Interview mit Kadetten-Vizeweltmeister Christos-Rafail Nitsas

Bei der Kadetten-Weltmeisterschaft (U14) in Sarajewo ging der 13 Jahre alte Christos-Rafail Nitsas (TSV 1865 Dachau) am 29. August auf die Kampffläche - und stand nach vier gewonnenen Kämpfen im Finale. Der Dachauer musste erst im Finale ein Niederlage gegen Kasachstan akzeptieren. Aber – Christos-Rafail Nitsas ist der amtierende Vizeweltmeister.Im Gespräch mit Peter Bolz spricht Christos-Rafail über seinen Weg zum Erfolg. 


BTU:
Seit wann trainierst Du denn Taekwondo?

Christos-Rafail Nitsas:
Ich habe 2012, also mit drei Jahren, beim Verein A.C Gaia in Athen mit dem Taekwondo angefangen. Damals wohnte meine Familie noch in Griechenland. 2014 sind wir noch Deutschland umgezogen.


BTU:
Wie bist Du denn zum Taekwondo gekommen?

Christos-Rafail Nitsas:
Eigentlich haben mein Bruder Spiridon und meine Schwester Despina mit dem Taekwondo angefangen. Mir hat der Sport gefallen, deshalb habe ich dann mitgemacht.


BTU:
Wieso hast Du Dir denn den TSV 1865 Dachau als Deinen Taekwondoverein in Deutschland ausgesucht?

Christos-Rafail Nitsas:
Als wir 2014 nach München umgezogen sind, haben uns unsere griechischen Trainer Tzeni Skepetari und Zinelis Theodoris empfohlen, dass meine Geschwister und ich beim TSV 1865 Dachau trainieren sollten. Das haben wir dann auch getan.


BTU:
Wann und wo hast Du zum ersten Mal beim Wettkampf teilgenommen?

Christos-Rafail Nitsas:
Ich bin in Griechenland schon 2013, also mit vier Jahren, bei einem Turnier an den Start gegangen. Bei diesem Turnier handelte es sich um den Baby Cup.


BTU:
Wie viele Einheiten trainierst Du denn normalerweise jede Woche?

Christos-Rafail Nitsas:
Momentan trainiere ich in der Sporthalle pro Woche acht Einheiten. Außerdem baue ich auch noch meine Kondition mit Jogging auf.


BTU:
Hast Du Dich für die Weltmeisterschaft speziell vorbereitet?

Christos-Rafail Nitsas:
Ich habe das ganze Jahr mit meinen Trainern Demirhan Aydin und Valerie Bruns trainiert. Außerdem habe ich noch zehn Tage lang intensiv beim A.C. Gaia, meinem alten Athener Verein, trainiert und war auch sechs Tage in einem Trainingslager in Griechenland.


BTU:
In Deiner Klasse bis 164 Zentimeter darf man zwischen 41 und 56 Kilogramm wiegen. Wieviel Kilo hast Du denn?

Christos-Rafail Nitsas:
Ich selbst wiege momentan 48 Kilogramm.


BTU:
Waren Deine Gegner schwerer als Du, hattest Du mit dieser Regelung Probleme?

Christos-Rafail Nitsas:
Das Gewicht meiner Gegner war mir nicht bekannt. Für mich war das auch kein Problem. Ich glaube aber, dass mein Finalgegner aus Kasachstan etwas schwerer als ich war. Aber auch das war eigentlich kein großes Problem.


BTU:
Mit welcher Technik machst Du die meisten Punkte?

Christos-Rafail Nitsas:
Neben dem Paltung mache ich die meisten Punkte mit dem Pandae und dem Dwit-chagi.


BTU:
Wie wichtig ist beim Wettkampf für Dich der Coach?

Christos-Rafail Nitsas:
Für mich ist mein Trainer Demirhan sehr wichtig. Wenn ich weiß, dass er mich coacht, gibt mir das ein sicheres Gefühl. Demirhan kennt mich ganz genau und weiß deshalb auch, wie ich einen schwierigen Kampf noch umdrehen kann.


BTU:
Nimmst Du Dir neben dem Training auch genügend Zeit für die Schule? Wirst Du in Deiner Schule bei Deinen Wettkampfterminen unterstützt?

Christos-Rafail Nitsas:
Ich gehe in ein griechisches Gymnasium in München Freimann. Für mich läuft es in der Schule eigentlich recht gut. Ich kann das Training und die Schule recht gut miteinander verbinden.


BTU:
Welche Wettkämpfe stehen denn für dieses Jahr noch in Deinem Terminkalender?

Christos-Rafail Nitsas:
Mein nächstes Ziel ist die Kadetten-Europameisterschaft, die vom 19. Bis 22. Oktober in Serbien stattfindet. Dort werde ich alles geben, um in die Medaillenränge zu kommen.


BTU:
Welche Ziele willst Du denn beim Wettkampf erreichen?

Christos-Rafail Nitsas:
Mein größter Traum wäre es, wenn ich 2026 bei der Jugend-Olympiade in Senegal in das deutsche Nationalteam nominiert werde und die Goldmedaille gewinne.


BTU:
Wir wünschen Dir viel Glück und Erfolg für Deine weitere Karriere und vielen Dank für das Gespräch.