Ranglistenturnier-Süd Technik in Eichstätt

Samira Stetter (Mitte)
Samira Stetter (Mitte)

In diesem Jahr wurde das "Ranglistenturnier Süd" - vielen ist das Turnier vermutlich noch unter der Bezeichnung "Internationale Bayerische Poomsae-Meisterschaft" geläufig - in der Sporthalle der Bereitschaftspolizei in Eichstätt ausgetragen.

In der Vergangenheit wurde das Turnier immer auf ein Wies'n-Wochenende gelegt, um den Teilnehmern die Gelegenheit zu geben, nach der Meisterschaft auch noch das Oktoberfest zu besuchen. Vor dem Beginn der neuen Poomsae-Saison wurde vereinbart, dass Deutschland hinsichtlich der Ranglistenturniere in die Regionen Nord, Mitte und Süd unterteilt wird und den Regionen mehrere Bundesländer zugeordnet werden. Die regional zusammengeschlossenen Landesverbände können sich für die Ausrichtung eines Turniers bewerben und im Falle einer Zusage die Meisterschaft an einem vorgegebenen Wochenende durchführen. In diesem Jahr erhielt Bayern den Zuschlag für die Organisation der Meisterschaft.

Ganz offensichtlich wusste man im benachbarten Ausland noch nicht, welche Meisterschaft sich hinter dem recht bürokratisch klingenden "Bundesranglistenturnier Süd" verbirgt. Dementsprechend mäßig fiel dieses Mal auch die Teilnahme der internationalen Konkurrenz aus. Unter den 252 Startern aus 52 Vereinen, die von 14 Landesverbänden nach Eichstätt anreisten, befanden sich auch Formenläufer aus nur zwei Nationen.

Manfred Stadtmüller, BTU-Vizepräsident Poomsae, geht aber davon aus, dass bei den nächsten Ranglistenturnieren wieder verstärkt Teams aus anderen Nationen anreisen werden. "Für uns hat sich die Umbenennung des Turnieres nachteilig ausgewirkt. Ich gehe aber davon aus, dass sich bei den Nationen recht schnell herumspricht, dass nur der Name geändert wurde, das Niveau aber immer noch sehr hoch angesiedelt ist."

Ein Wochenende vor dem Eichstätter Poomsaeturnier wurden die Belgian Open ausgetragen, an den auch einige Spitzenläufer aus Niedersachsen an den Start gingen. "Verständlicherweise kamen deshalb auch weniger Starter aus Niedersachsen nach Eichstätt", erklärte Manfred Stadtmüller. Dem Niveau der Meisterschaft hat dies aber nicht geschadet. "Es waren wirklich sehr starke Teilnehmer am Start. Deshalb war das Niveau auch relativ hoch."

Dass die Ranglistenturniere einen besonderen Stellenwert besitzen, wird bereits bei einem Blick auf die Namen der Teilnehmer deutlich. Neben Imke Turner, der dreifachen Weltmeisterin, war natürlich auch der zweifache Weltmeister Michael Bußmann in seiner Multifunktion als Abteilungsleiter des Polizeisportverein Eichstätt, verantwortlicher Organisator der Meisterschaft und bayerischer Landestrainer in der Sporthalle.

Am 30. April beginnt in Alicante/Spanien die Formen-Europameisterschaft. Für Bundestrainer Hado Yun und DTU-Vizepräsident Manuel Kolb war das Eichstätter Turnier eine gute Gelegenheit, den momentanen Leistungsstand des deutschen Teams zu prüfen. 

DTU-Präsident Park Soo-Nam nahm die Gelegenheit wahr, um einige Formenläufer und -läuferinnen für ihre sportlichen Leistungen auszuzeichnen. Für ihre Bronzemedaille im Paarlauf bei der Weltmeisterschaft erhielt Samira Stetter die Leistungssport-Ehrennadel in Gold. Die Ehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerkranz gab es für unsere drei Weltmeisterinnen im Teamlauf, Andrea Gruber, Raffaella Delli Santi und Tanya Bußmann- herzlichen Glückwunsch.

In Eichstätt wurde auch die Kategorie Freestyle durchgeführt. Was so einfach klingt, hat für Manfred Stadtmüller seine Tücken im Detail. "Beim Freestyle führen die Teilnehmer eine selbst choreografierte Form vor. Die Vorführung, die zwischen 60 und 70 Sekunden lang sein darf, wird mit einer frei gewählten Musik begleitet. Deshalb kann Freestyle nur auf einer Fläche durchgeführt werden. Und da man für jeden Teilnehmer fast vier Minuten ansetzen muss, kann sich ein Turnier auch schon mal länger als eigentlich geplant hinziehen."

Text:   Peter Bolz
Fotos: Wilfried Pixner