Lorena Brandl gewinnt die erste Grand-Prix-Goldmedaille bei den Damen

Anna-Lena Frömming

Anna-Lena Frömming

Ela Aydin

Imran Özkaya

Imran Özkaya und Bundestrainer Marco Scheiterbauer

Lorena Brandl (rechts) und Bianca Cook

Siegerehrung bei der Damen über 67 kg

Beim Grand Prix in Manchester, einem G6-Turnier des Weltverbandes, hätten eigentlich neun Kadermitglieder aus Deutschland an den Start gehen dürfen. Nachdem aber Alexander Bachmann und Jordanis Konstantinidis ihre Teilnahme verletzungsbedingt absagen musste, gingen aus dem deutschen Kadern sechs Wettkämpferinnen und ein Wettkämpfer auf die Kampffläche. Von den sieben Nominierten starten fünf für bayerische Vereine. 

Der Grand Prix ist ein Einladungsturnier, bei dem nur die besten 32 Athleten in den jeweiligen olympischen Gewichtsklassen an den Start gehen dürfen. Wenn Sportler ausfallen oder in der höheren bzw. niedrigeren Gewichtsklasse an den Start gehen, werden die im Rankingnachfolgenden nachnominiert.

Das deutsche Team wurde von Balazs Toth (Damen-Bundestrainer) und von Marco Scheiterbauer (Herren-Bundestrainer) betreut. Unterstützt wurde das Team von Bernhard Bruckbauer, dem Nürnberger Bundesstützpunkttrainer.

Am ersten Wettkampftag musste Ela Aydin (TSV 1865 Dachau) in der mit 28 Teilnehmerinnen besetzten Damenklasse bis 49 kg gegen Maddison Moore (Großbritannien) antreten. Die Dachauerin verlor ihren Auftaktkampf mit 1 zu 2 Runden.

Imran Özkaya (Taekwondo Varol Neu-Ulm) musste am zweiten Wettkampftag bei seinem ersten Kampf gegen Gabriel Ramos aus Brasilien auf die Kampffläche. Der auf Platz 17 gesetzte Deutsche unterlag gegen den Brasilianer mit 1 zu 2 Runden.

Etwas besser lief es für Anna-Lena Frömming (Taekwondo Özer Nürnberg), die ihren Auftaktkampf in der Damenklasse bis 57 kg gegen Faith Dillon (USA) gewinnen konnte. Im Achtelfinale unterlag sie dann aber gegen die an Nummer 2 gesetzte US-Amerikanerin Anastaija Zoloti, die am Ende die Bronzemedaille gewann.

Auch für Vanessa Körndl (TV Altmannstein) lief es an diesem Tag nicht optimal. In der Damenklasse bis 67 kg verlor sie ihren ersten Kampf gegen Sarah Chaari aus Belgien mit 1 zu 2 Runden.

Am dritten und letzten Wettkampftag gewann die an Nummer 8 gesetzte Lorena Brandl (TV Altmannstein) in der Damenklasse über 67 kg ihren Auftaktkampf gegen Nikolina Mesic (Kroatien). Im Achtelfinale verlor Lorena relativ deutlich die erste Runde gegen Rebecca McGowan aus Großbritannien. Nach der Pause kämpfte Lorena wie ausgewechselt. Sie punktete immer wieder und gewann am Ende den Kampf.

Im Viertelfinale musste die Sportsoldatin gegen die 3-fache amtierende Weltmeisterin Bianca Cook - vielen besser bekannt als Bianca Walkden – antreten. Beide standen sich schon öfter auf der Kampffläche gegenüber. Ernsthafte Siegchance hatte Lorena bei den Kämpfen gegen die Britin bisher eigentlich nicht. Beim Grand Prix in Manchester platzte aber endlich der Knoten. Entgegen allen Erwartungen konnte sich die Altmannsteinerin mit 2 zu 1 Runden gegen die an Nummer 1 gesetzte Bianca Cook durchsetzen und sicherte sich damit schon mal einen Platz auf dem Siegertreppchen.

Nach einem 2-zu-0-Sieg im Halbfinale gegen Aleksandra Kowalczuk aus Polen schaffte Lorena Brandl als erste Wettkämpferin des deutschen Damenkaders den Einzug in ein Grand-Prix-Finale. Nach drei hart umkämpften Runden gewann Lorena im Finale gegen die Französin Althea Laurin zwei Runden und holte sich mit diesem Sieg als erste deutsche Wettkämpferin die Goldmedaille bei einem Grand Prix. Neben 60 wichtigen Ranglistenpunkten bekam Lorena Brandl auch noch einen Scheck über 5000 US-Dollar.

Herzlichen Glückwunsch an Lorena, Bundestrainer Balazs Toth, DTU-Vizepräsident Jannis Dakos und auch an den Heimtrainer Bernhard Bruckbauer!

Text:   Peter Bolz
Fotos: Facebook (DTU)