Grand Prix 2019 in Sofia

Ela Aydin (Archivfoto)

Beim Grand Prix in Sofia, einem G4-Turnier des Weltverbandes, durften zwölf Kadermitglieder aus Deutschland an den Start gehen, genauer gesagt vier bei den Herren und acht Teilnehmerinnen in den Damenklassen. Beim Grand Prix handelt es sich um ein Einladungsturnier, bei dem nur die besten 32 Athleten in den jeweiligen olympischen Gewichtsklassen an den Start gehen dürfen. Wenn Sportler ausfallen oder in der höheren bzw. niedrigeren Gewichtsklasse an den Start gehen, werden die im Rankingnachfolgenden nachnominiert.

Die Grand-Prix-Turniere wurden 2013 vom Weltverband eingeführt. Seit 2014 werden jedes Jahr drei Grand Prix ausgetragen und zum Jahresende – sozusagen als Highlight - der bzw. das Grand-Prix-Finale. In den bislang ausgetragenen 21 Grand Prix schafften es mit Volker Wodzich, Levent Tuncat und Tahir Gülec bis jetzt nur drei Wettkämpfer aus dem deutschen Nationalteam in die Medaillenränge. Die letzten Medaillen gewannen Levent Tuncat und Volker Wodzich im September 2015 in Samsun/Türkei.

Für Sofia wurden zwei Gewichtsklassen bei den Herren und vier in den Damenklassen mit Kadermitgliedern aus bayerischen Vereinen nominiert.

Beim Grand Prix konnte bis jetzt noch nie eine deutsche Wettkämpferin eine Medaille gewinnen. Obwohl es auch in Sofia keine Medaille für die Damen gab, lag das deutsche Damenteam mit ihren Leistungen – immerhin zwei Viertelfinale! - deutlich vor den Herren.

Die in der Olympia-Rangliste an Nummer 44 gesetzte Ela Aydin (TSV 1865 Dachau) durfte in der Damenklasse bis 49 kg antreten. Nach einem deutlichen Sieg gegen Vanesa Markova aus Bulgarien – mit Rang 111 der OR vom Ausrichter gesetzt - konnte sich die Dachauerin auch gegen Talica Reis aus Brasilien, Rang 11 der OR, durchsetzen. Im Viertelfinale unterlag sie dann gegen So-Hui Kim (Rang 3 der OR), zweifache Weltmeisterin und Olympiasiegerin aus Korea, mit 14 zu 22 Punkten.      

Mit einer starken Leistung glänzte auch Vanessa Körndl (Rang 36 in der Olympia-Rangliste) beim Grand Prix in Sofia. In der Damenklasse bis 67 kg gewann sie ihren Auftaktkampf gegen Jan-Di Kim aus Korea (Rang 7 der OR) mit 21 zu 15 Punkten. Nach einem weiteren Sieg gegen Magda Wiet Henin aus Frankreich (OR-Rang 9), der Gewinnerin des letzten Grand Prix, stand die Wettkämpferin vom TV Altmannstein im Viertelfinale. Dort stand ihr die auf Rang 1 der Olympia-Rangliste gesetzte zweifache Weltmeisterin Nur Tatar Askari aus der Türkei gegenüber. Nach einem sensationellen Kampf unterlag Vanessa knapp mit nur 10 zu 13 Punkten. Nach dem Kampf erklärte Vanessa Körndl: „Ich bin stolz darauf, dass ich mir und vielen anderen heute beweisen konnte, dass ich zurecht bei einem Grand Prix starte.“

Bei den Damen bis 57 kg gewann Anna-Lena Frömming (Platz 32 der OR) ihren ersten Kampf gegen die Bulgarin Emilia Taseva (Rang 209). Im Achtelfinale unterlag sie dann gegen die Chinesin Zongshi Luo (Rang 15 der OR) mit 10 zu 22 Punkten.  

Lorena Brandl (OR-Rang 21) vom TV Altmannstein erwischte keinen guten Start. Sie unterlag in der Damenklasse über 67 kg gegen die Französin Solene Avoulette (OR-Rang 27) knapp mit 4 zu 6 Punkten.

Bei den Herren bis 68 kg hatte Iordanis Konstantinidis (OR-Rang 32), Bronzemedaillengewinner bei der WM 2019, gleich im ersten Kampf gegen Si Mohamed Ketbi (OR-Rang 13) das Nachsehen. Der Dachauer unterlag gegen den 15-fachen Open-Tournament-Sieger vorzeitig mit 9 zu 29 Punkten.

Im Auftaktkampf der Herren bis 80 kg konnte sich Tahir Gülec (OR-Rang 30) gegen Daniel Quesada Barrerea (OR-Rank 13) aus Spanien deutlich mit 32 zu 14 Punkten durchsetzen. Im Achtelfinale unterlag der Nürnberger dann aber gegen Aaron Cook (OR-Rang 11) aus Moldawien mit 3 zu 19 Punkten.