Nur bayerische Kaderathletinnen beim Grand-Prix-Finale in Riad am Start

Foto: DTU-Homepage

Beim letzten Turnier der Wettkampfsaison, den Grand Prix Final, dürfen nur die besten 16 aus den olympischen Damen- und Herrenklassen an den Start gehen. Die Wettkämpfe werden ab morgen in Riad / Saudi Arabien in den olympischen Gewichtsklassen ausgetragen. 

Aus bayerischer Sicht sind die in diesem Jahr ausgetragene Grand Prix Finale etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal wurden vom Weltverband in diesem Jahr nur Teilnehmerinnen für die Finals eingeladen und – und das ist wirklich eine kleine Sensation! – noch nie kamen alle vier eingeladenen Teilnehmerinnen aus bayerischen Vereinen.

Ab morgen werden in Riad an den Start gehen:

bis 49 kg:    Ela Aydin (TSV Dachau 1865)
bis 57 kg:    Anna-Lena Frömming (Taekwondo Özer Nürnberg)
bis 67 kg:    Vanessa Körndl (TV Altmannstein)
über 67 kg: Lorena Brandl (TV Altmannstein)

Bei diesem G10-Turnier bekommen die Athleten für den ersten Platz unglaubliche 100 Punkte gutgeschrieben. Nur zum Vergleich, während der kompletten Wettkampfsaison bekommen die Teilnehmer für ihre Erfolge bei den G2-Turnieren nur maximal 40 Punkte. Mit anderen Worten, der Start bei den Olympischen Spielen ist fast nur über erfolgreiche Teilnehmen an den Grand Prix möglich!


Nachfolgend der Bericht über das Grand-Prix-Finale von der DTU:

 

Drei Mal fünfter Platz beim Grand Prix Finale in Riad

Am 9. und 10. Dezember stand für unsere Top-Athletinnen das letzte Turnier des Jahres an. Beim Grand Prix Finale in Riad, Saudi-Arabien ging es noch einmal um wertvolle Weltranglistenpunkte. Für den ersten Platz gab es bei diesem G10-Turnier, bei dem nur die besten 16 Athlet:innen der Weltrangliste eingeladen wurden, ganze 100 Punkte. Die deutschen Damen waren mit vier Athletinnen vertreten: Ela Aydin (-49 Kg), Anna-Lena Frömming (-57 Kg), Vanessa Körndl (-67 Kg) und unsere frischgebackene WM-Bronzemedaillengewinnerin Lorena Brandl (+67 Kg). Dass bei den 16 besten Athlet:innen in der Gewichtsklasse jeder Kampf schwer wird, ist einleuchtend, jedoch standen sowohl Ela als auch Vanessa im Viertelfinale direkt der späteren Siegerin auf der Kampffläche gegenüber. Lorena musste sich gegen die spätere Bronzemedaillengewinnerin im Viertelfinale geschlagen geben. Auch unser Bundeskampfrichterreferent Abdullah Ünlübay war bei diesem Grand Prix als internationaler Kampfrichter auf der Matte im Einsatz.

Ela Aydin (-49 Kg):
Ela startete stark in das Turnier. Im Achtelfinale konnte sie durch eine taktisch kluge Leistung die amtierende Vize-Weltmeisterin der Gewichtsklasse -46 Kg, Rukiye Yildirim aus der Türkei, mit 2:0 Runden bezwingen. Im Viertelfinale stand sie dann der zweifachen Olympiasiegerin und zweifachen Weltmeisterin Panipak Wongphattanakit aus Thailand gegenüber. Trotz guter Leistung fand Ela nicht die richtigen Mittel, um die starke Thailänderin zu bezwingen und belegte damit den fünften Platz bei ihrem ersten Grand Prix Finale. „Das Ziel ist natürlich immer mit einer Medaille nach Hause zu reisen, aber manchmal klappt dies eben leider nicht. Man muss dennoch realistisch bleiben und auch den Fortschritt und den Weg bis in die Top 16 würdigen. Es war ein langes Jahr, mit Höhen und Tiefen, und ich bin froh, dass sich dieses Kapitel nun schließt und das Jahr sich dem Ende neigt.“, so die Dachauerin auf ihrem Instagram-Kanal.

Anna-Lena Frömming (-57 Kg):
Anna-Lena stand im Achtelfinale der amtierende Vize-Europameisterin Patrycja Adamkiewicz aus Polen gegenüber. In der ersten Runde konnte sie schöne Kopftreffer erzielen, doch der Polin gelang es in den letzten Sekunden noch den entscheidenden Treffer zu setzen. Genauso auch in der zweiten Runde: bis kurz vor Schluss lag Anna-Lena knapp vorne, musste sich dann wiederum denkbar knapp in den letzten Sekunden geschlagen geben. Trotzdem eine starke Leistung von Anna-Lena bei diesem Grand Prix Finale!

Vanessa Körndl (-67 Kg):
Vanessa gewann ihr Achtelfinale kampflos, da ihre brasilianische Gegnerin Caroline Santos nicht antrat. Im Achtelfinale traf Vanessa dann bereits auf die spätere Siegerin und amtierende Asia-Meisterin Julyana Al-Sadeq aus Jordanien. Vanessa zeigte tollen Kampfgeist, fightete bis zum Schluss und konnte einige schöne Kopftreffer erzielen. Am Ende reichte es jedoch nicht zum Sieg gegen die sehr starke Jordanierin, sodass sich Vanessa mit 0:2 Runden geschlagen geben musste.

Lorena Brandl (+67 Kg):
Lorena konnte ihren Auftaktkampf gegen die amtierende panamerikanische Vize-Meisterin Gabriele Siqueira aus Brasilien mit 2:1 Runden für sich entscheiden. Nach einem recht ausgeglichenen Kampf zeigte sie Nervenstärke und konnte die entscheidende dritte Runde gewinnen. Im Viertelfinale gegen die starke Türkin Nafia Kus, die später den dritten Platz belegte, konnte Lorena nicht die entscheidenden Treffer erzielen. 

Am 10. Dezember fand schließlich, neben den Final- und Bronzemedaillenkämpfen, noch das große Gala-Dinner mit der Prämierung von den erfolgreichen Persönlichkeiten in diesem Jahr statt.

Damit geht für die deutschen Top-Athleten ein langes und kräftezehrendes Wettkampfjahr zu Ende. Nun gilt es, ein wenig zur Ruhe zur kommen, die Erfahrungen aus diesem Jahr mitzunehmen und neue Kraft für die kommenden Turniere im nächsten Jahr zu tanken. Das große Ziel Paris 2024 rückt immer näher und bereits Ende Mai 2023 steht mit der Weltmeisterschaft in Baku, Aserbaidschan der nächste Höhepunkt auf dem Programm.

Text und Foto: 
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