Im Gespräch: Abdullah Ünlübay

 

BTU-Kampfrichter-Referent Zweikampf


Nach dem Rücktritt von Werner Schuldes übernahm Abdullah Ünlübay ab März 2008 das Amt des Kampfrichter-Referenten Zweikampf. „Da ich bei uns im Verein schon öfter Turniere ausgerichtet habe, war mir klar, was auf mich zukommt.“

Der Umgang mit den gängigen PC-Programmen ist für Abdullah eine Selbstverständlichkeit. Dank seiner Kenntnisse war es ihm deshalb auch möglich, sich innerhalb von zwei Wochen in die Wettkampfprogramme „TKD-Puls“ und „Delta-Pool“ einzuarbeiten. Mehr Zeit gab es für ihn bis zu seiner ersten Bewährungsprobe nicht. Bei seinem ersten Turnier in Mainburg waren 430 Teilnehmer am Start. Und das an einem Tag. „Dass an diesem Tag alles optimal lief, lag mit Sicherheit auch daran, weil sich der Jens Strauß von der NWTU und Hamid Rahimi von der Firma Delta-Pool immer telefonisch zur Verfügung stellten.“

Ein wichtiges Anliegen ist es für Abdullah Ünlübay, dass die Kampfrichter und die Trainer zusammen arbeiten. „Beide Seiten sind  letztendlich voneinander abhängig. Ohne Kampfrichter gibt es keine Turniere und ohne Trainer keine Wettkämpfer.“ Deshalb wird von ihm die Besprechung vor dem Turnier immer gemeinsam mit Kampfrichtern und Trainern abgehalten. „Bis jetzt hat sich das bestens bewährt. Bei den Turnieren gibt es jetzt weit weniger Geschrei als vorher.“

Dass man die Einwände der Trainer auch während des Kampfes ernst nehmen muss, ist für Abdullah eine Selbstverständlichkeit. Und das läuft jetzt – zumindest im Normalfall – äußerst zivilisiert ab. Wenn ein Coach die Hand hebt, unterbricht der Kampfleiter den Kampf und hört sich die Beschwerde des Trainers an. Anschließend befragt er die Kampfrichter und trifft eine Entscheidung. „Wer sich in der Halle ungebührlich benimmt, steht unter verstärkter Beobachtung.“

Zu den wichtigen Bereichen eines Kampfrichter-Referenten zählt auf alle Fälle die Ausbildung der Kampfrichter. „In diesem Jahr wird alles noch so bleiben wie bisher.“ Ab nächstes Jahr werden dann zwei Anwärter- und zwei Coach-Lehrgänge angeboten, außerdem noch zwei B-Lizenz- und A-Lizenz-Lehrgänge für die Kampfrichter.

Was die Prüfungen angeht, wird bei den Anwärtern alles so laufen wie gehabt. Interessenten müssen sich bei Abdullah Ünlübay melden und werden dann von ihm zu einem Turnier eingeladen. Dort dürfen die Anwärter, die von ihrem Teamleiter beobachtet und bewertet werden, an der Fläche punkten.“ Bei einer guten Bewertung bekommen sie die C-Lizenz und können sich nach einigen Einsätzen für die B-Lizenz bewerben.      

Künftig wird bei den Kampfrichter-A/B-Lehrgängen die praktische Ausbildung deutlich forciert. „Mit Vizepräsident Georg Streif habe ich vereinbart, dass der Bayernkader zu unseren Lehrgängen kommt. Während der Kader sein Wettkampftraining macht, können die Kampfrichter praktische Erfahrungen sammeln.“ Die praktische Prüfung machen die Kampfrichter dann bei einem Turnier. „Jeder wird dann vom jeweiligen Teamleiter und von mir bewertet.“