Europaspiele in Baku

In diesem Jahr werden in Baku/Aserbeidschan zum ersten Mal die Europa-Spiele ausgetragen. In anderen Kontinenten gibt es ähnliche Turniere schon wesentlich länger. Dort heißen sie analog die Asienspiele, die Afrikaspiele, die Pazifikspiele und die Panamerikanischen Spiele. 

Die Europaspiele werden vom Europäischen Olympischen Komitee (EOK) ausgerichtet und haben demzufolge auch in etwa den Stellenwert von Olympischen Spielen auf europäischer Ebene. Die Vorbereitungen laufen schon seit vielen Wochen auf Hochtouren.

In Baku werden insgesamt 50 Nationen in 30 verschiedenen Sportarten an den Start gehen, darunter auch noch nicht so bekannte Disziplinen wie Aerobic, Beachsoccer, Sportakrobatik und Sambo.

Taekwondo startet in den acht olympischen Gewichtsklassen. Die Wettkämpfe selbst werden ab Dienstag (16.06.2015) bis Freitag (19.06.2015) ausgetragen. Jeden Tag werden zwei Gewichtsklassen ausgekämpft.

Deutschland geht mit einem Team von sechs Wettkämpfern – darunter vier aus Bayern - an den Start, und zwar:

Damen:
Anna-Lena Frömming (TKD Özer Nürnberg) bis 57 kg
Rabia Gülec (TKD Özer Nürnberg) bis 67 kg
Yanna Schneider (NWTU) über 67 kg

Herrren:
Levent Tuncat (NWTU) bis 58 kg
Tahir Gülec (TKD Özer Nürnberg) bis 80 kg
Volker Wodzich (TG Allgäu) über 80 kg)

Als WTF-Kampfrichter wurde Abdullah Ünlübay zu den Europa-Spielen in Baku eingeladen.

Die BTU drückt allen aus dem deutschen Team die Daumen!

Am ersten Wettkampftag (Dienstag) konnte sich Levent Tuncat (NWTU) in der mit 16 Teilnehmern besetzten Herrenklasse bis 58 kg problemlos gegen Island und Russland durchsetzen. Dannach unterlag er dann aber gegen Spanien. Da der Spanier ins Finale kam, durfte Levent in der Trostrunde beim Kampf um die Bronzemedialle mitmischen. Er nutzte seine Chance und bezwang er den Serben Milos Gladovic relativ deutlich mit 61 zu 1 Punkten und damit auf dem Siegertreppchen auf Platz drei. Herzlichen Glückwunsch.

Die Wettkämpfe wurden im Fernsehsender Sport1 live übertragen. Vom Sender wurde Daniel Manz als Co-Kommentator engagiert, der die Zuschauer in erstaunlich lockerer Art mit dem Geschehen auf der Kampffläche vertraut machte.

Am zweiten Wettkampftag (Mittwoch) musste Anna-Lena Frömming (TKD Özer Nürnberg) in der Damenklasse bis 57 kg im ersten Kampf gegen Ungarin Edina Kotsis, der Drittplatzierten bei der diesjährigen Weltmeisterschaft, antreten. Nach drei Runden unterlag Anna-Lena mit 5 zu 11 Punkten. Da die Ungarin in ihrem nächsten Kampf gegen Jade Jones, der späteren Siegerin aus Großbritannien eine Niederlage einstecken musste, zerplatzte für die Nürnbergerin der Traum auf den Einzug in die Trostrunde.

Auch Servet Tazegül, der amtierende türkische Weltmeister mit Wohnsitz in Nürnberg, hatte einen denkbar schlechten Start. Gleich im ersten Kampf unterlag er gegen Karol Robak aus Polen vorzeitig mit 9 zu 21 Punkten. Da sich der Pole bis ins Finale durchkämpfen konnte, kam der Nürnberger in die Trostrunde. Dort konnte er dann einen Kampf gewinnen, unterlag aber beim Kampf um den dritten Platz gegen Alexey Denisenko aus Russland.

Heute (Donnerstag) geht Tahir Gülec bei den Herren bis 80 kg auf die Kampffläche und seine Schwester Rabia bei den Damen bis 67 kg.

Für Tahir Gülec und seine Schwester Rabia (beide TKD Özer Nürnberg) lief esa am dritten Wettkampftag nicht nach Plan.

Bei den Herren bis 80 kg musste Tahir Gülec im ersten Kampf gegen Roberto Botta aus Italien antreten. Nach drei Runden stand es 2-zu-2-unentschieden. Da sich keiner der beiden einen Punktevorteil erkämpfen konnte, mussten beide zum Sudden Death in die vierte Runde. Dort konnte der Italiener den alles entscheidenden Siegtreffer anbringen.

Auch für Rabia Gülec kam das vorzeitige Aus in der Damenklasse bis 67 kg bereits nach dem ersten Kampf gegen die Slowenin Franka Anic. Da beide Kämpferinnen nach drei Runden jeweils drei Punkte auf ihrem Konto hatten, mussten sie die Entscheidung in der vierten Runde zum Sudden Death suchen. Am Ende konnte die Slowenin den alles entscheidenden Treffer anbringen und den Kampf für sich entscheiden. 

Am letzten Wettkampftag (Freitag) müssen Yanna Schneider (NWTU) bei den Damen über 67 kg antreten. Bei den Herren über 80 kg muss Volker Wodzich (TG Allgäu) auf die Kampfläche.

 

 

 

Auch am letzten Wettkampftag (Freitag) lief es im deutschen Team nicht besonders gut. Bei den Herren über 80 kg musste Volker Wodzich (TG Allgäu) eine Niederlage akzeptieren. In der dritten Runde lag der Sportsoldat gegen den Rumänen Claudiu Roseanu mit 6 zu 4 Punkten in Führung. Kurz vor dem Schlußgong holte sich der Rumäne nach einem Kopftreffer drei Punkte und gewann knapp mit 7 zu 6 Punkten. 


Yanna Schneider (NWTU) verlor ihren ersten Kampf bei den Damen über 67 kg im Sudden Death gegen Olga Ivanova, der späteren Drittplatzierten aus Russland.