Lehrgang für Trainerinnen und Trainer - Organisation und Inhalte von Selbstverteidigungskursen

Am 11. Februar 2017 fand in Wolnzach der Lehrgang für Trainerinnen und Trainer statt. Organisiert wurde der Lehrgang von der Gleichstellungsbeauftragten der BTU, Inge Bühler-Saal, mit großer Unterstützung von Anja Kerber (TSV Waldtrudering e. V.).  Als Ausrichter hatte sich die Abteilung Taekwondo des TV Geroldshausen unter der Federführung von Alois Seidler zur Verfügung gestellt. Der Lehrgang wurde sofort nach der Ausschreibung sehr gut angenommen und hatte so einen starken Zulauf, dass er bereits vor Ende der Anmeldefrist ausgebucht war und etliche Anmeldung nicht mehr berücksichtigt werden konnten. 

Nach der Begrüßung begann Frau Kriminalhauptkommissarin Silke Poller, Beauftragte der Polizei für Frauen und Kinder für den Bereich Oberbayern Nord, mit ihrem Vortrag über sexuellen Missbrauch von Kindern mit dem Thema „Wie schütze ich mein Kind“. Sie definierte zunächst die Begriffe, beschrieb dann die Vorgehensweise des Täters, das Täterprofil, den Kreis der betroffenen Kinder, mögliche Anzeichen. Bereits während des Vortrags entstand eine angeregte Diskussion und Frau Poller beantwortete sehr kompetent und geduldig alle Fragen. Besonders intensiv wurde über verschiedene Handlungsmöglichkeiten für Trainer / Trainerinnen diskutiert, falls sich ein Kind offenbaren oder der Verdacht eines Kindesmissbrauchs vorliegen würde.

Nach der Mittagspause übernahmen Monika und Thomas Völkel den praktischen Teil. Sie gaben Tipps für die Inhalte von Kinder-Selbstverteidigungskursen. Sie begannen mit Schrei-Übungen: Wer hat den längsten Atem und kann gleichzeitig rennen und schreien? Danach wurde der „nervige“ Plüschhahn im Kreis reihum angeschrien. Im Anschluss wurden die Verteidigungsmöglichkeiten gegen Schlagen und Ohrfeige geübt – „meine Hand gehört mir, den Ellbogen bekommst du“.

Danach wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt: eine Gruppe beschäftigte sich praktisch mit verschiedenen Übungen, die in Frauenselbstverteidigungskursen gelehrt werden könnten. Währenddessen erarbeitete die andere Gruppe verschiedene Aspekte für Selbstverteidigungskurse (z.B. mögliche Dauer und Kosten der Kurse, Organisation, Inhalte, das Problem, dass in den Kursen betroffene Mädchen und Frauen anwesend sein könnten und wie der Trainer, die Trainerin reagieren könnte, etc.). Danach wurden die beiden Gruppen getauscht.

Zum Abschluss des Lehrgangs zwängte sich Thomas Völkel in den sogenannten „Fist-Anzug“. Mit Hilfe dieses Anzugs können die Teilnehmerinnen eines Selbstverteidigungskurses sich richtig wehren und ihre Kraft austesten. In dem Anzug wirkte Thomas schon sehr bedrohlich, besonders als er verschiedene Partner die Effizienz der Techniken ausprobieren ließ.

Das Feedback zum Lehrgang war durchwegs sehr positiv. Eine Wiederholung bzw. eine Fortsetzung des Lehrgangs wurde von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewünscht.

An dieser Stelle geht ein herzliches Dankeschön an alle Referenten für die vielen und interessanten Informationen. Vielen Dank an Alois Seidler und den ausrichtenden Verein für die Organisation der wunderschönen, neuen Halle in Wolnzach und für die leckere Verpflegung während des Tages.

 

Bericht: Inge Bühler-Saal
Fotos:   Martin Saal