Mit 293 Teilnehmern aus 38 Vereinen war die Bayerische Meisterschaft, die auch in diesem Jahr in Ansbach ausgetragen wurde, relativ gut besucht. Was das Teilnehmerfeld angeht, gab es dieses Mal eine kleine Premiere. Zum ersten Mal wurde bei einer „Bayerischen“ parallel in der Leistungsklasse-II eine „Bayerische Nachwuchs-Meisterschaft“ ausgetragen.
Bedauerlich war, dass am gleichen Wochenende in Zagreb die Croatia Open stattfanden. Da es sich hierbei um ein G1-Turnier des Weltverbandes handelt, bei dem wichtige Ranglistenpunkte gewonnen werden können, gingen dort viele bayerische Wettkämpfer an den Start. Eine Abstimmung der Termine war leider nicht möglich, da die Croatia Open relativ spät verschoben werden mussten.
Auch in diesem Jahr stellte sich der TSV 1860 Ansbach zur Verfügung. Unter der Leitung von Abteilungsleiterin Inge Bühler-Saal bewies das komplette Orga-Team auch dieses Mal, dass sie die Rolle als Gastgeber perfekt beherrschen. Mit ihrem erstaunlichen Hang zur Perfektion sorgten die Ansbacher auch dieses Mal wieder dafür, der „Bayerischen“ ein besonderes Flair und Ambiente einzuhauchen. Das fing an mit der Dekoration in der Sporthalle und setzte sich fort bei der Bewirtung der Zuschauer und Funktionäre, der Einrichtung einer Kinderbetreuung, dem für alle Religionen zur Verfügung stehenden „Raum der Stille“ für Gebete und - natürlich – dem reservierten Parkplatz für Funktionäre und Kampfrichter.
Gekämpft wurde auf vier Kampfflächen mit elektronischen Kampfwesten der Firma Daedo. Außerdem befand sich an jeder Fläche eine Kamera für das Videoreplay.
Aus der Sicht von Kampfrichterreferent Abdullah Ünlübay lief die gesamte „Bayerische“ auf einem sehr hohen Niveau ab. „Bei diesem Turnier waren die Coaches und die Kampfrichter in einer wirklich guten Form. Die sonst oft üblichen Konfrontationen blieben dieses Mal aus.“ Nach Meinung von Abdullah Ünlübay dürfte dies vor allem umsichtigen Verhalten der Kampfgerichte gelegen haben. „Es kam relativ oft vor, dass das Kampfgericht schon reagierte, bevor der Coach seine Karte in die Höhe streckte.“
In der Vereinswertung konnte sich die TaeKwonDo Elite Nürnberg mit 89 Punkten deutlich an die Spitze setzen und bekam neben dem Pokal für die Vereinswertung auch noch einen Schwarzen Gürtel mit der eingestickten Aufschrift „Bayerischer Meister 2014“ überreicht.
Bei den nachfolgenden Platzierungen wurde es dann ganz eng. Die Plätze zwei bis fünf lagen nur drei Punkte auseinander. Und da die Plätze zwei und drei auch noch punktgleich beieinander lagen, waren die gewonnenen Medaillen ausschlaggebend für die Platzierung. Dass es dann bei der Ermittlung des besten Vereins zu Irritationen kam, lag laut Auskunft von Vizepräsident Georg Streif schlicht und einfach daran, dass noch nicht alle Ergebnisse korrekt in das Datenprogramm eingespielt waren. „Das so ein Fehler passiert ist, tut uns wahnsinnig leid. Die beiden betroffenen Vereinen habe ich persönlich über diesen Lapsus informiert.“
Nach der Korrektur ging der zweite Platz mit 85 Punkten an Taekwondo Özer Nürnberg und der dritte Platz an den punktgleichen TSV 1865 Dachau, die drei Goldmedaillen weniger auf dem Konto hatten. Auf den vierten Platz kam der TC Donau-Lech-Iller (84 Punkte) und Platz fünf das Taekwondo Team Leon (83 Punkte).
Mit über 300 Teilnehmern, die sich für die Teilnahme an der Bayerischen Meisterschaft qualifiziert haben, war das Interesse, trotz der gleichzeitig stattfindenden „Kroatien Open“, sehr erfreulich. Die notwendige Qualifikation über die Saison sorgte für eine klare Leistungssteigerung im Vergleich zu den Bayernpokale und Challenge-Cups.
Der Landestitel wurde mit viel Emotion erkämpft und der Einsatz von den E-Westen, Video-Replay sowie die Vorauswahl der Kampfrichter durch Abdullah hat sich bewährt. Die neuen Impulse und Prämierungen für Kampfrichter und Coach wurden positiv angenommen.
Ein großes Lob gilt dem bewährten Ausrichter unter der Leitung von Inge Bühler-Saal, die viele „Extras“ angeboten haben. Die zusätzliche Startmöglichkeit für LK II hat sich nicht bewährt. Da gab es zu viele kampflose Titel. Da es hier um den Landestitel geht und die Möglichkeiten zur Qualifikation sehr zahlreich sind, wurden diesmal alle „Sonderanträge“ im Vorfeld vom LS-Team abgelehnt. Auch das hat sich bewährt. Somit galt selbes Recht für Alle.
Trotz der PC-Panne, die eine falsche Rangfolge der Vereinswertung übertrug, war ich mit der Bayerischen Meisterschaft 2014 sehr zufrieden. Bei dem Hinweis der zu erwartenden anschließenden Korrektur gaben sich die anwesenden Vereine sportlich fair. Dies war auch über das gesamt Turnier als Haupteindruck zu sehen.