Keine Medaille beim Grand Prix in Manchester

Sümeyye Manz (TKD Özer), die nach ihrer Geburt der Zwillinge ihr „Comeback“ beim „1. Taekwondo Grand Prix“, einem G 8 Turnier für die besten 32 Kämpfer der Weltrangliste, hatte, hat trotz vollem Einsatz ihren ersten Kampf gegen Yasmina Aziez aus Frankreich in der Klasse bis 49 Kilo leider 1:6 verloren.

Volker Wodzich (Taekwondo Gemeinschaft Allgäu) wurde von der WTF - wegen des Ausfalles eines Athleten - kurzfristig nachnominiert. Somit gehörte er in Manchester ebenso zu den Auserwählten in der olympischen Klasse über 80 Kilo. Das Los bescherte ihm im Auftaktkampf den Kanadier, den er mit einem schnell Dyt-Chagi gleich zu Kampfbeginn in die Schranken wies. Am Kampfende war Volker klar mit 12:5 in Führung und zog ins Achtelfinale.

Auch gegen den Vize-Europameister und WM-Medaillenge<wbr />winner Ivan Trajkovic aus Slowenien konnte Volker wieder seinen Spezial-Kick anbringen und ging in Führung. Als er sich dann einen gefährlichen Fersendrehschlag eingefangen hatte, war der Sieg wieder in Gefahr. Doch in der dritten Runde konnte Volker mit 7:4 in Führung gehen und wurde zum Sieger erklärt.

Im Viertelfinale stand ihm dann Dong-Min Cha, Olympiasieger und Asienmeister aus Korea, gegenüber. Hier konnte Volker den Kampf lange knapp gestalten, bevor er in der Schlussphase einige Treffer kassieren musste. Somit wurde der favorisierte Koreaner zum Sieger erklärt. Trotz der verpassten Medaillen konnte Volker Wodzich wichtige Weltranglistenpunkte sammeln.

Rabia Gülec (TKD Özer) gehörte als WM-Medaillengewinnerin bis 67 Kilo mit zu den Favoriten. Sie besiegte im Auftaktkampf die Top Favoritin Tatar Nur aus der Türkei (Vize-Olympia-Siegerin) in einem spannenden Match und guten Nerven mit 9:8 Punkten.

Im Achtelfinale war dann die EM-Medaillengewinnerin Petra Matijasevic aus Kroatien zu bezwingen. Dies gelang Rabia mit intensivem Einsatz mit 12:6 Punkten. Somit stand sie im Viertelfinale gegen die Russin Anastasia Baryshnikova (Olympia-Medaillen-Gewinnerin)<wbr />, die zuvor die Kanadierin besiegte. Nachdem Rabia den Kampf zuerst spannend führen konnte, verlor sie dann ab der 2. Runde ihre Linie. Das Endergebnis war dann 0:6 und die Russin zog ins Halbfinale. Aber auch Rabia sicherte sich hiermit, wie schon zuvor Volker, wichtige Weltranglistenpunkte.

Tahir Gülec (TKD Özer) ging als Weltmeister in der Klasse bis 80 Kilo als absoluter Favorit gegen den Engländer Andrew William James in den Auftaktkampf. Nachdem Tahir einen Kopftreffer einstecken musste, führte er  den weiteren Kampfverlauf sehr gehemmt - was sich auch im Endergebnis von 8:17 wieder spiegelt. Leider ein sehr frühes Aus für unseren Weltmeister.

Sergej Kolb (Leopard Nürnberg) musste gleich gegen den übergroßen Brasilianer Guilherme Dias Alves antreten, was ihm in der Klasse bis 58 Kilo sichtlich Schwierigkeiten machte. Nach einem unsicheren Beginn konnte Sergej mit einem schönen Kopftreffer überraschen. Leider bekam der Brasilianer dann wieder die Oberhand und ging in Führung. Sergej musste sich zum Schluss knapp mit 8:9 Punkten geschlagen geben.

Daniel Manz (TKD-Özer) musste in der Klasse bis 68 Kilo im ersten Kampf gegen Alexey Denisenko, den starken Olympia-Dritten - damals bis 58 Kilo -  aus Russland, antreten. Der Kampf war zu Beginn relativ ausgeglichen, mit intensiven Aktionen, aber wenig Punkten. Als dann der Russe einen Kopftreffer gewertet bekam, musste Daniel mit viel Risiko in die Offensive gehen. Nachdem eine sehenswerte Kopftechnik von Daniel auch im Video Replay nicht gewertet wurde, musste er sich mit 1:6 geschlagen geben.

Resümee:
Dass alle sechs von der WTF qualifizierten Athleten von BTU-Vereinen waren, zeigt die hohe Qualität der Athleten und der Trainer. Nachdem leider keine Medaillen erkämpft wurden und auch unser Weltmeister in der Vorrunde ausgeschieden war, muss man eingestehen, dass es diesmal leider nicht gereicht hat. Trotzdem wurden vier Kämpfe gewonnen und sehr wichtige Weltranglistenpunkte gesammelt werden. Diese sind für die zukünftigen Grand Prix, das Setzen bei Weltturnieren und letztendlich für die Olympia-Qualifikation maßgebend. Hierfür stehen die Weichen bisher nicht schlecht. Trotzdem muss mit der Zeit gegangen werden und eine weitere Steigerung erfolgen. Hierfür schauen wir optimistisch in die Zukunft und auf Olympia 2016.

Text: Georg Streif (BTU-Vizepräsident)