Gerd Kohlhofer wieder zum Vizepräsidenten der DTU gewählt

Am vergangenen Samstag reisten die Delegierten der 18 Landesverbände nach München, um am Vormittag im Leonardo Royal Hotel an der Mitgliederversammlung der Deutschen Taekwondo Union teilzunehmen. Am Nachmittag sollten die Mitglieder des Präsidiums sowie der Rechtsausschuss und die Kassenprüfer gewählt werden. 

Damit die Wahlen überhaupt stattfinden konnten, musste zunächst die Satzung der DTU geändert werden. Dort war nämlich festgeschrieben, dass die Wahlen immer nach den Olympischen Spielen stattfinden. Nachdem die Olympischen Spiele wegen der Corona-Krise verschoben wurden, wurde aus den Reihen einiger Landesverbände angeregt, die Satzung entsprechend zu ändern, um die Wahl durchführen zu können. Daraufhin setzte die DTU den Wunsch der Mitglieder in die Tat um.

An der Mitgliederversammlung in München durften zum ersten Mal die Vertreter des neu gegründeten Landesverbandes TUNRW teilnehmen. Diese hatten sich die Aufnahme in die DTU beim Gericht eingeklagt.

Die Mitgliederversammlung wurde von DTU-Präsident Stefan Klawiter geleitet. Vor seinem Rechenschaftsbericht wies er die Anwesenden darauf hin, dass die Kassenprüfung nur von einem Kassenprüfer durchgeführt werden konnte, da der – laut Satzung vorgeschriebene - zweite Kassenprüfer aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Prüfung teilnehmen konnte. Letzten Endes einigte man sich darauf, dass Gerd Kohlhofer als Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen aus diesem Grund für das Jahr 2020 nicht als Schatzmeister entlastet werden kann. Die Entlastung soll, nach der für Anfang 2021 vorgesehenen Kassenprüfung, erfolgen.

Nach seinem Rechenschaftsbericht wurde Stefan Klawiter auch auf die Suspendierung angesprochen, die vom europäischen Verband WTE gegen Vertreter der Landesverbände verhängt wurden. Die Frage, wer tatsächlich hinter dieser Suspendierung steckte, konnte Stefan Klawiter nicht beantworten. Die Frage nach dem Verbleib der 400.000 Euro beantwortete er mit dem Hinweis, dass die Schatzmeister der WTE von den Nationen entlastet wurden.

In seinem Rechenschaftsbericht erklärte Vizepräsident Manuel Kolb, zuständige für den Technikbereich, dass er sich aus privaten Gründen nicht mehr zur Wahl stellen würde. In seiner Abschiedsrede mahnte er an, dass in der letzten Zeit die Mitglieder des Präsidiums immer öfter persönlich attackiert wurden. Er appellierte an die Anwesenden, diese persönlichen Hetzkampagnen endlich einzustellen.

In München ging Paul Heinrich, der vor einer Woche in Magdeburg neu zum Vorstand der DTU-Jugend gewählt wurde, auf die Vorhaben und Ziele der Jugend ein. Ein besonderer Dank ging an seinem Vorgänger Stev Brauner, der sich in Magdeburg nicht mehr zur Wahl stellte.

Von Stefan Klawiter wurde der Mitgliederversammlung das von der DTU ausgearbeitete Projekt, „Ein Team, eine Vision, eine Kultur“ vorgestellt. Das Konzept wurde von den Delegierten wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Von Klaus Ermler wurde die von ihm überarbeitete Version der DTU-Satzung vorgestellt, bei der es sich um viele redaktionelle und mittlerweile zwingend vorgegebene Änderungen handelte. Nicht einigen konnten sich die Delegierten auf die Frage, wie man künftig mit Ordnungen umgehen soll, die vom Präsidium erlassenen oder geänderten wurden.

Es gab auch keine Einigung, welche Kriterien in Zukunft bei der Aufnahme von neuen Landesverbänden gelten sollten. Die vorgeschlagenen 50 Prozent an Mitgliedern des jeweiligen Verbandes als eines der Aufnahmekriterien, wurde nach längerer Diskussion abgelehnt.

Nachdem die Satzungsänderungen - mit Ausnahme der beiden genannten Punkte – angenommen und verabschiedet wurde, beendete Stefan Klawiter die Mitgliederversammlung. 

Nach einem kleinen Büffet stand für die Vertreter der Landesverbände die Wahl des neuen DTU-Präsidiums sowie die Wahl des Rechtsausschusses und der Kassenprüfer/innen auf dem Plan.

Zum Leiter der Wahlkommission wurde Klaus Ermler gewählt. Unterstütz wurde er von Dr. Jens-Uwe Heiden und Thomas Stroscher.

Je nach Mitgliederstärke konnten die Vertreter/innen der einzelnen Landesverbände zwischen drei und maximal acht Stimmen bei der Wahl der Bewerber/innen vergeben.

Für jedes Amt stellten sich mindestens zwei Kandidaten/innen zur Wahl. Aus diesem Grund verständigte sich die Versammlung darauf, die Redezeit der Bewerber/innen auf fünf Minuten zu begrenzen.

