EM in Tallinn: Viktoria Rucinski wird Kadetten-Europameisterin

Viktoria Rucinski (Foto: DTU)

Bei der Europameisterschaft in Tallinn/Estland gewann Viktoria Rucinski (TSV Dachau 1865) bei den weiblichen Kadetten bis 55 kg die Goldmedaille. Mit ihrem neuen Europameistertitel war die Dachauerein die erfolgreichste Sportlerin des deutschen Teams. Die BTU gratuliert recht herzlich zu diesem großartigen Erfolg! 

In der mit 19 Teilnehmerinnen besetzten Klasse bis 55 kg gewann Viktoria ihren ersten Kampf gegen Nur Mumune (Türkei) vorzeitig mit 37 zu 16 Punkten. Nach weiteren Siegen gegen Palina Kryval (Weißrussland) und Tea Bozic (Kroatien) stand die Dachauerin im Finale. Dort ließ sich auch der Russin Daria Solosich keine Chance. Sie gewann den Finalkampf deutlich mit 9 zu 2 Punkten und ist damit neue Europameisterin.

Für die anderen bayerischen Teilnehmer im deutschen Team lief es nicht so optimal.

In der Gewichtsklasse der männlichen Kadetten bis 41 kg musste Enes Gürel (TC Donau-Lech-Iller) nach seinem ersten Kampf gegen Denys Syrotenko (Ukraine) eine 26-zu-8-Niederlage akzeptieren.

Auch Doreane Yanna (TKD Özer Nürnberg) verlor bei den Kadetten weiblich bis 44 kg ihren ersten Kampf gegen Sahra Nur Ozdemir (Türkei), der späteren Drittplatzierten, mit 13 zu 6 Punkten.   

Etwas besser lief es für Zümra Yazici (TSV Dachau 1865). Ihren Auftaktkampf bei den Kadetten weiblich bis 47 kg konnte die Dachauerin gegen Ikra Nur Tasoluk (Türkei) im Sudden Death für sich entscheiden. Im Achtelfinale unterlag sie dann aber gegen Konstantina Papatriantayllou mit 7 zu 12 Punkten.

In der weiblichen Kadettenklasse bis 51 kg verlor Yara Hamzeh (TKD Elite Nürnberg) ihren ersten Kampf gegen Emma Simona Pernischova (Slovakei) knapp mit 18 zu 20 Punkten. Besser lief es für Ashley Sosna (Wuppertal), die ebenfalls in dieser Gewichtsklasse an den Start ging. Die Wuppertalerin gewann am Ende die Silbermedaille - und sicherte dem deutschen Team damit die zweite Medaille.

Bei den Kadetten lag die erhoffte Medaillenausbeute mit einer gewonnenen Gold- und einer Silbermedaille noch im Rahmen der Erwartungen. Im Gegensatz dazu gab es beim deutschen Junioren-Team keinen Anlass zur Freude. Dort konnte sich nämlich niemand in die Medaillenränge vorkämpfen. Das Team musste die Heimreise ohne eine Medaille im Gepäck antreten. Eine traurige Premiere, denn seit der Einführung der Junioren-Europameisterschaften, also seit 2009, gab es noch nie so ein enttäuschendes Ergebnis.

Die dominierenden Gewinner waren wieder einmal Russland und die Türkei, die über fünfzig Prozent der Medaillen gewinnen konnten. Die restlichen dreißig Medaillen verteilten sich auf weitere 16 Nationen. Merkwürdigerweise durften bei dieser Europameisterschaft auch Wettkämpferinnen und Wettkämpfer aus den USA und aus Jamaika an den Start gehen, zwei Sportlerinnen aus den USA gewannen sogar eine Gold- und eine Silbermedaille. Nachvollziehbare Gründe, weshalb Gäste aus Übersee bei dieser „offenen“ Europameisterschaft an den Start gehen durften, sind bislang nicht bekannt.  

Furkan KÜCÜKSUNGUR (KSC Leopard Nürnberg) verlor in der mit 40 Teilnehmern besetzten Herrenklasse bis 68 kg seinen Auftaktkampf gegen Pablo Patino Pombal (Spanien) mit 22 zu 4 Punkten. Der Spanier verlor danach seinen Kampf im Achtelfinale.

Deutlich besser lief es für Supharada „Anja“ Kisskalt. Ihren ersten Kampf gegen die US-Amerikanerin Lindsey Corrigan konnte sie mit 16 zu 8 für sich entscheiden. Nach einem weiteren Sieg gegen Maysane Kamkasoumphou (Frankreich) unterlag die Nürnbergerin im Achtelfinale gegen Elif Ilgin Oztabak (Türkei) mit 20 zu 2 Punkten.

Roja Rezaie (TKD Özer Nürnberg), die nachträglich in das deutsche Team für die Klasse bis 62 kg nominiert werden durfte, verlor im ersten Kampf gegen Isil Zafer, der späteren Drittplatzierten aus der Türkei, mit 3 zu 12 Punkten.

In der Damenklasse bis 73 kg gewann Marlen Sophie Nedic (Tiger and Dragon Altmannstein) ihren ersten Kampf gegen Ana Martinez (Spanien). Im Achtelfinale verlor sie dann knapp mit 19 zu 20 Punkten gegen Huri Korkut, der späteren Silbermedaillengewinnerin aus der Türkei.

Darja Husovic (TSV Dachau 1865) musste in der Damenklasse über 73 kg im ersten Kampf gegen die US-Amerikanerin Hannah Keck antreten. Die Dachauerin unterlag mit 3 zu 9 Punkten.

Text: Peter Bolz (BTU)
Foto: DTU