“Oldies but Goldies”
Die European Masters Games sind eine Multisportveranstaltung und verkörpern den Olympischen Geist der über 35-jährigen an der über 4.000 Athleten aus 61 Nationen teilgenommen haben. Die Teilnahme stand auch nichteuropäischen Nationen offen.
Die European Masters Games 2011 fanden vom 10. bis 20. September statt. Taekwondo wurde vom 18. bis 20. September ausgetragen und wurde erstmals in das offizielle Sportprogramm aufgenommen. 2013 wird Taekwondo ebenfalls zum ersten Mal bei den World Master Games in Turin vertreten sein.
Es wurden sowohl die Poomse- als auch die Kyorugi-Wettbewerbe ausgetragen. Der Kyorugi-(Wettkampf-)Bereich wurde unterteilt in zwei Kategorien: A - Leistungsbereich, B - Freizeitbereich. Startberechtigt war in der Kategorie A nur, wer nachweisen konnte, dass er schon einmal an einem Weltturnier bzw. an einer Olympiaqualifikation oder Europameisterschaft teilgenommen hat, Beide Kategorien wurden zudem in zwei Altersklassen aufgesplittet, und zwar in 35 bis 44 Jahre und ab 45 Jahre.
Alle bayerischen Sportler, die für die deutsche Taekwondo Union in den Disziplinen Zweikampf und Formen an den Start ginge,n konnten sich in den Medaillenrängen platzieren.
Den Anfang machten am Samstag die Formenläufer. In der schön ausgestalteten großen Sporthalle traten Techniker aus ganz Europa in den Disziplinen Einzel, Paar und Synchron gegeneinander an. In der Altersklasse 35 bis 40 Jahre sicherte sich Michael Bußmann, BTU Landestrainer, den 2. Platz mit einem Rückstand von nur 0,02 Punkten auf Teamkollengen Christian Senf aus der NTU. Manfrad Stadtmüller, der in der Klasse 50+ an den Start ging, hatte seine Gruppe gut im Griff und gewann souverän die Goldmedaille. Frank Marohn holte sich in derselben Klasse den 3. Platz. Ebenfalls Gold gewannen Jutta Lindner und Frank Marohn im Paarwettbewerb 50+ sowie das Synchronteam 35+ mit Michael Bußmann/ Kai Müller HTU/ Chhristian Senf NTU.
Michaela Zimmermann und Susanne Scheiterbauer gingen dann am Sonntag für das Deutsche Nationalteam an den Start.
Für Michaela Zimmermann (36), vielen vielleicht noch besser bekannt als Michaela Wegner, hat sich die neunmonatige Vorbereitung und der Gewichtsverlust von 9 kg Gewichtsverlust gelohnt. Mit einem Kampfgewicht von 48 kg ging sie in der Kategorie A bis 49 kg auf die Matte.
Hoch motiviert gewann sie vorzeitig ihr Finale gegen Cinzia Albertin (Nationalteam Italien). Bereits in der ersten Runde setzte die 1. Vorsitzende des Team Buron ihre Gegnerin unter Druck und baute ihre Führung mit einem sehenswerten Kopftreffer - der mit vier Punkten belohnt wurde - auf einen Punktestand von 9:1 Punkten aus. Nachdem sie in der zweiten Runde den Vorsprung auf 14 zu 1 Punkte erhöhte, wurde der Finalkampf vom Kampfrichter vorzeitig beendet. Michaela Zimmermann darf sich bzb European Master Games Siegerin 2011 nennen.
Susanne Scheiterbauer (45/-67 kg) wurde in ihrer Klasse kampflos Siegerin, da keine Nation eine Sportlerin in der Altersklasse +45 Jahre gemeldet hatte. Da sie jedoch unbedingt kämpfen wollte, startete sie in der Klasse Damen +35 / +67 kg. Hier stand ihr im Halbfinale Jo-Anne Nash (38/Nationalteam England) gegenüber.
Die Engländerin hatte zahlreiche Titel vorzuweisen – unter anderem wurde sie 1994 Europameisterin und World Cup Siegerin und kämpfte 1999 die Olympiaqualifikation für Sydney 2000. Trotzdem lies sich Susanne keineswegs beeindrucken und ging den Kampf motiviert und offensiv an. Am Ende unterlag sie nach einer sehenswerten Leistung mit 2:0 Punkten und belegte hier Rang drei.
„Es hat Spaß gemacht noch einmal auf der Matte zu stehen – die Vorbereitung auf dieses hochkarätige Turnier war eine sehr intensive Zeit – ich möchte mich bei meiner Familie bedanken, dass sie mich in dieser Zeit in allen Bereichen unterstützt hat“, so Michaela Zimmermann.
Trotz der zum Teil geringen Beteiligung war es eine schöne Veranstaltung, in der sich der Taekwondosport optimal präsentieren konnte. Das Ambiante sowie die Kampfrichterleistungen waren dabei absolut in Ordnung.