Kadetten-Weltmeisterschaft: Bronzemedaille für Yara Hamzeh aus Nürnberg

Bei der Weltmeisterschaft der Kadetten, die Ende Juli in Sofia / Bulgarien ausgetragen wurde, gewann Yara Hamzeh (Taekwondo Elite Nürnberg) in der Gewichtsklasse weiblich bis 51 kg die Bronzemedaille. Es war die einzige Medaille, mit der das deutsche Nationalteam die Heimreise antreten durfte. 

Zum fünften Mal wurde die Weltmeisterschaft für die Kadetten (12 bis 14 Jahre) ausgetragen. Das Teilnehmerfeld war mit 683 Wettkämpferinnen und Wettkämpfern aus 77 Nationen so groß wie noch nie. Und das, obwohl Russland und Belarus in Sofia wegen des Ukraine-Krieges kein Team an den Start schicken durfte. Zum Vergleich: 2019 waren es 491 Teilnehmer.

In der weiblichen Klasse bis 51 kg gewann Yara Hamzeh (Taekwondo Elite Nürnberg) am ersten Wettkampftag ihren Auftaktkampf gegen Zeynep Dur Kokoc aus der Türkei. Nach Drei-Runden-Siegen gegen Brasilien und Kasachstan stand die Nürnbergerin im Halbfinale und sicherte sich damit schon mal einen Platz auf dem Siegertreppchen. Im Halbfinale unterlag die amtierende deutsche Meisterin dann aber gegen Sayna Alipour, der späteren Weltmeisterin aus dem Iran. Herzlichen Glückwunsch für die Bronzemedaille!

Zümra Yazici (TSV 1865 Dachau), die am nächsten Tag in der weiblichen Klasse bis 47 kg antreten musste, hatte kein Glück bei der Auslosung. Im ersten Kampf konnte sich die Dachauerin noch mit zwei gewonnenen Runden relativ deutlich gegen Litauen durchsetzen. Im Achtelfinale traf sie jedoch auf favorisierte Hyang-Gi Kim aus Korea. Gegen die spätere Weltmeisterin musste Zümra eine Zwei-Runden-Niederlage einstecken.  

In der mit 34 Teilnehmerinnen besetzten Gewichtsklasse  bis 55 kg verlor Emilia Rucinski (TSV 1865 Dachau) ihren Auftaktkampf gegen Maria Evangelia Peimanidou, der späteren Drittplatzierten aus Griechenland.

Ihre Schwester Viktoria Rucinski (TSV 1865 Dachau), die in der Klasse bis 59 kg an den Start ging, musste im ersten Kampf gegen Gaeun Lee aus Korea, ebenfalls eine Zwei-Runden-Niederlage akzeptieren.

Etwas besser lief es für Enes Ali Gürel (Taekwondo Donau-Lech-Iller), der sich in der männlichen Klasse bis 45 kg im Auftaktkampf gegen Tahiti deutlich durchsetzen konnte. Trotz einer starken zweiten Runde musste er sich im Achtelfinale gegen Emre Talha, dem späteren Drittplatzierten aus der Türkei, geschlagen geben.

Für Milad Akbari (Taekwondo Özer Nürnberg) lief in der Gewichtsklasse bis 61 kg zunächst alles nach Plan. Nach Zwei-Runden-Siegen gegen die USA und Kroatien stand der Nürnberger im Viertelfinale. Gehandicapt durch eine Knieverletzung ging Milad beim Kampf um einen Medaillenplatz gegen Nika Gogoberidze aus Georgien auf die Kampffläche. Anfang der zweiten Runde musste der amtierende deutsche Meister jedoch den Kampf abbrechen.  

Mit dem Gewinn einer Bronzemedaille ist Deutschland erfolgreicher als die Jahre zuvor gewesen. Bei den letzten zwei Kadetten-Weltmeisterschaften gab es nämlich keine Medaille für Deutschland. Es wird interessant wie aus den Reihen der Deutschen Taekwondo Union (DTU) das Abschneiden des deutschen Teams offiziell kommentiert wird.

Aus bayerischer Sicht ist es überaus erfreulich, dass die einzige Medaille für das deutsche Team auch dieses Mal von einer Sportlerin aus Bayern gewonnen wurde. Auch bei der Senioren-Europameisterschaft 2022, bei der Jugend-Euro 2021 und bei der Kadetten-Euro 2021 standen nur bayerische Kaderathleten auf dem Siegertreppchen. Noch deutlicher kann man eigentlich nicht aufzeigen, dass das von BTU-Vizepräsident Georg Streif und seinem Leistungssportteam vor einigen Jahren verfolgte Leistungssportkonzept – zu dem auch die enge Zusammenarbeit mit der Bertolt-Brecht-Eliteschule des Sports gehört – auf der internationalen Bühne erfolgreich gewesen ist: „Wir werden uns steigern“, so Georg Streif. 

Text:   Peter Bolz
Fotos: Facebook