Grand-Prix in Rom: Keine Medaillen für Deutschland

Nach einer zweijährigen coronabedingten Zwangspause wurde vom Weltverband wieder das erste Grand-Prix Turnier durchgeführt. Der in Rom ausgetragene Grand-Prix wird beim Weltverband als G6-Turnier gewertet. Wer eine Goldmedaille gewinnt, bekommt also auch noch wichtige 60 Ranking-Punkte gutgeschrieben.   

Seit 2014 bietet der Weltverband jedes Jahr drei Grand-Prix's an. Als krönender Abschluss der Saison werden im Dezember die Grand-Prix-Finals als G10-Turnier ausgetragen. Nur zum Vergleich, die Weltmeisterschaft ist ein G12-Turnier.

In den jeweils vier Damen- und Herren-Gewichtsklassen des Grand-Prix werden vom Weltverband insgesamt 31 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer eingeladen. Aus jeder Nation dürfen nur maximal zwei Wettkämpfer an den Start gehen. Die ausrichtende Nation darf einen Kämpfer auf die Fläche schicken, allerdings nur dann, wenn im Ranking mindestens drei Wettkämpfer unter den Top-70 gelistet sind.

In Rom wurde nach dem neuen Regelwerk gekämpft. Dies bedeutet, dass der Sieger nach zwei gewonnenen Runden feststeht. Jede Runde beginnt mit Null Punkten. Für Außenstehende ist deshalb nicht mehr erkennbar, ob es sich um einen überlegenen Kampf oder um einem knapp gewonnenen Siege gehandelt hat. 

Aus Deutschland wurden vom Weltverband neun Kadermitglieder zum Grand-Prix nach Rom eingeladen, davon sechs aus bayerischen Vereinen. Nach drei Wettkampftagen schaffte niemand aus dem deutschen Team den Sprung in die Medaillenränge.

Jordanis Konstantinidis (TSV 1865 Dachau), der seit vielen Jahren immer in der Klasse bis 63 kg kämpfte, ging in Rom in der Herrenklasse bis 58 kg an den Start. Er unterlag im ersten Kampf gegen den Mexikaner Cesar Roman Rodriguez Hernandez mit 2 zu 1 Runden.

In der Klasse bis 68 kg gewann der an Nummer 26 gesetzte Imran Özkaya (TKD Varol Neu-Ulm) seinen ersten Kampf gegen den an Nummer 7 gesetzten Lovre Brecic aus Kroatien, verlor danach aber das Achtelfinale gegen Joan Jorquera Cala, der Nummer 10 aus Spanien.

Bei den Damen bis 49 kg gewann die an Nummer 4 gesetzte Ela Aydin (TSV 1865 Dachau) mit zwei Runden gegen Christianna Tyrologou aus Griechenland. Im Achtelfinale unterlag die Dachauerin mit zwei Runden gegen Lena Stojkovic, der Nummer 13 aus Kroatien.

Anna-Lena Frömming (TKD Özer Nürnberg) gewann als Nummer 16 Gesetzte in der Damenklasse bis 57 kg ihren ersten Kampf gegen Fabiola Villegas aus Mexiko. Im Achtelfinale musste sie dann aber gegen Anastasija Zolotic gegen die auf Nummer 1 gesetzte Olympiasiegerin aus den USA eine Zwei-Runden-Niederlage akzeptieren.

Vanessa Körndl (TV Altmannstein), die in der Damenklasse bis 67 kg an Nummer 12 gesetzt war, verlor ihren ersten Kampf nach zwei Runden gegen Aleksandra Perisic aus Serbien.

In der Damenklasse über 67 kg gewann die an Nummer 7 gesetzte Lorena Brandl (TV Altmannstein) gegen Eliza Haugen aus Norwegen und danach im Achtelfinal gegen Madelynn Gorman-Shore, der Nummer 10 aus den USA. Im Viertelfinale gegen Da-Bin Lee, der Weltmeisterin 2019 und Silbermedaillengewinnerin in Tokio, unterlag Lorena mit zwei Runden.

Beim Grand-Prix in Rom kamen 19 Nationen in die Medaillenränge. Am erfolgreichsten war die Sportlerinnen und Sportler aus Korea, die zwei Gold- und vier Bronzemedaillen gewinnen konnten, gefolgt von der Türkei (2 x  Gold, 1 x  Bronze), Spanien und Italien (jeweils 1 x Gold und 1 x Bronze).


Text: Peter Bolz