Vier Medaillen für bayerische Wettkämpfer

Bei der vom 22. bis zum 25. August in der rumänische Hauptstadt Bukarest ausgetragenen 5. Europameisterschaft der Kadetten konnten sich Sebil Sara Kaya (Taekwondo Özer) und Frank Rüppel (TG Allgäu) den Europameister-Titel sichern.

Sophia Karamangiolis (TSV 1865 Dachau) erkämpfte sich die Silbermedaille, Ela Aydin (TSV 1865 Dachau) und René Ackermann (Sportschule AITASPORTS-TURP) erhielten Bronze.

Jugend-Bundestrainer Marco Scheiterbauer und die beiden Disziplinbundestrainer Nurettin Yilmaz und Özer Gülec durften sich über den vierten Platz in der Gesamtwertung und somit über das beste Abschneiden eines Teams der Deutschen Taekwondo Union bei einer Kadetten-Europameisterschaft freuen.

Vier der fünf Medaillen gingen an Sportler der Bayerischen Taekwondo Union, eine an die Taekwondo Union Rheinland-Pfalz.

Die Teilnahme des deutschen Nachwuchs-Teams an der Europameisterschaft konnte dank der Zusage des BTU-Präsidenten Reiner Hofer und des BTU-Vizepräsidenten Wirtschaft und Finanzen Gerd Kohlhofer, die Kosten ihrer Sportler zu übernehmen, ermöglicht werden, nachdem die DTU bekannt gegeben hatte, dass eine Beteiligung an der Kadetten-EM nicht im Jahresetat vorgesehen war.

Neben zehn Sportlern aus Bayern konnten jeweils einer aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nominiert werden, deren Teilnahme vom jeweiligen Landesverband finanziert wurde. Trotzdem blieben somit sieben der jeweils zehn Gewichtsklassen für Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 14 Jahren unbesetzt.

Am ersten Tag der Kadetten-EM traten Charleen Cornelius (-33 kg), Panagiotis Pragalos (-33 kg) und René Ackermann (-37 kg) für das deutsche Team an. Alle drei hatten vier Kämpfe zugelost bekommen. Charleen und Panagiotis schieden bereits in ihren Auftaktkämpfen aus, aber René sorgte für die erste deutsche Medaille. Er konnte seine ersten beiden Kämpfe gegen Gegner aus Weißrussland und Bosnien-Herzegowina klar gewinnen, bevor er sich im Halbfinale seinem Gegner aus Russland geschlagen geben musste.

Am zweiten  Tag kämpften Sebil Sara Kaya (-37 kg), Ela Aydin (-41 kg), Vassileios Katsaros (-41 kg) und Frank Rüppel (-45 kg). Sebil hatte auf dem Weg zu Gold vier Kämpfe zu bestreiten, Ela, Frank und Vassileios jeweils fünf. Vassileios gewann seine ersten beiden Kämpfe, schied aber dann im Viertelfinale gegen einen Schweden ohne Medaille aus. Ela gewann ihre ersten Kämpfe gegen Gegnerinnen aus Russland, Großbritannien und Ungarn, bevor sie ihr Halbfinale gegen die spätere Erstplatzierte aus Spanien verlor. Die positive Überraschung des Tages schaffte Frank, der international noch wenig Erfahrung hat. Er  kämpfte sich beherzt gegen einen Moldawier, einen Zyprioten, einen  Rumänen und einen Weißrussen bis ins Finale vor, das er gegen einen Gegner aus der Türkei knapp aber verdient gewann. Sebil hatte anders als Ela und Vassileios an diesem Tag das Glück auf ihrer Seite. Nach einem klaren Sieg über eine Schweizerin, gewann sie die anschließenden Kämpfe alle mit einer äußerst geringen Punktausbeute und mit je nur einem Punkt Unterschied gegen eine Französin, gegen eine Spanierin und im Finale durch Golden Point gegen eine Russin.

Am dritten Tag waren die Kämpfe in den Gewichtsklassen von Süheda Nur Güler (-44 kg), Isabel Beckstein(-47 kg), Selina Öztürk (-51 kg) und Malik Güleç (-49 kg) angesetzt. Süheda, Selina und Malik hatten vier Kämpfe, Isabel fünf. Isabel schied gleich im ersten Kampf gegen eine Italienerin aus und auch Malik unterlag in seinem Auftaktkampf einem Franzosen. Süheda konnte ihre erste Gegnerin aus Bosnien-Herzegowina klar besiegen, musste sich aber anschließend einer Bulgarin in der Golden-Point-Runde geschlagen geben. Den besten Auftritt an diesem Tag zeigte Selina. Ihren ersten Kampf gegen eine Aserbaidschanerin gewann sie vorzeitig und auch im zweiten lag sie wenige Sekunden vor Schluss klar vorne, als sie nach mehreren Verwarnungen wegen Verlassens der Wettkampffläche ihre achte Verwarnung wegen eines Angriffs nach Kampfunterbrechung erhielt und dadurch disqualifiziert wurde. Somit ging das deutsche Team am dritten Tag völlig leer aus.

Am vierten und letzten Tag traten Nina Bisercic (-55 kg) und Sophia Karamangiolis (+59 kg) für das Team der DTU an. Beide hatten vier Kämpfe bis zum EM-Gold. Nina schied bereits im ersten Kampf gegen die spätere Erstplatzierte aus Kroatien aus. Sophia besiegte in ihrem ersten Kampf ihre Gegnerin aus Großbritannien und im zweiten Kampf eine Serbin. Auch das Halbfinale gegen eine Kroatin ging nach der verletzungsbedingten Aufgabe ihrer Gegnerin zu Sophias Gunsten aus. Im Finale traf sie dann auf eine Türkin, der sie nach einem packenden und bis zum Schluss völlig offenen Kampf knapp unterlag.

In der Teamwertung erkämpfte sich die deutsche Mannschaft damit einen sehr guten, mit Aserbaidschan geteilten, 4. Platz hinter Russland, Kroatien und der Türkei und vor so großen Taekwondo-Nationen wie Spanien, Großbritannien und Frankreich.

Am Erfolg des DTU-Teams waren auch wieder die Bertolt-Brecht-Schule, ein wichtiger Pfeiler im Nachwuchsförderungskonzept der BTU, mit ihrer Schülerin Sebil Sara Kaya, sowie die Sportfördergruppe der Bundeswehr, an deren Stützpunkt in Sonthofen der letzte Vorbereitungs-Lehrgang für die EM stattfand, beteiligt.

Wir gratulieren allen Medaillengewinnern und vor allem den frischgebackenen Europameistern!

Text und Fotos:
Alfred Castaño

 

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