German Open in Hamburg

Für die Veranstalter der A-Class-Turniere stellt sich im Vorfeld immer die Frage, ob die Zahl der gemeldeten Teilnehmer die 1.000er-Marke übersteigt. Im letzten Jahr wurde die Meßlatte mit 1.250 Startern locker überboten. Für Insider war das nicht verwunderlich, denn viele Nationen nutzen die Reise in die Weltstadt Hamburg, um sich intensiv auf die Olympischen Spiele vorzubereiten. Obwohl die Teilnehmerzahl in diesem Jahr mit fast 900 Startern deutlich niedriger lag, zählt die German Open immer noch zu den größten Turnieren in Europa.

Zwei Tage lang fanden die Wettkämpfe auf acht Kampfflächen statt, zeitweise wurde sogar eine neunte Fläche freigegeben. Gekämpft wurde, wie bereits im letzten Jahr, mit den elektronischen Kampfwesten der Firma Adidas. Es gab in Hamburg aber auch eine Premiere, denn zum ersten Mal wurde bei den Senioren nach den neuen Gewichtsklassen gekämpft.  

Bayern reiste in diesem Jahr mit 50 Teilnehmern aus 15 Vereinen nach Hamburg, im letzten Jahr waren es noch 26 Teilnehmer. Was aber noch deutlicher ins Gewicht fiel war die Ausbeute an Medaillen. Während im letzten Jahr insgesamt vier Medaillen an bayerische Wettkämpfer vergeben wurden, waren es in diesem Jahr gleich 14!  Und um den Erfolg noch die Krone aufzusetzen waren die bayerischen Senioren bei der Medaillenausbeute den Junioren ebenbürtig. Insgesamt also ein absolut respektables Ergebnis.  

Wegen einer Verletzung konnte Sümeyye Gülec (TKD Özer Nürnberg) dieses Mal leider nicht an den Start gehen. Dafür überraschte ihr Vereinskamerad Orcun Öztürk seine Konkurrenz. Nach acht Wochen absoluter Taekwondopause, in der er eine Verletzung auskurierte, war er bei seinem ersten Start in Hamburg wieder ganz der Alte und gewann in beeindruckender Manier bei der männlichen Jugend bis 63 kg nach fünf überlegenen Siegen eine der beiden Goldmedaillen für Bayern.

Nervenstärke bewies Sirmargül Cukurlu (Post-SV München), die bei den Damen bis 62 kg zwei Mal einen Golden Point für sich entscheiden konnte und sich im Finale gegen Helene Weingart (BSV Friedrichshafen) durchsetzen konnte.  

Text und Fotos:
Peter Bolz

Fazit Vizepräsident Georg Streif

Das Auftreten der BTU-Vereine bei den German Open war wieder sehr gut. Die Medaillenausbeute sowie die Leistungen der meisten Athleten waren passend und zeigen die gute Arbeit der Heimatvereine und Landesstützpunkte. Es hat sich gezeigt, dass auch dann, wenn mal ein paar Leistungsträger fehlen oder keinen "guten Tag" erwischen, andere da sind, die dann die Kastanien aus dem Feuer holen. Hier bin ich mit der Arbeit des Leistungssportteam incl. der Bertolt-Brecht-Schule sehr zufrieden.

Über weitere Unterstützungen der Leistungsträger werden wir innerhalb unseren Möglichkeiten auch in Zukunft bestens beraten und verhandeln.

Fazit Landestrainer Marco Scheiterbauer

Die bayerischen Athleten konnten 14 Medaillen erkämpfen (2 x Gold, 4 x  Silber und 8 Bronzemedaillen). Wir können sehr zufrieden mit der  Konkurrenzfähigkeit unserer Sportler sein.  Athleten und Trainer gelingt die Anpassung an das elektronische Bewerbungssystem immer besser. Einige Athleten konnten den Grundstein für mögliche Nominierungen zu den anstehenden Großereignissen legen. Der Aufbau und das Heranführen von jungen Talenten an die internationale Spitze muss weiter forciert werden.

Durch weitere Ausstattung der Landesstützpunkte mit elektronischen Bewertungssystemen besteht nun für jeden Athleten der Bayerischen Taekwondo Union die Möglichkeit, sich speziell und zielgerichtet auf die nächsten anstehenden Turnieren vorzubereiten. Die Sportler und Trainer können hier weitere wichtige Trainingseinheiten absolvieren, um eine optimale Anpassung zu erreichen.