönen Kurort Bad Tölz statt, bekannt auch aus der Serie „Der Bulle von Tölz“. Die große Sporthalle mit Zuschauertribüne und eigener Aufwärmhalle wurde dem Saisonhöhepunkt auch mehr als gerecht. Willi Hobel vom ausrichtenden Verein hatte mit seinem Team auch keine Kosten und Mühen gescheut einen würdigen Rahmen zu schaffen. Die Vereine waren mit dem Ambiente jedenfalls zufrieden, zumal sich in den vergangen Jahren doch die ein oder andere Panne ereignet hatte.
Gespannt konnte man im laufenden Jahr sein wie das neue Qualifikationssystem funktionierte. Mit drei Bayernpokalen bei denen die Finalteilnahme das Ticket zur BM löste und eine Platzierung bei den DTU-Ranglistenturniere gab es genügend Möglichkeiten sich zu qualifizieren. Zudem waren zwei Nachwuchsturniere vorgeschaltet, um auch den Anfängern eine schonende Hinführung zum Turniersport zu gewährleisten.
Insgesamt meldeten dann 270 Sportler aus sage und schreibe 40 Vereinen. Das zeigt, dass das Turnierkonzept auf eine breite Zustimmung gestoßen ist. Erfreulich auch, dass 45 Prozent der Starter weiblich waren, damit hat Landestrainer Necdet Bayraktar in kurzer Zeit viele Kämpferinnen aus vielen unterschiedlichen Vereinen motivieren können. Gerade bei der Jugend B und C waren die Klassen gut besetzt, was für die Zukunft Gutes verspricht. Aber auch Landestrainer Marco Scheiterbauer hatte jede Menge zu tun um alle männlichen Kämpfer zu sichten, schließlich haben sich viele dieses Jahr zum ersten Mal auf den Meisterschaften präsentiert. Das Niveau war gutes Mittelmaß. Leider waren einige Kaderathleten an diesem Wochenende im Dienste der DTU auf der French Open in Paris, so dass die absoluten Spitzensportler dünn gesät waren.
Um die Bayerische Meisterschaft etwas zu entzerren und eine entspanntere Atmosphäre zu schaffen, entschied man sich das Turnier auf zwei Tage zu legen. Die Kampfrichter um Kampfrichterobmann Werner Schuldes, der das Turnier professionell durchführte, waren somit auch angenehm entstresst. Der Samstag gehörte den Altersklassen Senioren und Jugend A/B. Neu war eine Abendveranstaltung mit ausgesuchten Finalkämpfen. Zu der Abendveranstaltung waren auch Ehrengäste eingeladen. Unter anderem konnte Präsident Reiner Hofer Ludwig Kraft (ehem. Vizepräsident), Loris Landi (ehem. Kampfrichterobmann), Wilfried Harloff (versch. Ämter), Michael Kronthaler (ehem. Prüfungswart) und Reinhard Langer (Stützpunktkoordinator und ehem. Landestrainer) begrüßen. Die Ehrung von altgedienten Funktionären soll auch ein Zeichen setzen, dass die BTU eine Geschichte hat und dass diese mit Personen verbunden ist, die viele Jahre sich dem Dienste des Taekwondosports selbstlos verpflichteten. Eine ganz besondere Ehre wurde der bayerischen Elitekämpferin Sandra Nitschke (Post SV München) zu teil. Für ihren Vizeeuropameistertitel bekam sie einen Scheck über 1000 Euro überreicht. Das Prämiensystem wurde vom Vorstand neu beschlossen, um zusätzlich Anreiz zu schaffen für Spitzenleistungen, die leider finanziell noch nicht so honoriert werden wie in den meisten anderen Sportarten.
An die Abendveranstaltung schloss sich ein gemütliches Bankett an, bei der Vorstand, Ehrengäste, Landestrainer, Sportdirektor Georg Streif und die Kampfrichter in lockerer Atmosphäre sich dem Small Talk hingeben konnten. Für die ganz Fitten gipfelte der Abend im Tölzer Biertempel und einer Diskothek.
Am Sonntag waren die Youngster aus der Jugend C und D dran. Enttäuschend war die Teilnehmerzahl in der Jugend D. Obwohl diese Altersklasse keine Qualifikation brauchte waren gerade dort die wenigsten gemeldet und der ein oder andere kampflos Bayerischer Meister. Angenehmer Nebeneffekt war, dass die Meisterschaft am frühen Nachmittag mit der Siegerehrung zu Ende ging.
Die Vereinswertung gewann wie in den Vorjahren mit weitem Abstand die Kämpfer um den frischgebackenen Landesassistenztrainer Özer Gülec aus Nürnberg (TKD Özer). Den 2.Platz erreichten die Schützlinge von Landestrainer Necdet Bayraktar und Landesassistenztrainer Bülent Kolay vom Post SV München. Platz drei erreichte der MDK Bad Windsheim, gefolgt von Jaguar Lauf und FT Rosenheim.
Fazit: Obwohl sicherlich die ein oder andere Sache noch zu verbessern ist verlief der Meisterschaftszyklus 2004 mit Höhepunkt Bayerische Meisterschaft schon vielversprechend. Wichtig ist, dass dieses Konzept von vielen Vereinen angenommen wird und eine Art Aufbruchstimmung erzeugt. Eine positive Stimmung – neben kontinuierlicher Aufbauarbeit im Verein und Verband - gipfelt letztendlich in guter Leistung auf der Kampffläche.