Trainertreff und Kaderlehrgänge in Nürnberg

Auch in diesem Jahr wurde Bayern die Wettkampfsaison mit einem Trainertreff und einem zeitgleich ausgetragenen Kaderlehrgang eröffnet. Am vergangenen Samstag kamen zwanzig Trainer und Vereinsvertreter sowie 70 bayerische Kaderathleten zum Taekwondo-Stützpunkt nach Nürnberg. Trainiert wurde der bayerische Kader von den drei Assistenz-Landestrainern Demirhan Aydin, Mustafa Gürel und Sergej Kolb. Darüber hinaus trainierte auch noch der deutsche Herrenkader unter der Leitung von Bundestrainer Marco Scheiterbauer in der abgeteilten Stützpunkt-Sporthalle.  

Die Organisation des Lehrgangs und des Trainertreffs, der von 10 Uhr bis 17 Uhr angesetzt wurde, lag in den Händen von BTU-Vizepräsident Georg Streif. Aus seiner Sicht war sowohl der Trainertreff als auch der Lehrgang ein voller Erfolg und ein gelungener Einstieg in die neue vielversprechende Saison.

Für den Trainertreff wurden für den Vormittag und den Nachmittag jeweils zwei Stunden angesetzt. Nach der obligatorischen Begrüßung ging Georg Streif zunächst auf die vergangene Wettkampfsaison ein, die für Bayern auf allen Ebenen sehr erfolgreich verlief. Bei den Deutschen Meisterschaften, die in Weißenburg und in Münster ausgetragen wurden, gewannen die bayerischen Wettkämpferinnen und Wettkämpfer so viele Medaillen, dass Bayern am Ende in allen vier Kategorien – also bei den Senioren, der Jugend, den Junioren und den Kadetten – den Pokal für die Länderwertung überreicht bekam.

Auch in den Ergebnislisten der im letzten Jahr ausgetragenen Weltmeisterschaften für die Senioren und die Kadetten, sind fast ausnahmslos die Namen von Kaderathleten und -athletinnen aus bayerischen Vereinen zu finden. Die Krönung war sicherlich die erste und bis dahin einzige deutsche Bronzemedaille, die Ela Aydin (Dachau) bei einem Grand Prix gewinnen konnte. Ein paar Wochen später setzte Lorena Brandl (Altmannstein) mit dem Gewinn ihrer Goldmedaille beim Grand Prix in Manchester noch eins drauf.

Für Vizepräsident Georg Streif sind die bayerischen Erfolge ein Beleg dafür, dass mit dem bayerischen Leistungssportkonzept die richtigen Akzente gesetzt worden sind. Er warnte aber davor, sich auf den Erfolgen auszuruhen. Der Blick muss wieder nach vorne gerichtet sein.

Neben den geplanten Maßnahmen für die nächste Saison wurde auch noch einmal auf die Verstärkung des Leistungssport-Teams durch Alfred Castano, der  überwiegend administrative Aufgaben übernehmen wird, eingegangen.

Frau Andrea Ackermann, Leiterin beim Sport-Service der Stadt Nürnberg, wollte sich an diesem Samstag die gute Arbeit am Bundes- und Landestützpunkt anschauen, da an diesem Tag gleichzeitig Lehrgänge der BTU und der DTU stattfanden. Auf Wunsch erklärte sie sich bereit, den anwesenden Trainern und Vereinsvertretern ihren Aufgabenbereich bei der Stadt Nürnberg vorzustellen. Wie sich zeigte, ist Frau Ackermann stark im Bereich Integration engagiert und hat schon mehreren Nürnberger Kadersportlern mit Migrationshintergrund bei der Einbürgerung geholfen. Auch in Bezug auf die Unterbringung und Unterstützung von ukrainischen Flüchtlingen war und ist ihre Dienststelle die wichtigste Schnittstelle mit anderen Behörden. Außerdem arbeitet sie an neuen Konzepten, die die Integration von Spitzensportlern – nicht nur ukrainische – erleichtern sollen.   

Von Abdullah Ünlübay wurde das neu überarbeitete bayerische Turnierkonzept und das aktualisierte Regelwerk vorgetragen. In seinen Ausführungen ging Abdullah auch darauf ein, dass in das neue Turnierkonzept für die Ausrichter von Meisterschaften viele Vorteile aufgenommen werden konnten.

Nach einer anschließend noch ausführlichen Erörterung des bayerischen Talentsichtungs- und Kaderkonzepts wurde der erste Themenblock beendet. Der Nachmittag stand dann für freie Diskussionen zur Verfügung. Aus den Reihen der Vereine ging es dabei um die einzelnen Übergänge von der Talentsichtung bis hin zur Aufnahme in den Landeskader. Rege Redebeiträge gab es vor allem bei der Frage, nach welchen Kriterien die Nominierung des BTU-Teams erfolgt, das bei internationalen G-Turnieren an den Start geht. Für viele Vereine und Kaderathleten ist das ein überaus interessantes Thema, da bei einer Nominierung ein Großteil der dabei anfallenden Kosten von der BTU übernommen werden.

Text und Fotos:
Peter Bolz (BTU-Presse)