Für das Amt des Präsidenten bewarben sich mit dem bisherigen Amtsinhaber Stefan Klawiter auch noch Hamid Rahimi, Präsident der Taekwondo Union Hamburg. In seiner Bewerbungsrede ging Stefan Klawiter zunächst darauf ein, dass vor diesen Wahlen viele unwahre Behauptungen die Runde gemacht hätten. Seinen Angaben nach gab es vor den Wahlen keine wie auch immer geartete Gespräche oder Abmachungen zwischen ihm und Hamid Rahimi.

Von verschiedenen Seiten wurde Stefan Klawiter mitgeteilt, dass vielen Landesverbänden vor den Wahlen die Gründung von neuen Stützpunkten versprochen wurde. Stefan Klawiter machte deutlich, dass die Verträge für alle Stützpunkte bis zum Jahr 2024 laufen würden.

Nachdem Stefan Klawiter noch einmal die erfolgreiche Arbeit des Präsidiums aufgezeigt hatte, übernahm Hamid Rahimi das Mikrophon. Zunächst ging er darauf ein, dass er sich für das Präsidentenamt beworben hätte, weil er sich zum Ziel gesetzt hätte, die derzeit in zwei Lager gespaltene DTU wieder zu vereinen. Bisher hätte er es leider nicht geschafft, alle an einen Tisch zu bringen.

Hamid Rahimi ging darauf ein, dass er in den letzten 24 Jahren für die DTU das Tournamentmanagement durchgeführt hätte und verwies darauf, dass er personenunabhängig wäre.

Bei den anschließenden Nachfragen aus den Reihen der Delegierten war öfter die Frage zu hören, durch welche Maßnahmen der Verband wieder zur Ruhe kommen könnte. Konkrete Lösungsansätze gab es keine.

Bei der anschließenden Wahl bekam Stefan Klawiter 42 Stimmen der möglichen 80 Stimmen, für Hamid Rahimi gab es 38 Stimmen. Damit wurde Stefan Klawiter wieder zum Präsidenten gewählt.

Seit vielen Jahren stellte Gerd Kohlhofer immer wieder aufs Neue unter Beweis, dass er für das Amt des Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen die erste Wahl ist. Bei Nachfragen aus den Reihen der Mitglieder verblüffte er immer wieder mit seinem unglaublichen Detailwissen. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass Gerd Kohlhofer wieder für das Amt des Vizepräsidenten Wirtschaft und Finanzen gewählt wurde.

Einen Amtswechsel gab es bei der Wahl zum Vizepräsidenten Zweikampf. Trotz beeindruckender Erfolge, die Amtsinhaber Musa Cicek im Zweikampf vorweisen konnte, ließen sich mehr als die Hälfte der Verbandsvertreter vom Konzept seines Mitkonkurrenten Jannis Dakos überzeugen und gaben ihm ihre Stimme. Damit ist Jannis Dakos aus Nordrhein-Westfalen der neue Vizepräsident für den Bereich Zweikampf.

Bei der Wahl zum Vizepräsident Breitensport konnte sich der bisherige Amtsinhaber Randolf Baldauf gegen seinen Mitkonkurrenten Günter Ixmann durchsetzen. Der sächsische Präsident wurde wieder in das Amt des Vizepräsident Breitensport gewählt.

Wie bereits erwähnt, stellte sich Manuel Kolb aus familiären Gründen nicht mehr für das Amt des Vizepräsident Technik zur Verfügung. Als Bewerber gingen Rainer Tobias aus Niedersachsen und der hessische Präsident Nuri Shiral ins Rennen. Am Ende bekam Rainer Tobias das Vertrauen der Landespräsidenten und wurde zum neuen Vizepräsidenten für den Bereich Technik gewählt.

Für den Rechtsausschuss stellten sich sechs Bewerber/innn zur Wahl. Im ersten Wahlgang wurden die drei Mitglieder/innn des Wahlausschusses gewählt und im zweiten die beiden Ersatzbeisitzer. Im ersten Wahldurchgang gaben die Vertreter der Landesverbände die meisten Stimmen an Thomas Blanke, Susanne Kuckelt und Malte Mergner, also dem bisherigen Rechtsausschussteam.

Nach der Bekanntgabe der Abstimmung zogen Dr. Michael Lehner und Peter Mauser ihre Bewerbung zurück. Zum Ersatzbeisitzer wurde Matthias Tracksdorf gewählt. Da durch die überraschenden Rücktritte keine weiteren Bewerber zur Verfügung standen, stellte sich Fred Gierschner, Vizepräsident des Berliner Taekwondo Verband, für das Amt des zweiten Ersatzbeisitzers zur Verfügung. Er bekam das Vertrauen der Delegierten ausgesprochen.

Für die Wahl der drei Kassenprüfer/innen standen ursprünglich sieben Bewerber/innen auf der Liste. Zwei von ihnen zogen ihre Bewerbung zurück. Am Ende bekamen Matthias Goldschmidt (Sachsen-Anhalt), Thekla Oetjens-Breitenfeld (Niedersachsen) und Peter Bolz (Bayern)die meisten Stimmen der Delegierten.

Die BTU gratuliert allen Funktionären/innen.