Länderkampf gegen Italien

 

Noch knapper hätte die Niederlage der bayerischen Mannschaft gegen eine Auswahl eines italienischen Teams nicht ausgehen können. Nach acht von neun Kämpfen konnte jede Mannschaft vier Siege für sich verbuchen. Im alles entscheidenden Kampf ging es in der 58-kg-Klasse zwischen Tayfun Yilmazer, dem neuen deutschen Vizemeister aus Nürnberg, und Angelo Lubrano ging es drei Runden lang voll zur Sache. Beide Kämpfer schenkten sich nichts. Am Ende gab es mit einem 10 zu 10 nicht nur nach Punkten ein Unentschieden, beide Kämpfer hatten auch jeweils drei Verwarnungen auf ihrem Konto. Der Kampfleiter gab - nach Befragung seiner Kampfrichter – den Sieg an Italien, die damit den Gesamtsieg für sich verbuchen durften.

Nicht jeder im der Hans-Hocheder-Sporthalle in Schwabach war mit dieser Entscheidung einverstanden. Letztendlich kann darf man aus bayerischer Sicht aber mit den Ergebnissen zufrieden sein, denn das bayerische Team forderte den Italienern wirklich alles ab.

In der ersten Begegnung ließ sich der erst 16 Jahre alte David Konrad von dem weitaus erfahrenen Alessandro Stozzo, dem Drittplatzierten der Militär-WM 2001, nicht beeindrucken und holte in der Klasse bis 62 kg mit einem 14-zu-14-Sieg den ersten Punkt für Bayern.

Die nächste Begegnung ging dann an Italien. Allerdings auch wieder denkbar knapp, denn nach Punkten stand es wieder 19 zu 19. Da Michael Baumgartl, der letztjährige deutsche Vizemeister aus München, zwei Mal verwarnt wurde, ging der Sieg an Marco Palmacci, dem mehrfachen italienischen Meister und zweifachen Teilnehmer bei der Militär-WM.

Keine Probleme hatte Rosalie Wastlhuber, die sich gegen die italienische Vizemeisterin Miani Moiro klar durchsetzen konnte. Dagegen schaffte Aydin Demir in der Klasse bis 67 kg das fast Unmögliche. Obwohl er nach zwei Runden hoffnungslos mit 3 zu 7 Punkten zurück lag, setzte er Claudio Colle, immerhin Drittplatzierter bei der Militär-WM 2004, dermaßen unter Druck, dass der Italiener nur noch einen hauchdünnen 8-zu-7-Sieg für sich verbuchen konnte.

Auch Yasmin Kücük, die amtierende türkische Jugendmeisterin aus Nürnberg, hatte es mit Katia Vaccari schwerer als erwartet. Am Ende konnte sie sich aber doch noch mit 10 zu 9 Punkten durchsetzen und einen weiteren Punkt für das bayerische Team holen.

Trotz des zum Teil offenen Schlagabtauschs standen nach drei Runden auch bei der Begegnung zwischen Mustafa Karacabay und Salvatore Scarpaci auf jeder Seite sage und schreibe zwanzig Punkte. Da der Italiener aber fünf Mal verwarnt wurde, kam Bayern zu einem weiteren Siegpunkt.

Niemand rechnete ernsthaft damit, dass Bianca Grosse-Holthaus als bayerische Vizemeisterin eine echte Chance gegen Elvira Vitiello hat. Die dreifache italienische Meisterin konnte sich zwar wie erwartet durchsetzen, aber die Geretsriederin stellte sich beherzt dem Kampf.

Da Gino Giubilei wegen einer Verletzung nicht gegen Manuel Streif antreten konnte, sprang Alessandro Stozzo für seinen Landsmann ein. Drei Runden lang schenkten sich beide nichts. Gerade bei dieser Begegnung sahen viele den Allgäuer vorne. Die Punktrichter kamen am Ende aber wieder auf ein 9-zu-9-unentschieden. Der Kampfleiterentscheid ging dann an Italien.

Letzten Endes konnten aber alle mit der wirklich gelungenen Veranstaltung zufrieden sein, bei der vor allem den Zuschauern wurde fast drei Stunden lang eine tolle Unterhaltung geboten.

Es blieb auch noch Zeit für drei Ehrungen. Vizepräsident Markus Reichel wurde für seine Verdienste mit der bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet,  Angelo Gagliano und Salvatore Indelicato mit der Ehrennadel in Silber.

Ein besonderer Dank gebührt übrigens dem bayerischen Jugendleiter Salvatore Indelicato. Seinen guten Beziehungen zur Sportfördergruppe der Polizei in Rom, der „Fimmane Oro“, ist es nämlich zu verdanken, dass der Vergleichskampf gegen Italien ermöglicht wurde.

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