Gold und Bronze für Bayern auf der Poomsae EM

Man kann von einer Europameisterschaft der Superlative sprechen, die Ende Mai 2011 in der italienischen Hafenstadt Genua stattgefunden hat: Nicht nur, dass extra ein großes Orchester aufgespielt hat und ein Demo-Team aus dem Kukkiwon aufgetreten ist – mit mehr als 230 Athleten aus 29 Nationen verzeichnete man bei der 10. EM Poomsae einen neuen Rekord. Diese Zahlen zeigen deutlich, welchen Stellenwert der Formenlauf mittlerweile eingenommen hat. Deutschland schickte ein hoch motiviertes Team nach Italien, dem natürlich auch die amtierenden Weltmeister im Paarlauf, Elvira Fuhrmann (AAC Augsburg) und Michael Bussmann (PSV Eichstätt), angehörten. Und die beiden Bayern waren kräftig am Medaillenregen der deutschen Mannschaft beteiligt: Elvira sicherte sich nach WM-Gold und WM-Silber nun auch den Europameistertitel mit ihren Synchronpartnerinnen Imke Turner und Kirsten Teren, und zusammen mit Paarlaufpartner Michael die Bronzemedaille – ein großartiges Ergebnis für Deutschland und Bayern!

„Ein cooles, tolles Gefühl“, so beschreibt Elvira Ihren Sieg im Synchronbewerb. Diese Leistung ist umso höher zu bewerten, wenn man weiß, dass die drei Athletinnen in Augsburg, Frankfurt und Kiel wohnen, also keine regelmäßigen Trainingseinheiten absolvieren können. Aber: „Wir trainieren jeweils sehr intensiv an den Kaderlehrgängen und auf den jeweiligen Meisterschaften zusammen. Was schön ist: Es passt einfach,“ erklärt Elvira. Das Geheimnis des Erfolges ist aber sicher auch, dass die drei einfach Spaß haben, zusammen zu laufen. „Und motiviert ist man sowieso, wenn man auf einer Europameisterschaft starten darf.“ Hinzu kommt noch, dass sich das deutsche Team gegenseitig hervorragend unterstützt hat, „jeder wurde bis zum Ende mit vollem Elan angefeuert.“

Über die Bronzemedaille im Paarlauf freuen sich Elvira und Michael, auch wenn sie sich etwas mehr erhofft hatten. Zwar sind sie ohne Druck und Stress an den Start gegangen, wie Michael resümiert, „aber es waren Kleinigkeiten, die nicht ganz gepasst haben, sonst wäre mehr drin gewesen.“ Elvira ergänzt, dass sie bei der ersten Form nicht richtig ins Tempo gefunden hätten, und „ das wird auf einer Euro natürlich bestraft.“ Da nur sieben Paare an den Start gegangen sind, wurde lediglich die Finalrunde gelaufen. „Wenn wir zwei Runden zum Laufen haben, kann man im Finale wieder ausgleichen und zueinander finden“, so Elvira weiter.

Die vor ihnen liegenden Paare aus Spanien, der Türkei und Italien sind „alte Bekannte“, alle drei Paare haben auf vergangenen Weltmeisterschaften bereits WM-Gold gewonnen – sehr harte Konkurrenz also, die es nun in Wladiwostok auf der Weltmeisterschaft, die Ende Juli stattfinden wird, zu schlagen gilt. Und die beiden sind selbstverständlich hoch motiviert. Obwohl Elvira in Augsburg und Michael in Eichstätt leben, treffen sich die beiden mindestens zwei Mal pro Woche, um gemeinsam an den Wettkampfformen zu arbeiten, hinzu kommt noch das selbständige Training im eigenen Verein. Denn das Ziel vor Augen ist ganz klar: Die Titelverteidigung.