Am vergangenen Wochenende trafen sich die Mitglieder des BTU-Präsidiums und die Referatsleiter in Nürnberg, um sich an drei Tagen über die anstehenden Aufgaben und eine geplante Neuausrichtung der Bayerischen Taekwondo Union auszutauschen. Auf der Tagesordnung standen über dreißig Themenbereiche, die zur Diskussion standen.
Die Moderation der dreitägigen Tagung übernahm BTU-Präsident Hasim Celik. Nach der Begrüßung der angereisten Teilnehmer ging er auf die Situation bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 21. September 2024 in Nürnberg ein. Die anwesenden Vereine wählten hier Hasim Celik mit überwältigender Mehrheit zum neuen Präsidenten. Bei der anschließenden Aussprache über die ab Januar 2025 erforderliche Erhöhung des Verbandsbeitrages, kam es dann zu hitzig geführten Debatten, die letztendlich dazu führten, dass von einigen Vereinsvertretern die Zahlung des Verbandsbeitrages in Frage gestellt worden ist. Die anwesenden Vereinsvertreter baten eindringlich um eine Überarbeitung des Beitrages.
Im Rückblick ist durchaus nachvollziehbar, wie es zu den völlig überraschenden Reaktionen einiger Vereinsvertreter kam, die letzten Endes zur Ablehnung des Verbandsbeitrages geführt haben. Um das zu verstehen, muss man wissen, dass im Januar 2024 bei der Schatzmeistertagung eine Erhöhung des DTU-Beitrages von bisher 2,00 Euro auf 10,00 Euro bei gleichzeitigem Wegfall des Vereinsbeitrages in Höhe von 300,00 Euro favorisiert wurde. Dieser Vorschlag wurde bei der DTU-Mitgliederversammlung am 2. März 2024 von den Landesverbänden mit knapper Mehrheit angenommen. Die Landesverbände stehen nun in der Pflicht, bei den Vereinen die beschlossene Erhöhung des Verbandsbeitrages einzufordern – und an die DTU weiterzuleiten.
Bei der BTU-Mitgliederversammlung, die am 6. April 2024 in Oberhaching stattfand, ging Hasim Celik – damals noch in seinem Amt als Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen – bei der Vorstellung des Etatplans für das Jahr 2025 ausführlich und eindringlich auf die von der DTU beschlossene Beitragserhöhung ein. Er wies sogar ausdrücklich darauf hin, dass der Beitrag, den die BTU an die DTU überweisen muss, doppelt so hoch ausfallen wird. „Da dies von der BTU nicht gestemmt werden kann, muss Bayern diese Erhöhung an die Vereinsmitglieder weitergeben“, so Celik.“
In Oberhaching hatte Hasim Celik vorgeschlagen, den Beitrag pro Mitglied einheitlich auf 14,50 Euro zu erhöhen oder die aktuell gestaffelten Beiträge jeweils 8,00 Euro zu erhöhen, und zwar unter Wegfall der Vereinspauschale.
Den Beitrag über die BTU-Mitgliederversammlung in Oberhaching findet ihr hier:
https://www.btu-online.de/news/beitrag/news/btu-mitgliederversammlung-in-oberhaching-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f0c438a11f38d65ee2104fd0b1811a74
Ein halbes Jahr später legte Hasim Celik bei der außerordentlichen BTU-Mitgliederversammlung die Beitragsmodelle zur Abstimmung vor, und zwar genau die Modelle, die er bei der Mitgliederversammlung in Oberhaching vorgestellt hatte. Zum allgemeinen Erstaunen wurde von einigen Wortführern nicht seine Beitragsmodelle thematisiert, sondern themenfremde Belanglosigkeiten, wie beispielsweise, zu welchem Zinssatz die BTU-Festgelder angelegt habe. Letztendlich wurde eine Abstimmung über den vorliegenden Antrag abgelehnt.
Bei der Klausurtagung stellte Hasim Celik das Thema der Beitragserhöhung wieder zur Diskussion. Dabei erwähnte er auch, dass er sich mit DTU-Präsident Gerd Kohlhofer über weitere Staffelungen der Beiträge von „301 Mitglieder bis 500 Mitglieder“ und „ab 501 Mitglieder“ pro Verein verständigt hätte.
Bei der daraufhin entstandenen Debatte kam aus dem Kreis der Teilnehmer der Vorschlag, die Erhöhung auf die Beiträge der Vereinsmitglieder und die Erhöhung der Urkunden und Pässe aufzusplitten. Die anschließenden Berechnungen und Umschichtungen zogen sich bis kurz vor Mitternacht hin.
Nach dem neu erarbeiteten Modell werden die Mitgliedsbeiträge nicht um 8,00 Euro erhöht, sondern lediglich um 3,50 Euro. Dafür ist aber weiterhin die Vereinspauschale in Höhe von 300,00 Euro fällig. Zudem wird der Kaufpreis der Kup-Urkunden um 2,00 Euro erhöht, die Dan-Urkunden um 25,00 Euro und die DTU-Pässe um 3,00 Euro.
Am Samstagnachmittag, also am zweiten Tag der Klausurtagung, wurden die Vertreter der bayerischen Mitgliedsvereine zu einer offenen Diskussionsrunde eingeladen. Für Hasim Celik war das eine optimale Gelegenheit, den angereisten Vertretern von 21 Vereinen das neu ausgearbeitete Beitragsmodell vorzustellen. Unter der Verwendung von Flipcharts und Beamer erläuterte er den Anwesenden Schritt für Schritt die Denkansätze, mit denen während der Tagung das neue Beitragsmodell entwickelt wurde. Bei einer Meinungsabfrage wurde das vorgestellte neue BTU-Beitragsmodell einstimmig angenommen.
Am Samstagabend und am Sonntagvormittag ging es bei der Klausurtagung um den Haushaltsplan 2025, um Terminplanungen und -absprachen, die Einführung eines digitalen Mitgliederstammtisches, um Kommunikationsstrategien und eine breitere Aufstellung der Öffentlichkeitsarbeit. Äußerst interessant war und ist auch die Ausbildung von eigenen Erste-Hilfe-Personal, die bei allen Zweikampf- und Poomsae-Turnieren flexibel eingesetzt werden können. Durch den Einsatz der eigenen Sanitätskräfte ist es nicht mehr erforderlich, dass pro Maßnahme die Standkosten für ein Rettungswagen in Höhe von ca. 3.500,00 Euro eingespart werden können. Die Ausbildung in Bayern läuft bereits auf vollen Touren.
Laut BTU-Präsident Hasim Celik soll es auch weiterhin Klausurtagungen und „Gesamtvorstandssitzungen“ durchgeführt werden.
Text und Fotos:
Peter Bolz