Militär-Weltmeisterscahft in Hi-Chi-Minh-City/Vietnam

Vom 19. bis 26. Oktober fand in der vietnamesischen Hauptstadt Ho Chi Minh City die 21. CISM Militär-Weltmeisterschaft im Taekwondo statt.

Aus 34 Ländern haben sich 34 Kampfrichter und 257 Athleten registriert.
Das deutsche Bundeswehrteam wurde von Dr. Mark Jeschonneck, der gleichzeitig als Team-Arzt fungierte, und Teamkapitän Marco Scheiterbauer, der auch mitcoachte, geleitet. Als Coach war Herren-Bundestrainer Georg Streif im Einsatz. Unterstützt wurde der von Hilfstrainer Boris Winkler. Als Physiotherapeut fungierte Phillip Steinicke fungierte und als Kampfrichter waren Dr. Kambiz Mohiyeddini und Yin-Kun Baek im Einsatz.

Nach einem langen Flug wurde das deutsche Team in Ho Chi Minh/Vietnam freundlichst empfangen und im Hotel Tan Sun Nhat untergebracht. Die Organisation war staatlich geführt und somit sehr gut. Rabia Gülec, die von der Grundausbildung nach Sonthofen angereist war, musste aufgrund einer starken Mandelentzündung kurzfristig von der Militär-Weltmeisterschaft abgesagt werden.

Am zweiten Anreisetag wurden die Meetings und das mit Spannung erwartete Losen durchgeführt.

Die Wettkämpfe dauerten vom Sonntag bis Mittwoch. Die sehr aufwendige Eröffnungsfeier war in der voll belegten Wettkampfhalle am Sonntagabend nach den Kämpfen, Poomsae- und Selbstverteidigungs- Wettbewerben.

Sergej Kolb, bis 54Kg, 1. Platz
Sergej gewann seinen ersten Kampf gegen Amine Maaroufi aus Marokko mit viel Einsatz und Siegeswillen mit 8 (-1) zu 6 (-2). Den zweiten Kampf gegen Ghanie Ramadhan aus Indonesien durch vorzeitigen Abbruch beim Stand von 13 zu 1 Punkten. Danach hatte er es mit Zhai Yuhuan aus China zu tun. Beide schenkten sich nichts und konnten mit sehenswerten Kopftreffern punkten. Da es nach drei Runden 11 zu 11 stand, musste der Sieger in der vierten Runde ermittelt werden. Den „Golden Point“ holte sich Sergej, der durch den Siegtreffer im Finale stand und gegen Bas Ali Shakeri aus dem Iran antreten musste. Nachdem Sergej im letzten Jahr bei den Militär-World-Games in Rio eine sehr umstrittene Niederlage gegen den Iraner einstecken musste, hatte diese Begegnung natürlich seine besondere Spannung. Dieses Mal konnte Sergej einen entscheidenden Dyt-chagi anbringen und gewann das Finale nach einem fulminanten Endspurt mit 4 zu 2 Punkten.

Sabrina Nölp, bis 53 Kilo, 2. Platz
Sabrina Nölp, der Neuling unter den Sportsoldaten, begann gleich mit „Vollgas“ und konnte gegen Lis Katsiarina aus Weißrussland eine Führung aufbauen, die sie gerade noch bis zum Schlussgong halten konnte. Im zweiten Kampf lief es dann besser. Sie konnte dem druckvollen Kampfstil der mit Heimvorteil kämpfenden Wang Yun aus Vietnam einiges entgegensetzen und gewann klar mit 13 zu 5 Punkten. Im Finale erwartete sie dann die übergroße Chinesin auf der Kampffläche. Für Sabrina war bei ihr kein Durchkommen und musste sich mit 1 zu 7 Punkten geschlagen geben. Trotz der Niederlage bedeutete dies – Silber für Sabrina.

Taifun Yilmazer, bis 58Kg, 5. Platz
Tayfun gewann seinen ersten Kampf gegen den Kasachen Serebrykov Avgeny mit 2 zu 0 Punkten. Danach konnte er in einem knappen Match auch noch gegen Venezuela durchsetzen und verlor danach im Halbfinale gegen Kolumbien. Durch den modifizierten Austragungsmodus wurde der dritte Platz ausgekämpft. In dieser Begegnung verlor er in der Verlängerung gegen den Iraner, der einen Kopftreffer anbringen konnte. Somit Viertel-Finale für Tayfun.

Katharina Weiss, über 73 kg, 3. Platz
Die erste Gegnerin von Katharina Weiss kam aus Vietnam. Trotz des Heimvorteils konnte die Nürnbergerin ihre vietnamesische Konkurrentin vorzeitig mit 13 zu 1 Punkten vom Platz fegen. Den nächsten Kampf verlor sie dann aber gegen Brasilien in der vierten Runde nach dem "Golden Point".

Im "kleinen Finale", also dem Kampf um den dritten Platz, besiegte Katharina ihre Gegnerin aus Marokko relativ deutlich mit 6 zu 1 Punkten und sicherte sich damit den dritten Platz und die Bronzemedaille. 

Konstantinos Konstantinidids, bis 68 kg:
Konstantinos (Kosta) verlor seinen ersten Kampf im Viertelfinale gegen China mit 0 zu 4 Punkten. Danach unterlag er in der Trostrunde nach einem beherzten Kampf um den dritten Platz gegen den Iraner mit 1 zu 8 Punkten.

Volker Wodzich, über 87 kg:
Im ersten Kampf musste Volker Wodzich gegen Syrien antreten. Nach drei Runden lautete das Ergebnis in der ausgeglichenen Begegnung 5 zu 5. In der vierten Runde im Sudden Death zog Volker dann den kürzeren und musste eine Niederlage einstecken.

Tahir Gülec, bis 80 kg, 3. Platz
Tahir startete gut ins Turnier und besiegte seinen Gegner Andres Rivera aus Kolumbien ungefährdet mit 9 zu 5 Punkten. Nach einem souveränen 13-zu-7-Sieg über den Armenier Leonid Harutyunyan kam er problemlos ins Halbfinale. Dort unterlag er dann aber gegen den Iraner Mohammad Emami mit 4 zu 7 Punkten.

In einem spannenden Kampf um den dritten Platz besiegte Tahir im Sudden Death mit dem "Golden Kick" seinen chinesischen Gegner und gewann verdient die Bronzemedaille.

Melda Akcan, bis 73 kg, 2. Platz
Melda gewannt ihren Auftaktkampf gegen die Vietnamesin Vu Au Thuy Kim Linh relativ deutlich mit 9 zu 3 Punkten. Nachdem sie danach in ihrem Halbfinalkampf auch noch Jasmine Vokey aus Kanada mit 13 zu 10 Punkten bezwang, stand sie im Finale.

Im Finale unterlag Melda dann zwar denkbar knapp mit 7 zu 8 Punkten gegen Jessica Bravo aus Kolumbien. Auf dem Siegertreppchen wurde ihr dann aber verdient die Silbermedaille um den Hals gehängt.