Das gab es wohl noch nie - nur ein Durchfaller bei einer Danprüfung

Die erste Danprüfung in diesem Jahr wurde in der Schulturnhalle Otto-Seeling-Promenade in Fürth ausgetragen. Als Ausrichter stellte sich der KSG 04 Fürth unter der Leitung von Lisa Rucker,der  kommissarischen Lehrwesenreferentin und Abteilungsleiterin, zur Verfügung.  

In Fürth wurde die Danprüfung zum  ersten Mal nach dem neuen Regelwerk der Prüfungsordnung durchgeführt. Die Leitung der Prüfung lag in den Händen von Wilfried Pixner, dem neuen Prüfungsreferenten der BTU.

Nachdem sich insgesamt 36 Teilnehmer zur Danprüfung angemeldet hatten, wurde die Prüfung mit zwei Prüfungsgremien durchgeführt. Den Vorsitz im ersten Gremium hatte Jens Bolduan, der von Michaela Zimmermann und Uwe Neumann unterstützt wurde. Im zweiten Gremium saßen neben dem Vorsitzenden Ludwig Stegerer auch noch Sandi Bilas und Susanne Mittenhuber.

Um es vorweg zu nehmen, aus der Sicht der Teilnehmer war das Prüflingsergebnis traumhaft - am Ende hat nämlich nur ein einziger Teilnehmer die Prüfung nicht bestanden. Eine so niedrige Durchfallquote dürfte es in Bayern bislang noch nie gegeben haben.

Natürlich haben die Änderungen in der Prüfungsordnung eine gewichtige Rolle für dieses positive Ergebnis gespielt. Vielleicht war die neue Prüfungsordnung aber auch für die entspannte Atmosphäre in die Sporthalle verantwortlich. Woran immer es gelegen haben mag, aus der Sicht von Wilfried Pixner waren alle Teilnehmer sehr gut vorbereitet. "Die Prüflinge zum dritten und vierten Dan überzeugten mit durchwegs tollen Leistungen."

In Fürth hat sich wieder einmal gezeigt, dass den Danvorbereitungslehrgängen eine ganz wichtige Rolle zukommt. Dort konnte nämlich einigen Wackelkandidaten deutlich gemacht werden, dass sie in Fürth noch nicht mitmachen und sich noch ein bisschen besser auf die Danprüfung vorbereiten sollten.

Dass es nur einen Durchfaller gab, lag möglicherweise auch daran, wie die einzelnen Prüfungselemente bewertet wurden. In der Vergangenheit wurden für die gezeigten Leistungen immer Punkte mit einem Zehntel hinter dem Koma vergeben. "Das führte oft dazu, dass etliche Teilnehmer die Prüfung im Gesamtergebnis nur hauchdünn nicht bestanden hatten," erklärte Wilfried Pixner den alten Bewertungsmodus. Für die Durchgefallenen brach oft eine Welt zusammen, was bei den Aussprachen nach der Danprüfung oftmals sehr unliebsame Diskussionen zur Folge hatte. "Jetzt werden die Leistungen mit halben Punkten gewertet. Deshalb gab es auch keine Teilnehmer, die ihre Prüfung wegen einem fehlenden Zehntel nicht bestanden haben."

Für die Prüfer war das neue Bewertungssystem eine enorme Erleichterung. Übrigens, ob die Bewertungen bei Danprüfungen mit halben Punkten oder mit Zehntel vorgenommen wird, können die Landesverbände übrigens selbst festlegen.

Neu war auch, dass die Überprüfungsformen nicht vorher bekannt gegeben wurden. "Wenn sich jemand auf eine Danprüfung vorbereitet, dann kann man erwarten, dass er bzw. sie am Tag der Prüfung alle Formen beherrscht." Alle Teilnehmer haben diese Erwartungen erfüllt, es gab diesbezüglich keine Probleme.

Auch beim Bruchtest gab es eine Änderung, die aus der Sicht von Wilfried Pixner wesentlich dazu beigetragen hat, dass das Ergebnis der Danprüfung so positiv ausfiel. Die Stärke der Bretter wurde von 3o Millimeter auf 25 Millimeter reduziert. Was nach wenig klingt, hat in der Praxis eine enorme Bedeutung. "In der Vergangenheit sind viele Prüflinge an diesen halben Zentimeter gescheitert." In Fürth gab es beim Bruchtest keine nennenswerten Probleme.

Die Befürchtungen, dass die Danprüfungen durch die Änderung der Prüfungsordnung zu leicht gemacht werden, sind für Wilfried Pixner unbegründet. "Eine Danprüfung ist für die meisten Prüflinge der pure Stress, mit dem jeder anders umgeht. Wir wollen doch nicht wissen, welche Leistungen die Teilnehmer unter Stress abliefern können. Für uns ist nur wichtig, ob die Prüflinge ihr Handwerk verstehen." Und das ist mit der geänderten Prüfungsordnung ganz offensichtlich möglich.