Fast 300 Sportler aus bayerischen Taekwondo-Vereinen nahmen an dem auf drei Tage angesetzten Breitensportlehrgang in der Sportschule in Oberhaching teil. Organisiert wurde der Lehrgang von BTU-Schatzmeister Hasim Celik, der vor allem von BTU-Jugendleiter Wolfgang Kaletta, von Thomas Blanke und natürlich von der Geschäftsstellenleiterin Renate Heng unterstützt wurde.
Von Freitag bis zum Abreisetag am Sonntag standen den Organisatoren für den Lehrgang insgesamt acht Sporthallen sowie das Hallenbad, der Tischtennisraum und zwei Squashhallen zur Verfügung. Die Auswahl der angebotenen Einheiten lag in der Entscheidung der Teilnehmer. Jeder konnte sich seinen eigenen individuellen Lehrgang zusammenstellen und sich auch mal die eine oder andere Ruhepause gönnen.
Am Freitagnachmittag begrüßte BTU-Präsident Gerd Kohlhofer alle angereisten Teilnehmer und stellte die anwesenden Referenten vor. Nachdem den Referenten ein kleines Präsent überreicht wurde, begann der eigentliche Lehrgang mit einer gemeinsamen Aufwärmgymnastik mit Abdullah Ünlübay.
Thomas Blanke, Rechtsausschuss-Vorsitzenden in Bayern und in Deutschland, und Wolfgang Kaletta gingen ganz neue Wege. Sie präsentierten den Teilnehmern neben einer Diashow mit historischen Fotos auch noch viele Bücher und Zeitschriften aus den weit zurückliegenden Jahre. Die ausgelegten Utensilien standen zum Tausch und zum Kauf zur Verfügung. Dass man dabei im Gespräch auch die alten Zeiten wieder aufleben lassen kann, liegt auf der Hand.
Außerhalb der Sporthallen stellte sich BTU-Ehrenpräsident Reiner Hofer den Lehrgangsteilnehmern als deutscher Leiter der Anti-Doping-Kommission mit seinem reichhaltigen Wissen für Fragen zur Verfügung.
Während des Lehrgangs führte Reiner Hofer als Vorsitzender des Taekwondo-Förder-Verein in Bayern auch viele Gespräche, um aus den Reihen der Teilnehmer neue Fördermitglieder zu gewinnen. Übrigens mit Erfolg, denn neben Olympiasieger Servet Tazegül und dem bayerischen Landestrainer Sergej Kolb unterschrieben auch noch andere Lehrgangsteilnehmer einen Aufnahmeantrag.
Parallel zum Lehrgang fand in der Sportschule unter der Leitung von Wilfried Pixner, dem Bundesprüfungsreferent der DTU, ein Ausbildungslehrgang für zukünftige Prüfer statt. Unterstützt wurde er von Christian Senft, Bundeslehrreferent der DTU und erfolgreicher Formenläufer, und von DTU-Vizepräsident Rene Baldauf.
Für den Lehrgang konnten für die Themenkomplexe die nachfolgenden hochkarätigen Referenten gewonnen werden:
Wettkampf und Pratzentraining:
· Helena Stanek, geb. Fromm ( Bronzemedaille Olympische Spiele 2012, Dritte bei der Weltmeisterschaft 2013);
· Servet Tazegül (Goldmedaille Olympische Spiele 2012, Bronzemedaille Olympische Spiele 2008, 3-facher Weltmeister, 7-facher Europameister);
· Sergej Kolb (Militärweltmeister 2012, Jugend-Europameister 2003);
· Alexander Bachmann (Weltmeister 2017);
· Marco Scheiterbauer (Vize-Weltmeister 1997, Militärweltmeister 1997, 2001, 2004, Jugend-Bundestrainer);
· Georg Streif (Europameister 1990, Herren-Bundestrainer, BTU-Vizepräsident, Buchautor);
Poomsae:
· Michael Bußmann (Poomsae-Weltmeister 2010 und 2011, Bronzemedaille Weltmeisterschaft 2014, Vize-Europameister 2015);
· Tanya Bußmann (Poomsae-Weltmeisterin 2012, Europameisterin 2013 und 2015);
· Christian Senft (Vize-Europameister 2003 und 2005, DTU-Lehrwesenreferent);
· Daniela Koller (Intern. Deutsche Technik-Meisterin 2003, 2006, 2010 und Poomsae-Landestrainerin BTU-Jugend);
Selbstverteidigung:
· Daniel Rieß (Instructor Kyusho-Jutsu aus Fürth, 2. Dan);
· Enver Oluri (Goshin Jutsu beim KSG 04 Fürth);
Ilbo-Taeryon und Pratzentraining:
· Michael Prock (Kickpower-Advance Instructor);
Ninja Warrior:
· Abdullah Ünlübay (Deutscher Technik-Meister 2005, Kampfrichterreferent der BTU und der DTU);
Freestyle - Choreo-Techniken:
· Oliver Grimsehl (Silbermedaille German Open-Technik 2014 und Co-Landestrainer BTU-Freestyle);
Functional Training (TaeBo, Athletics):
· Stefan Knaup (Kickpower-Advance Instructor);
· Marco Scheiterbauer (siehe Wettkampf);
Bei den Teilnehmern fand ein Parcours großen Anklang, der von Abdullah Ünlübay in einer Sporthalle aufgebaut wurde. Während des gesamten Lehrgangs konnte jeder sein Können und seine Geschicklichkeit bei der Überwindung der Hindernisse, die in der Sporthalle aufgebaut waren, unter Beweis stellen. Das Ganze war natürlich ein Rennen gegen die Stoppuhr, die von allen Anwesenden auf einem Monitor verfolgt werden konnte. Die Zeit wurde mit einen Buzzer angehalten, den Abdullah selbst gebastelt hatte.
Den Siegerpokal - in diesem Fall war es ein schönes und heß begehrtes "Ninja-Warrior"Schild - wurde am Ende feierlich an Martin Saal vom TSV 1860 Ansbach überreicht. Er brauchte für den Parcours gerade mal 28 Sekunden. Diese Zeit konnte auch nicht von Sergej Kolb und Servet Tazegül unterboten werden.
Aus der Sicht von Hasim Celik und Wolfgang Kaletta lief an diesem Wochenende alles nach Plan ab. „Viele Teilnehmer haben uns erklärt, dass sie von der Vielfalt des Angebots begeistert waren. Im nächsten Jahr werden wir den Lehrgang ungefähr zur gleichen Zeit wieder anbieten."