Rauchen in uncool

 

TSV 1860 Ansbach – Abteilung Taekwondo

Sieger beim Wettbewerb „Rauchfreier Sportverein“

 Im Jahr 2006 veranstalteten der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz in einer Gemeinschaftsaktion den Wettbewerb „Rauchfreier Sportverein". Am Samstag, 28. April 2007 fand in München im „Haus des Sports“ die Auszeichnung der Siegervereine statt.
Die Abteilung Taekwondo des TSV 1860 Ansbach beteiligte sich erfolgreich an diesem Wettbewerb mit ihrem Projekt  „Nichtrauchen ist Selbstverteidigung! Kinder stark machen – „Nein“- sagen lernen!".  Die Jury wählte unter 55 Teilnehmer sieben Sieger aus. Als einziger fränkischer Verein erhielt die Abteilung Taekwondo den Preis für „besonders innovative und ideenreiche Maßnahmen zum Nichtraucherschutz in Sportvereinen“. Abteilungsleiter Rüdiger Proske erhielt von Staatssekretär Dr. Otmar Bernhard und dem BSLV Präsidenten Günther Lommer neben einer Urkunde eine Siegerprämie in Höhe von 2000 Euro.


Die Vorgaben für diesen Wettbewerb waren für die Abteilung Taekwondo problemlos zu erfüllen: alle Trainer sind Nichtraucher und ein rauchfreies Trainings- und Wettkampfgelände ist selbstverständlich.

Mit dem Thema „Rauchen“ und der Sucht-Prävention (neben Rauchen, auch Alkohol und Drogen) befasst sich die Abteilung Taekwondo schon seit 2004. Das Thema „rauchfreier Sportverein“ ist ein wichtiges Thema, denn von den 115 aktiven Mitgliedern der Abteilung sind 80 Prozent unter 16 Jahre alt – 46 Prozent sind jünger als 11 Jahre. Ein wichtiges Ziel der Trainer ist es, den frühen Einstieg in die Alltagsdroge Nikotin zu verhindern.

„Nichtrauchen ist Selbstverteidigung! Kinder stark machen – Neinsagen lernen!“ lautete der Wettbewerbsbeitrag der Abteilung des TSV 1860 Ansbach. Die Aktion hatte zum einen das Ziel, die Kinder und Jugendlichen aufzuklären, warum das „Nein“ zum Rauchen so wichtig ist. Dies wurde erreicht durch kind- und jugendlichengerechte Referate, die von jugendlichen Sportlern selbst erarbeitet und  vorgetragen wurden. Sie informierten über die schädlichen Inhaltsstoffe des Zigarettenrauchs (z.B. sind Giftstoffe wie Ammoniak, Arsen und Blausäure im Zigarettenrauch enthalten) und deren gesundheitliche Folgen. Zum Beispiel werden - nach Aussage des Ärztlichen Arbeitskreises Rauchen und Gesundheit e.V. - Lakritze, Honig, Sirup und Kakao den Zigaretten zugefügt, um den beißenden Geschmack des Tabakrauchs zu verändern und die Zigarette damit für Kinder und Jugendliche schmackhafter zu machen. Diese Vorträge werden demnächst noch ergänzt durch eine Informationsveranstaltung durch das Gesundheitsamt.

Ein weiteres sehr wichtiges Ziel der Aktion war die Schaffung eines Umfeldes, in dem es normal ist, dass nicht geraucht wird. „Nichtrauchen ist cool – Rauchen ist uncool!“

In Rollenspielen (im Bus, auf dem Heimweg von der Schule) wurde gezielt durch die Gleichaltrigengruppe Druck erzeugt nach dem Motto „Versuch doch auch mal eine Zigarette! Wenn du nicht mitmachst, bist du nicht mehr unser Freund!“ Für diese realistischen Situationen wurden Lösungsversuche und richtige Verhaltensregeln zusammen mit den Kindern und Jugendlichen besprochen und ausprobiert.

„Ein großes Ziel unserer Abteilung ist es, das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen zu stärken und auch wenn die Versuchung noch so groß ist, sich zu trauen „Nein!“ zu sagen – selbst wenn angebliche Freundschaften dann zerbrechen“, so Abteilungsleiter Rüdiger Proske. „Somit ist das „NEIN“ zum Rauchen eine Form der Selbstverteidigung und damit ein wesentliches Element unserer Sportart. Kinder müssen stark gemacht werden, dem Gruppendruck zu widerstehen – das beginnt schon bei unseren Jüngsten! Nichtrauchen aus Überzeugung und nicht, weil es mir verboten wurde!“

BLSV Präsident Günther Lommer und Staatssekretär Dr. Otmar Bernhard würdigten bei der Siegerehrung das Engagement der teilnehmenden Vereine. Dr. Bernhard zog folgende Bilanz: „In Sportvereinen erreichen wir viele junge Menschen. Sie sollen erleben, dass Sport und Rauchfreiheit zusammen gehören. Ein nichtrauchender Trainer oder Jugendleiter als Vorbild ist und bleibt von unschätzbarem Wert!“