Die Kisten sind alle gepackt, der Keller ist geräumt. Mit einem Vorlauf von fast einem Jahr hat die Bayerische Taekwondo Union das Geschäftsstellenbüro im „Haus des Sports“, der Heimat des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) zum Ende des Jahre 2022 gekündigt. Aus der Sicht von Präsident Gerd Kohlhofer war die Auflösung der Geschäftsstelle ein konsequenter Schnitt, um die ständig steigenden Kosten wieder in den Griff zu bekommen.

Ziemlich genau 35 Jahre lang war das Büro im legendären „Haus des Sports“ die Schaltzentrale der BTU. Vom Einzug bis Ende 1997 arbeitete Lore Larasser als Geschäftsstellenleiterin für den bayerischen Taekwondoverband. Nach ihrem Wechsel in den wohlverdienten Ruhestand wurde Renate Goggele, damals noch Renate Heng, vom BLSV als neue Leiterin der BTU-Geschäftsstelle eingesetzt. Davor war Renate für die Fachverbände Kanu, Rasenkraftsport und Schlittenhunde tätig, bis 2013 dann neben Taekwondo auch für den Ringerverband.

Vielleicht ist hier eine kleine Klarstellung angebracht. Bei den Angestellten, die in den Geschäftsstellen der verschiedenen Sportverbände arbeiten, handelt es sich um Arbeitnehmer des BLSV. Diese Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten ihren Lohn vom BLSV, werden aber den Fachverbänden „zur Verfügung gestellt“. Im Prinzip handelte es sich bei diesen Unterstützungen durch den BLSV um eine indirekte Bezuschussung der bayerischen Sportfachverbände.

2016 ist dann die Wende bei der Unterstützung der Sportverbände eingeleitet worden. Beim außerordentlichen Verbandstag wurde das Regelwerk für die Eigenmittel nach einem kennzahlenbasierten System beschlossen. Zwischen dem BLSV und den Sportverbänden wurde vereinbart, dass die Verbände einen Teil der Lohnkosten für die von ihnen zur Verfügung gestellten Angestellten übernehmen müssen. Diese anteiligen Kosten werden von den Eigenmitteln bzw. Zuschüssen der Verbände abgezogen.

Aus der Sicht von BTU-Präsident Gerd Kohlhofer wurde mit dieser sicherlich gut gemeinten Entscheidung eine Abwärtsspirale eingeleitet, mit der den Verbänden im Laufe der Jahre immer mehr Lasten aufgebürdet worden sind. Neben den anteiligen Lohnkosten, die von Jahr zu Jahr erhöht wurden, mussten die Verbände auch noch für die Miete ihrer Geschäftsstellen aufkommen. Eine beim BLSV angestellte Buchhalterin, die den Sportverbänden kostenfrei die Jahresbilanz erstellte, stand nicht mehr zur Verfügung. Auch das BLSV-Magazin „bayernsport“, die den Vereinen früher jede Woche zugeschickt wurde, erscheint jetzt monatlich - und kostet 8,99 Euro.

Für Gerd Kohlhofer ist von der ehemals glanzvollen Ära des BLSV nicht mehr viel übrig, allerdings mit einer Ausnahme: „Die Vereinsmitglieder können bei der ARAG-Versicherung eine sehr günstige Sportunfallversicherung abschließen. Diese Versicherung kann man aber nur über den BLSV abschließen.“ 

Um die ständig wachsenden Kosten für die BTU-Geschäftsstelle wieder in den Griff zu bekommen, entschloss sich das Präsidium der BTU, die Geschäftsstelle im BLSV aufzulösen und die neue Stelle eines Generalsekretärs ins Leben zu rufen. „Auf diese Weise können wir neben der Miete auch einen Teil der Lohnkosten einsparen“, erklärte Präsident Gerd Kohlhofer.

Im August dieses Jahres wurde die Stelle des Generalsekretärs (m/w) offiziell mit einem Aufgaben- und Anforderungsprofil ausgeschrieben. Unter den Bewerbern befand sich auch BTU-Vizepräsident Wilfried Pixner, der bei einer Abstimmung – an der er persönlich nicht teilnahm! – vom Präsidium den Zuschlag als erster bayerischer BTU-Generalsekretär erhielt.

Mit der Übernahme der neuen Aufgabe als Generalsekretär hat Wilfried Pixner sein Amt als BTU-Vizepräsident niedergelegt. Bei der nächsten Mitgliederversammlung im Januar 2023 wird sein Nachfolger gewählt.

Das Amt als Bundesprüfungsreferent wird Wilfried Pixner aber weiter ausüben. „Bei diesem Amt gibt es keine Interessenkonflikte mit der Aufgabe als Generalsekretär der BTU“, erklärte Wilfried. Pixner.

Zu den Aufgaben des neuen Generalsekretärs gehört unter anderem die Unterstützung von Präsident Gerd Kohlhofer und von Hasim Celik, unserem Schatzmeister. Wenn möglich sollte der eine oder andere Termin übernommen werden. Ein wichtiger Part ist neben dem Tagesgeschäft einer Geschäftsstelle natürlich auch die Zusammenarbeit mit der DTU, der Nada und vielen anderen Organisationen und Institutionen.

Was es in Zukunft wohl nicht mehr geben wird, sind die üblichen Besuche in der Geschäftsstelle. Aus der Sicht von Wilfried Pixner ist ein Publikumsverkehr nicht mehr erforderlich. „Wir setzen auf die Digitalisierung und finden für alle Probleme eine Lösung.“

Unser neuer Generalsekretär ist an den normalen Arbeitstagen von 8:00 bis 16:00 Uhr unter der Mobilnummer 0152 33610756 und per Email unter generalsekretaer (at) btu-online.de erreichbar. 

Die BTU wünscht Renate Goggele für ihre neue Tätigkeit im „Haus des Sports“ alles Gute und Wilfried Pixner einen tollen Start bei seiner neuen Aufgabe als BTU-Generalsekretär.


Text und Foto:
Peter Bolz (BTU-Presse)