German Open-Poomsae 2023 in Hamburg

Nach einer zweijährigen coronabedingten Zwangspause wurden die German Open Poomsae wieder in der CU-Arena im Hamburger Stadtteil Neugraben ausgetragen.

Auch in diesem Jahr verzichtete die DTU darauf, die German Open Poomsae beim Weltverband als G-Turnier anzumelden. Für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen bedeutete dies, dass es für sie keine Rankingpunkte beim Weltverband gutgeschrieben werden konnten. Trotz diesem Manko meldeten sich nahezu 500 Teilnehmer aus zwanzig Nationen für die Kategorien Individual, Paar und Team an. Vor drei Jahren waren es insgesamt 325 Leistungssportler/-innen.

Wenn man bedenkt, dass beim diesjährigen WT PresidentsCup-Poomsae (G2-Turnier) nur 146 Teilnehmer und bei den Turkish Open Poomsae (G2-Turnier) nur 200 Teilnehmer bei „Simply compete“ angemeldet wurden, darf man sich die Frage stellen, ob bei den Formenläuferinnen und -läufern vorwiegend nur die Rankingpunkte im Blickwinkel stehen. Leicht möglich, dass für viele auch der wirkliche sportliche Vergleich gegen prominente Konkurrenz eine gewichtige Rolle spielen.

Möglicherweise sind für Vereine und nationale Teams auch die Startgebühren ausschlaggebend, bei welchem Turnier sie an den Start gehen. Bei den German Open mussten 45 Euro für einen Start im Einzel gezahlt werden. Für das Paar waren 50 Euro fällig, also pro Person 25 Euro, und für das komplette Team nur noch 60 Euro. Beim PresidentsCup und bei den Turkish Open musste bei der Teilnahme für jede Kategorie eine Startgebühr von 120 Euro bezahlt werden.

Im deutschen Poomsae-Team wurde lange darüber diskutiert, ob man die German Open als G-Turnier anmelden sollte. Letzten Endes kam man aber zu dem Ergebnis, die Organisation und Durchführung der German Open nicht in fremde Hände zu geben. Bei einem G-Turnier wird die Organisation vom europäischen Verband durchgeführt. Der nationale Ausrichter wird in keine Entscheidungen eingebunden, muss allerdings für die anfallenden Kosten aufkommen. Diesen Weg wollte DTU-Vizepräsident Rainer Tobias nicht gehen. „Als Organisatoren der German Open haben wir uns dafür entschieden, alles für uns Mögliche zu tun, um den angereisten Teilnehmern und Teilnehmerinnen einen Rahmen anzubieten, bei dem sie sich wohlfühlen und ihre beste Leistung abliefern können.“

Die Ausrichtung der German Open Poomsae lag natürlich wieder in den überaus kreativen Händen des Hamburger Vereins „Hamburger Sportfreunde“. Der harte Kern des Orga-Teams, das von unzähligen Helfern unterstützt wird, ist eine fünfköpfige Gruppe, bestehend aus Adele Marschner, Michel Mialki, Sven Hartmann, Andre Neumann und Karsten Jahn. Seit vielen Jahren organisieren die Sportfreunde in Hamburg auch die German Open (Zweikampf). Mit ihrer Liebe zum Detail zeigen sie den Teilnehmern, dass alle in Hamburg herzlich willkommen sind.

Die Wettkampfleitung lag in den Händen von DTU-Vizepräsident Rainer Tobias. Unterstützt wurde er von 25 hochlizenzierten Kampfrichtern, von denen die meisten bereits bei Meisterschaften auf Europa- oder Weltebene eingesetzt wurden.

Die Sportlerinnen und Sportler, ihre Coaches und die Zuschauer wurden von DTU-Präsident Stefan Klawiter herzlich begrüßt. Im feierlichen Rahmen bedankte er sich auch beim Orga-Team der Hamburger Sportfreunde für ihre hervorragende Arbeit und überreichte jedem einen Pokal.

Auch DTU-Vizepräsident Rainer Tobias nutzte zusammen mit der Sportdirektorin Raffaela Delli Santi die Gelegenheit, um sich im würdigen Rahmen vom zurückgetretenen Bundestrainer Hado Yun und dem ebenfalls zurückgetretenen DTU-Vizepräsidenten Manuel Kolb für ihren Einsatz für den Poomsae-Bereich zu bedanken. Beide bekamen selbstverständlich auch ein kleines Präsent überreicht.

Während der zwei Wettkampftagen fanden die sportlichen Leistungen auf vier Flächen statt. Auch in diesem Jahr war bei den German Open der Samstag den Senioren und dem Para-Bereich vorbehalten. Die Jugend und die Kadetten durften dann am Sonntag auf die Flächen.

Um die Daheimgebliebenen über die sportlichen Geschehen in der Hamburger CU-Arena auf dem Laufenden zu halten, wurden unter der Leitung von Klaus Haggenmüller und seinem Team die sportlichen Leistungen an allen vier Flächen von leistungsstarken Kameras aufgenommen - per Live-Stream kostenlos ins Internet gestellt.  

Apropos Para, im letzten Jahr wurden bei der Einteilung der Schadensklassen erhebliche Änderungen vorgenommen. So konnten bei den German Open zum ersten Mal auch zwei Rollstuhlfahrerinnen und eine Teilnehmerin mit kurzer Statur an den Start gehen. Die im Para-Bereich gezeigten Leistungen waren wirklich beeindruckend.

Da die Technik optimal lief und die German Open problemlos durchgeführt wurde, konnten alle anvisierten Terminpläne eingehalten werden.

In Hamburg gingen auch Sportlerinnen und Sportler aus bayerischen Vereinen an den Start. In den unglaublich stark besetzten Klassen konnten am Ende 12 bayerische Spitzenathleten/-innen die Heimreise mit einer oder mehreren Medaillen im Gepäck antreten.

Hier die Medaillengewinner im Einzelnen:

Gold:
BUSSMANN Michael (Polizei-SV Eichstätt) – Einzel männl. bis 60
KURZ Alexander (SG Krumbach) – Einzel P35 männl. bis 30

Silber:
BRIECHLE Marina (Team BTU) – Paar bis 30
BUSSMANN Angelika (Team BTU) - Team weibl. ab 31
DÖLLE Raja Sophie (Team BTU) – Team weibl. bis 14
ERDEMIR Emircan (TSV Waldtrudering) – Paar bis 30
FRANKE Mia (Team BTU) – Team weibl. bis 14
GOTHNER Tilman (Team BTU) – Team männl. ab 31
KEPPELER Verena (Team BTU) – Team weibl. bis 14
LEBENS Patrick (Team BTU) – Team männl. ab 31
REINER Bärbel (Team BTU) - Team weibl. ab 31
STADTMÜLLER Manfred (Polizei-SV Eichstätt) – Einzel männl. bis 65

Bronze: 
BUSSMANN Angelika (Polizei-SV Eichstätt) – Paar ab 31
BUSSMANN Michael (Polizei-SV Eichstätt) – Paar ab 31
SCHÄUFFELHUT Sylvia (Team BTU) – Freestyle Einzel bis 17


Herzlichen Glückwunsch an alle Medaillengewinner!

Text und Fotos:
Peter Bolz